Die RB-Profis in der einzelkritik Schlitzohrig im Konterspiel
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 4:0 (2:0) gegen den Hamburger SV in der zweiten Runde des DFB-Pokals gesehen:
Janis Blaswich: Musste in zwei, drei gefährlichen Situationen eingreifen, etwa als er gegen Königsdörffers Kopfball parierte (59.), und war sicher zur Stelle. Der 31-Jährige spult das Mammutprogramm gerade absolut sicher ab und zeigt auch bei spielerischen Lösungen keine Unsicherheiten. Einmal war er machtlos beim Schuss von Miro Muheim (20), die Unterkante des Querbalkens rettete die Null. Note: 2,5.
Mohamed Simakan: Starke Partie des Franzosen. Ist in Topform! Erzielte sein zweites Tor in dieser Saison für RB per Kopf, und legte Yussuf Poulsen das 1:0 auf, das er auch noch selbst eingeleitet hatte. Interpretiert die ungewohnte Rechtsverteidigerposition mit viel höherem Laufpensum als im Abwehrzentrum mit viel Verve außergewöhnlich gut. Sein hitzköpfiges Verhalten gegen Jatta kurz vor der Pause hätte allerdings den Platzverweis kosten können. Note: 1,5.
Willi Orban: Spielte wie immer in den vergangenen Monaten mit kaltem Herzen. Hatte seine Seite im Griff, war ruhig im Spielaufbau. Diesmal keine Szene im gegnerischen Strafraum. Bekam mit der Pause endlich mal Verschnaufminuten. Note: 3.
Abdou Diallo: Hatte im Abwehrzentrum nicht viel zu tun, da der HSV wenige Pässe oder Flanken in den Strafraum platziert bekam und meistens seine Angriffe weit über die Außen inszenierte. Note: 3.
David Raum: Musste gegen Jatta ganz gut rackern, der den langsameren RB-Gegenspieler auch in der Offensive in die Mangel nahm. Flanken vom Rechtsaußen waren deshalb rar gesät. Note: 3,5.
Benjamin Henrichs: Spielte erstmals unter Rose auf der Sechs. Ist kein Ballräuber, aber machte seine Sache nach der ersten halben Stunde solide. Hatte ein paar gute Szenen in der Offensive, und schoss sein erstes Tor in dieser Saison. Note: 2,5.
Kevin Kampl: Unauffällige aber solide Partie des Routiniers. Lenkte, hatte wenig Stress mit Hamburgs Zentrumsspielern, leistete sich aber in der ersten Hälfte wie seine Nebenleute zu viele Ungenauigkeiten. Note: 3.
Dominik Szoboszlai: Kommt unter Rose immer zuverlässiger in Fahrt. Wird in Kontersituationen als Vor-Vorbereiter gesucht und interpretiert diese Rolle effizient, abgezockt und schlitzohrig. So wie vor dem 1:0 und 2:0, als er ausgebufft jeweils für Simakan und Silva Assists auflegte. In der ersten halben Stunde funktionierte das weniger gut. Ist aber in Abwesenheit von Olmo und Nkunku der zetrale Kreativspieler von RB. Hätte kurz vor der Pause besser auf Poulsen ablegen sollen, anstatt selbst aufs Tor zu köpfen. Note: 1,5.
Emil Forsberg: Gute Partie des Schweden, der Simakan das 3:0 per Ecke auf die Stirn zirkelte, zuvor Szoboszlai per Flanke bediente und selbst einen gefährlichen Abschluss hatte. Note: 2,5.
Yussuf Poulsen: Mit zwei Treffern Mann des Abends, der sich für mehr Spielzeit empfahl. Hätte sogar noch ein, zwei Tore mehr schießen können, wurde aber einmal nicht gesehen und scheiterte einmal an Heuer Fernandes. Note: 1.
André Silva: Zog für Poulsen die Räume frei und legte dem Kollegen das 2:0 auf. Hat eine wichtige Rolle als Arbeiter im Sturm im Team angenommen und gefunden, auch wenn er mal keinen Abschluss hat. Note: 3.
Josko Gvardiol (46.): Erledigte den Job souverän, bekam in der zweiten Hälfte aber bis auf die kurze Drangphase der Hamburger nicht viel zu tun. Note: 3.
Hugo Novoa (60.): Hatte eine gefährliche Szene, als sein Schuss abgefälscht wurde und Poulsen vor die Füße fiel. Sonst sind acht Ballkontakte in 30 Minuten zu wenig für den Youngster, der am Spiel ohne Ball – Positionierung und Laufwegen – ebenso arbeiten muss wie am Durchsetzungvermögen. Note: 3,5.
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.