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RB Leipzig„Fans könnten sich zurückziehen": Anhänger von RB Leipzig kritisiert Ausschluss von Nicht-Sachsen bei Ticket-Verlosung

Von Thomas Fritz 19.09.2020, 09:00
Holger Weiß (l.) aus Roßla ist seit fast zehn Jahren Fan von RB Leipzig.
Holger Weiß (l.) aus Roßla ist seit fast zehn Jahren Fan von RB Leipzig. privat

Beim Bundesliga-Heimauftakt von RB Leipzig am Sonntag gegen Mainz 05 (15.30 Uhr) dürfen nur 8.500 Fans in der Red-Bull-Arena dabei sein. Die Tickets wurden unter Dauerkartenbesitzern mit Wohnsitz in Sachsen verlost, um unnötige Anreisen zu vermeiden. Alle anderen sind zum Zuschauen an den TV-Geräten verdammt. Holger Weiß (48), der Vorsitzende des Offiziellen Fanclubs Südharzbullen, ist schon seit Regionalligazeiten RB-Fan. Normalerweise sitzt er bei jedem Heimspiel auf seinem Platz in Sektor C. Im RBlive-Interview spricht der 48-Jährige aus Roßla über das Losverfahren, die Maskenpflicht und die Stimmung in einem kaum gefüllten Stadion.

Wie haben Sie es aufgenommen, dass Sie als RB-Fan aus Sachsen-Anhalt nicht zu den Heimspielen dürfen?
Holger Weiß: Ich habe sowieso keine Dauerkarte, andere aus unserem Fanclub schon. Das ist eine Sauerei, dass nur Anhänger aus Sachsen ins Stadion dürfen. Man sollte sie aus ganz Deutschland zulassen. Das könnte dazu führen, dass sich einige Fans dauerhaft vom Verein zurückziehen.

Wie viele Südharzbullen hatten beim Losverfahren Glück?
Von 80 Mitgliedern haben 20 eine Dauerkarte, davon wurden fünf mit Wohnsitz in Sachsen gelost.

Es gelten strenge Hygieneregeln, die Fans werden in Sechsergrüppchen platziert. Hätten Sie sich unter diesen Bedingungen ins Stadion gesetzt?
Nein, ich trage nie eine Maske, weil ich ein ärztliches Attest besitze. Ich hätte mich auch nicht mit Maske ins Stadion gesetzt. Dass die Fans teilweise schon 13.30 Uhr vor Ort sein müssen, wäre bei unserer langen Anfahrt sowieso ein Problem gewesen. Dann noch der übliche Stau nach Schlusspfiff, da bist du den ganzen Tag unterwegs. Ich schaue das Spiel lieber im Fernsehen.

Wettbewerbsverzerrung? „Die Bayern können das verkraften”

Wann gehen Sie wieder ins Stadion?
Erst wenn alles wieder normal ist, wie vor Corona.

Was erwarten Sie in Sachen Stimmung, wenn nur 8.500 Menschen dabei sein dürfen?
Das wird knallen. Die drin sind werden ordentlich Stimmung machen und sich bemühen, die fehlenden Fans zu ersetzen. Da bin ich mir ziemlich sicher.

In München sind Fans wegen der gestiegenen Infektionszahlen vorerst ausgesperrt, der FC Bayern musste gegen Schalke vor leeren Rängen spielen. Ist das Wettbewerbsverzerrung?
Vor Publikum, das macht schon einen Unterschied, die können bei der Mannschaft ein paar Prozente herauskitzeln. Aber bei den Bayern mache ich mir da keine Sorgen. Die sind auch so stark genug und können das am ehesten verkraften.

Interview: Thomas Fritz

(RBlive/fri)