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HFC, Aue, Dynamo, Chemie Mit diesen Ostklubs fädelte RB die meisten Transfers ein

Von Thomas Fritz Aktualisiert: 06.07.2022, 09:11

Dynamo Dresden hat durch die Leihe von Stürmer Dennis Borkowski erstmals in der Klubgeschichte direkt einen Spieler von Rasenballsport Leipzig verpflichtet. Andere Ex-DDR-Vereine haben schon seit Jahren kein Problem damit, Talente oder ausgemusterte Spieler vom Cottaweg zu verpflichten. Zu diesen Ostvereinen hat RBL seit Vereinsgründung die meisten Spieler transferiert. Gezählt wurden nur Deals von der Profimannschaft und der 2017 aufgelösten "Zweiten".

SSV Markranstädt (23 Transfers): Dass "Markrans" die Liste anführt, ist keine Überraschung. Fungierte der Verein am Rande Leipzigs doch 2009 als Geburtshelfer von RB, indem er die erste Männermannschaft ausgliederte und das Spielrecht an RB übertrug. Zahlreiche Spieler und Trainer Tino Vogel wurden übernommen. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga wechselten einige der Kicker wieder zurück zum SSV.

Chemie bedient sich bei RB Leipzig

FSV Zwickau (6): André Luge und Stefan Schumann heißen die beiden Kicker, die aus Leipzigs Erster zu den Westsachsen wechselten. Sicherlich nur für absolute RBL-Nerds nichts Neues. Alexander Sorge und Anthony Byralla kamen aus der RBL-Reserve und kicken heute für Aue.

FC Rot-Weiß Erfurt (6): Federico Palacios und Carsten Kammlott wechselten 2014 bzw. 2015 von RBL in die Thüringer Landeshauptstadt. Hinzu kamen 2010 zwei Transfers aus der Premieren-Elf der Sachsen in die "Zweite" von RWE sowie zwei Deals von der RB-Reserve in die Erste der Thüringer.

BSG Chemie Leipzig (5): Der Lokalrivale, der RBL eher ablehnend gegenüber steht und vor Pokalspielen gern mal die Konkurrenten im Alfred-Kunze-Sportpark trainieren lässt, übernahm schon fünf Spieler vom Cottaweg - alle aus der zweiten Mannschaft. Darunter den langjährigen Leistungsträger und Publikumsliebling Daniel Heinze.

SG Taucha 99 (5): Ein Spieler ging gleich zweimal von RB zu den Rand-Leipzigern: Es war kein geringerer als Robert Klauß, der später zum Assistenten von Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann aufstieg und heute den 1. FC Nürnberg trainiert.

Aue hat ein Auge für RB-Talente

FC Erzgebirge Aue (3): Obwohl teilweise gefühlt die halbe Mannschaft der Veilchen aus Ex-Leipzigern bestand (plus Ex-Coach Aliaksei Shpileuski), ist Clemens Fandrich bis heute der einzige Kicker, der den direkten Weg aus der ersten Mannschaft von RB zu den Veilchen beschritt. Stürmer Erik Majetschak kam aus der U19, andere kamen über Umwege ins Erzgebirge.

FC Carl Zeiss Jena (3): In den Anfangsjahren (2010 bis 2012) der Leipziger gingen drei Spieler zum FC Carl Zeiss. Der Bekannteste unter ihnen sicherlich Christian Reimann, mit elf Treffern der Torschützenkönig in der ersten RBL-Saison.

Hallescher FC (3): Drei direkte Transfers wurden in die Nachbarstadt Halle/Saale vollzogen. Zuletzt gingen die Talente Tim Schreiber (inzwischen Kiel) und Joscha Wosz (auf Vereinssuche) zum HFC. Würde man die U19 und U17 dazu zählen, käme man auf ca. 15 zusätzliche Wechsel.

FC Eilenburg (3): Von den drei No-Names, die zwischen 2012 und 2017 den Weg zum FCE beschritten, kickt nur noch Alexander Vogel für den NOFV-Oberligisten.

FC Lokomotive Leipzig (3): Auch der Lokalrivale, der RB als Gegenentwurf zum eigenen Vereinsmodell betrachtet, hat schon drei Spieler vom Cottaweg verpflichtet. Paul Schinke, der bekannteste des Trios, war jahrelang Leistungsträger und Kapitän in Probstheida.

1. FC Magdeburg (2): Michael Niemeyer ist der einzige Leipziger, der bis heute zur Ersten des FCM transferiert wurde. Inzwischen kickt der Linksverteidiger bei Rot-Weiss Essen. 

Optik Rathenow, VfL Halle, Budissa Bautzen, ZFC Meuselwitz, Union Sandersdorf, FC International Leipzig (alle zwei Transfers)

FC Hansa Rostock (1): Der FC Hansa holte 2015 Mikko Sumusalo, seines Zeichens linker Verteidiger, per Leihe an die Ostsee. Wo er sein Glück nicht fand. Heute spielt der sechsfache finnische Nationalspieler für IFK Mariehamn in der Heimat.

Seit Jahren mit RB Leipzig Transfers getätigt

Dynamo Dresden (1): Dass Dennis Borkowski von RB Leipzig zu Dynamo ging, verschwieg der Klub bei der Transfermitteilung auf seinen Social-Media-Kanälen. Offenbar wollten die Verantwortlichen einen Teil der Fanszene, der RB ablehnend bis feindlich gegenüber steht, nicht provozieren. Aber war Borkowski wirklich der erste Dynamo-Zugang von Rasenballsport? Ganz und gar nicht: Im Nachwuchs gab es bereits zahlreiche Wechsel.

Union Berlin, Chemnitzer FC, Energie Cottbus (0): Diese drei Ostklubs haben bisher noch keinen Kicker von RB Leipzig verpflichtet. Wobei das auch nur bezogen auf die Profimannschaft und die aufgelöste RBL-Reserve zutrifft. Je ein U19-Spieler von Rasenballsport entschied sich laut Transfermarkt für einen Wechsel zu diesen Klubs.

Fazit: Es gibt trotz mancher öffentlicher Empörung über das Vereinsmodell von RB Leipzig keinen großen Ostverein, der noch nie einen Transfer mit den Sachsen getätigt hätte. Die Leipziger Talente sind vom Erzgebirge bis an die Ostsee gern gesehen.