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  5. Höchststrafe gegen die Glasgow Rangers: Warum Emil Forsberg bei RB Leipzig 90 Minuten auf der Bank schmorte

„Hinterher ist man immer schlauer” Warum Forsberg 90 Minuten auf der Bank schmorte

Von Ullrich Kroemer 06.05.2022, 11:30
Leere im Blick: Emil Forsberg auf der Ersatzbank vor dem Spiel von RB Leipzig im Ibrox Stadium.
Leere im Blick: Emil Forsberg auf der Ersatzbank vor dem Spiel von RB Leipzig im Ibrox Stadium. (dpa/Jan Woitas)

Das Ibrox Stadium brodelte nach dem 3:1 zwischen den Glasgow Rangers und RB Leipzig noch, kaum einer war nach Abpfiff nach Hause gegangen. Stattdessen stimmten die gut 50.000 ihre Siegeshymnen an. Da hatte Emil Forsberg seinen Einsatz. Zusammen mit den anderen Ersatzspielern wie Mohamed Simakan und Nordi Mukiele zog der Schwede auf Anweisung des Athletiktrainers einige Sprints zur Belastungssteuerung an.

In den 90 Minuten zuvor hatte er von der Bank und der Grundlinie, wo sich die Wechselspieler erwärmen, mit angesehen, wie sein Team im Halbfinale ausschied. Eine Höchststrafe für den 30-Jährigen, der Leipzigs Mr. Europacup ist, der Mann für die wichtigen und historischen Treffer in großen Spielen. Gerade erst hatte er RB Leipzig in der Nachspielzeit ins DFB-Pokalfinale geköpft. Doch diesmal wurde er anders als erwartet nicht einmal für 20 Minuten eingewechselt. Mit leerem Blick starrte Forsberg auf den Rasen, beobachtete mehr das Spiel, als sich ernsthaft warmzumachen.

„In puncto Körperlichkeit”: Tedesco zog Olmo Forsberg vor

„Die Überlegung war, Dani Olmo das Vertrauen zu schenken und mit ihm zu spielen”, erklärte Trainer Domenico Tedesco auf Nachfrage. „In puncto Körperlichkeit” habe der Spanier Vorteile. Das stimmt natürlich generell, doch Olmo ist aktuell in keiner guten Verfassung. Auch Forsberg hatte schon bessere Tage. Doch zumindest für die letzte halbe Stunde wäre Forsberg für das RB-Spiel mit seiner Erfahrung und der Fähigkeit, im richtigen Moment zur Not auch mal Kopfballtore zu erzielen, wertvoll gewesen.

„Die Frage ist, wen du rausnimmst?”, wägte Tedesco ab. „Wir wollten Willi Orban in der Schlussphase vorn drin haben als Zielspieler, der es immer wieder schafft, in Kopfballduelle zu kommen, hatten Silva eingewechselt und Dominik Szoboszlai auf dem Platz”, erklärte der Trainer. „Eigentlich hat es alles gut ausgeschaut, es war nicht so, dass spielerisch in der letzten Viertelstunde etwas gefehlt hätte”, argumentierte er. RB habe es „geschafft, in Ballbesitz zu bleiben, den Gegner tief zu kriegen” und eine gute Positionierung gehabt. Doch in der Defensive fehlte es ebenso an Konsequenz, wie am nötigen Punch nach dem 3:1 in der Offensive.

Nach dem Union-Spiel hatte Tedesco den Routinier noch als „Legende” und „Fahne” für den Klub bezeichnet. Die hing im Ibrox Stadium schlaff auf Halbmast. In dieser Partie nicht dabei sein zu dürfen und die internationale Titelchance, von denen Forsberg nicht mehr allzu viele bekommen wird, zu verpassen, gehört zu den großen Enttäuschungen seiner Karriere. „Hinterher ist man immer schlauer”, sagte Tedesco.

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