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„Ich muss die Entscheidung treffen” Löw spricht über Perspektive als Cheftrainer

Zsolt Löw steht vor seinem letzten Spiel als RB-Trainer. Doch der 45-Jährige hat Lunte gerochen und muss nun entscheiden, ob er im Hintergrund oder auch künftig als Cheftrainer arbeiten will. Eine Weiterbeschäftigung im Notfall bei RB schloss er nicht klar aus.

Von Ullrich Kroemer 17.05.2025, 05:00
„Ich brauche erstmal Zeit, um das sacken zu lassen”: Zsolt Löw.
„Ich brauche erstmal Zeit, um das sacken zu lassen”: Zsolt Löw. (Foto: imago/motivio)

Leipzig/ukr – Die vergangenen sieben Wochen waren für Zsolt Löw wie ein atemloser Marathon, auf den er sich nur einen Tag vorbereiten konnte. Der 45-Jährige war überraschend für den entlassenen Marco Rose als RB-Trainer eingesprungen. „Ich muss das auch nochmal alles Revue passieren lassen. Ich war vom einen auf den anderen Tag gefordert, hatte gar keine Zeit, in die Rolle hineinzuwachsen, sondern musste sofort funktionieren – das tue ich bis zum letzten Spiel”, berichtete Löw.

Löw: „Entscheidung treffen, ob ich es nochmal als Cheftrainer probiere”

Nach der Brasilienreise vom 23. bis zum 30. Mai wolle er sich Zeit „für mich selbst nehmen, um zu reflektieren: Was habe ich gut gemacht? Was hätte ich besser machen können? Und was kann ich für die Zukunft mitnehmen?”

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Löw verpasste zwar die großen Saisonziele DFB-Pokalfinale und Champions-League-Qualifikation, weckte aber die Mannschaft in der Kürze der Zeit aus der Lethargie, führte sie zurück zu phasenweise mehr Stabilität, Aktivität und stringenterem Pressingspiel sowie mehr Wehrhaftigkeit und verbreitete mit seiner sympathischen Art Energie und frischen Wind am Cottaweg.

Zunächst will er in seine vorherige Rolle als Entwickler für die Red-Bull-Spielidee zurückkehren und dem Global-Soccer-Team alle gesammelten Erkenntnisse zur Verfügung stellen. Danach wird sich Löw auch Gedanken machen, ob er seine Zukunft im Hintergrund oder als Cheftrainer sieht. „Ich muss die Entscheidung treffen, ob das mein Weg ist oder ob ich es irgendwann nochmal als Cheftrainer probiere”, sinnierte er. „Ich kann das noch nicht klar beantworten. Ich brauche erstmal Zeit, um das alles sacken zu lassen.”

Neuer Trainer soll „für die Zukunft Großes leisten”

Was aber, wenn RB Leipzig keinen Trainer findet, der die schwierige Aufgabe zu 100 Prozent übernehmen will und perfekt zur Situation des Klubs passt? Das gab es in der RB-Geschichte schon zweimal. 2015 und 2018, als Wunschkandidaten wie Thomas Tuchel absagten und beide Male Ralf Rangnick für je eine Saison einsprang und das Traineramt übernahm. „Ich bin sehr überzeugt, dass die Jungs den richtigen Trainer finden, der für die Zukunft Großes leisten kann”, antwortete Löw. „Deswegen stellt sich die Frage nicht, ob ich weitermachen soll oder muss.” Die Jungs, das sind RB-Sportchef Marcel Schäfer, der globale Fußballchef Jürgen Klopp und sein Technischer Direktor Mario Gomez sowie Red-Bull-Chef Oliver Mintzlaff.

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Keine klare Absage. Wenn neben Cesc Fàbregas auch Oliver Glasner und Matthias Jaissle ablehnen sollten oder nicht zu finanzieren wären, wäre Löw etwa in Kombination mit einem Gleichgesinnten wie Danny Röhl durchaus eine denkbare Möglichkeit. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, wieder mit Löw zusammenzuarbeiten, antwortete der Ex-Bayern- und DFB-Co-Trainer Röhl im RBlive-Interview: „Warum nicht? Im Fußball ist alles möglich – besonders wenn man sich als Trainer und Mensch gegenseitig sehr schätzt.”