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RB LeipzigJulian Nagelsmann gegen Urs Fischer: Liebhaber schriller Outfits trifft personifizierte Unaufgeregtheit

Von (dpa) 18.01.2021, 17:45
Kennen und schätzen sich: Julian Nagelsmann (r.) und Urs Fischer.
Kennen und schätzen sich: Julian Nagelsmann (r.) und Urs Fischer. imago/Bernd König.

Das Duell der Gegensätze beginnt auf der Trainerbank. Hier die personifizierte Unaufgeregtheit Urs Fischer, dort der ständig unter Strom stehende Liebhaber von schrillen Outfits Julian Nagelsmann. Was beide vor dem dritten Duell in der Fußball-Bundesliga am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) eint, ist der sportliche Erfolg. Leipzig ist Zweiter hinter den Bayern, Union liegt als Fünfter nur einen Punkt hinter den Champions League-Plätzen. "Union ist für mich die Überraschung der Saison. Auch mit einem Trainer, der es etwas ruhiger macht", sagte Nagelsmann über Fischer. In den Worten schwang nicht etwa Verwunderung, sondern vielmehr großer Respekt mit.

Nagelsmann und Fischer könnten als Typen kaum unterschiedlicher sein. Zu ihren Clubs passen beide jedoch wie gemalt. Beim Ehrgeizlingsprojekt RB will Nagelsmann einen Titelsammler formen, ist sich für keine forsche Ansage zu schade und plant Siege gegen Dortmund schon mal im Vorfeld ein. Dass der 33-Jährige damit bisweilen auf die Nase fällt, gehört zum Entwicklungsprozess. Umworben ist der bis auf eine U19-Meisterschaft titellose Nagelsmann jedenfalls von halb Europa und in seinen bisher anderthalb Jahren hat er der Leipziger Mannschaft einen neuen, ansehnlicheren Fußball verpasst.

Fischer gibt als Ziel bei Union Berlin den Klassenerhalt aus

Von Angeboten europäischer Spitzenteams hat Fischer noch nichts berichtet. Zum Glück für ihn, mag man sagen. Denn schon bei angesichts der bisher grandiosen Union-Saison berechtigten Fragen nach dem Europapokal, driftet der eigentlich konstant ausgeglichene 54-Jährige in eine innere Unruhe ab. Ziel sei noch immer der Klassenerhalt, betont der Schweizer. Man pflegt an der Alten Försterei eben das betonte Anderssein - vom Fan bis zum Fußballlehrer.

Das gilt natürlich auch vor dem Duell mit Leipzig. Obwohl die Köpenicker Leverkusen sowie Dortmund besiegt und gegen Bayern ein Unentschieden geholt haben, windet man sich in Tiefstapelstatements. "Das Einzige, was mögliche wäre, wäre eine Fortsetzung von Überraschungen", sagte Manager Oliver Ruhnert. Man habe vor dem Leipzig-Spiel zum Glück etwas im Rücken und null zu verlieren. "Das ist ganz schön."

RB Leipzig steht gegen Union unter Druck

In Leipzig ist die Ausgangsposition alles andere als befreit. Nach zwei Spielen ohne Sieg muss gegen einen direkten Konkurrenten um die Qualifikation zur Champions League unbedingt gewonnen werden. "Wenn wir Union schlagen, haben wir nur zwei Punkte weniger als im letzten Jahr nach der Hinrunde. Damit bin ich in Anbetracht der vielen Spiele und der wenigen Vorbereitungszeit sehr zufrieden", sagte Nagelsmann.

Seinem Amtskollegen Fischer bescheinigte er "einen herausragenden Job. Sie spielen sehr diszipliniert, haben Spieler verpflichtet, die sie außergewöhnlich gut entwickelt haben". Berufliche Komplimente, die Fischer gern erwidert: "Ich finde seine Arbeit toll, muss ich sagen. Wie seine Mannschaft sich auch international gezeigt hat. Sie haben das wirklich gut gelöst, auch gegen sehr starke Gegner. In ihrer Spielweise ist alles enthalten. Sie haben nie Stress, haben Geschwindigkeit und sind variabel in den Systemen."

Nagelsmann und Fischer lieben die Berge

Auch privat ist es übrigens sehr gut möglich, dass sich Nagelsmann und Fischer irgendwann einmal über den Weg laufen. Beide lieben die Bergwelt. Nagelsmann ist vorzugsweise mit dem Mountainbike oder als Wanderer unterwegs, Fischer entspannt daheim in der Schweiz - natürlich - beim Fliegenfischen.