RB-Sportchef nebulös Eberl zu möglichem Szoboszlai-Verkauf: "Gerade kein interessierter Verein"
Dominik Szoboszlai entwickelt sich zum Sprachrohr der Spieler von RB Leipzig. So oft jedenfalls wie in den vergangenen Wochen hat man den Ungarn nicht in der „Mixed Zone“, dem Interviewbereich der Stadien, gesehen.
Szoboszlai: Müdigkeit und Stolz
Auch am vergangenen Samstag stand er vor den Mikrophonen nach dem 3:1 gegen den FC Bayern München, einem Sieg, der seismische Wellen durch den deutschen Fußball schickte. Nicht nur, weil sich RB mit dem ersten „Dreier“ beim Rekordmeister für die Champions League qualifiziert hat; das interessiert eigentlich nur Fans des sächsischen Bundesligisten und Spielerberater. Sondern, weil einen Tag später Borussia Dortmund auf Rang eins sprang und nun gute Chancen hat, erstmals nach zehn Jahren die Meisterschale an einen anderen Standort zu holen.
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Szoboszlai bekundete seine „Müdigkeit“ nach dem Kraftakt in München, zu dem er das 3:1 vom Elfmeterpunkt beisteuerte, und er beschrieb „Stolz“ und „Erleichterung“ über die gesicherte Königsklassen-Teilnahme. Doch als die Sprache auf seine Zukunft nach den Sommerferien kam, knöpfte er sein Gemüt zu. „Kein Kommentar“, brummte der Offensivspieler.
Der 22-Jährige hat Vertrag bis 2026. Bis vor wenigen Wochen war ein vorzeitiger Wechsel deshalb keine Option. Doch nach dem Heimspielsieg gegen Bremen vor zehn Tagen überraschte der Ungar mit nebulösen Andeutungen. Es gäbe noch drei Spiele, sagte er, „und für diese drei Spiele bin ich auf jeden Fall noch Spieler von RB.“ Was danach kommt – offen.
RB Leipzig: Kein Wechsel-Nein von Eberl
Ein Wechselverbot würde auf solche Aussagen normalerweise folgen. RB-Sportchef Max Eberl aber ließ in München die Tür offen, was nach den so gut wie sicheren Abgängen von Christopher Nkunku (65 Millionen, FC Chelsea) und Konrad Laimer (ablösefrei, FC Bayern) die Gerüchte befeuert, dass RB, anders als behauptet, vielleicht doch weitere Transfereinnahmen generieren muss, um den Fairplay-Regeln der Uefa gerecht zu werden. Es ist die Rede von insgesamt über 100 Millionen Euro, um im Rahmen zu bleiben.
„Ich finde, der Transfermarkt ist extrem“, antwortet Eberl auf die Frage nach Szoboszlais Aussagen. „Alle Spieler werden irgendwann, irgendwo mal gehandelt, die Spieler kokettieren auch. Aber da bin ich sehr, sehr gelassen.“
Gleichzeitig vermied es der 49-Jährige, ein Transfer-Nein einzupflocken und koppelte seine Entspanntheit an fehlende Angebote für den feinfüßigen Mittelfeldspieler. „Ich habe mit Dominik davor gesprochen“, so Eberl. „Wir hatten auch einen Austausch mit seiner Agentur. Momentan gibt es keinen Verein, der interessiert wäre.“