RB Leipzig„Kann verstehen, dass er sauer ist”: Nagelsmann erklärt Entscheidung gegen Emil Forsberg
Viele Spieler von RB Leipzig verfassten nach dem grandiosen Erfolg gegen Atlético Jubelposts in den sozialen Netzwerken. Emil Forsbergs Kanäle hingegen blieben stumm. Der Schwede hatte sich berechtigterweise große Hoffnungen auf einen Einsatz gemacht. Trainer Julian Nagelsmann hatte den Routinier im Vorfeld stark geredet – und sich dann doch gegen dessen Einsatz entschieden. Forsberg stand nicht in der Startelf, musste sich im Sporting-Stadion mit den Ersatzspielern erwärmen, stretchte und lief die gesamte zweite Halbzeit über am Seitenrand, ohne berücksichtigt zu werden.
Nagelsmann hatte Forsberg vor der Partie einen Besuch auf dessen Zimmer abgestattet und ihm erklärt, weshalb er nicht beginnen würde. Am Tag nach dem Erfolg nahm sich der Chefcoach auch ausgiebig Zeit, die schwere Entscheidung der Presse zu erklären.
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Emil Forsberg und Dani Olmo
„Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Dani Olmo”, sagte Nagelsmann. Der Trainer versucht vor Partien stets, einen möglichen Spielfilm zu imaginieren. „Ich habe in der ersten Halbzeit einen Abnutzungskampf erwartet und in der zweiten Hälfte eher mehr Räume für uns, wenn der Gegner müde wird aufgrund der kurzen Spielpause.” Dann sollte Emil Forsbergs fußballerische Qualität in der letzten halben Stunde zum Tragen kommen, „ohne dass er sich die 60 Minuten zuvor aufreiben muss, wie es Dani Olmo getan hat.”
Es kam anders, der Spielverlauf verlangte eher defensivere Einwechslungen wie die von Amadou Haidara und Tyler Adams. „Ich wollte nach dem 1:1 die Defensivstrukturen stärken und vielleicht den Lucky Punch setzen. Das haben wir geschafft”, erläuterte der 33-Jährige. Nagelsmanns Taktik ging voll auf. „Manchmal geht der Film nicht ganz so aus, wie man sich das vorstellt und wie man es mit dem Spieler bespricht”, sagte er beinahe entschuldigend.
Sieht Nagelsmann im Spielfilm gegen Paris eine Rolle für Forsberg vor?
Nagelsmann kann nachvollziehen, dass Forsberg mit seiner Rolle nicht einverstanden ist. „Es tut mir leid für Emil, weil er nach wie vor einen sehr guten Eindruck macht”, sagte der Coach. Aufgrund des dichten Leistungsniveaus im offensiven Mittelfeld sei es auch mal „frustrierend” für einzelne Spieler, nicht berücksichtigt zu werden. „Ich kann nicht mehr machen, als es zu erklären, warum ich wie entscheide”, so der Trainer. „Aber ich kann auch verstehen, wenn er sauer ist.”
Ob Forsberg im Halbfinale gegen Paris St. Germain zum Zuge kommen wird, hat Nagelsmann noch nicht entschieden. „Das hängt noch vom Matchplan ab und von meinem Gespür für den einzelnen Spieler, wie fit jeder ist”, sagte er. „Wir haben aber genug Zeit, uns zu regenerieren.” Wenn keine Blessur dazukommt, wird der Chefcoach zunächst wohl wieder eher den Youngstern Olmo und Nkunku vertrauen als dem 28-Jährigen. So muss Forsberg muss auf seine nächste Chance hoffen, in Nagelsmanns Spielfilm gegen die Franzosen eine Rolle zu bekommen. (RBlive/ukr)