RB LeipzigKrakenparade im 200. Spiel! Was Peter Gulacsi so wertvoll für RB Leipzig macht
Matchwinner sind im Fußball in der Regel die, die Tore schießen. Bei RB Leipzig hingegen war es Samstagabend in Stuttgart der Torhüter der Sachsen, Peter Gulacsi, der beim Stand von 1:0 und nur noch vier Minuten auf der Uhr gegen Waldemar Anton den Sieg sicherte, als er den Schuss des Stuttgarters aus zehn Meter parierte.
Ein „Safe“, den sein Trainer Julian Nagelsmann später als „big“ bezeichnete. Groß wie großartig. Gulacsi hatte die Szene vorhergesehen und sich so früh in Stellung gebracht, dass Anton den Ball am Ungarn nicht vorbeibekam.
In Schlagdistanz zur Spitze
Gut möglich, dass Gulacsis Kraken-Parade am Ende der Saison Gold wert ist. Die drei Punkte halten RB an der Tabellenspitze mit drei Spiele in den kommenden Wochen vor der Brust, die es in sich haben: gegen Dortmund, Wolfsburg und Union. Alle in Schlagdistanz zur Spitze.
Für Gulacsi war es das 200. Spiel für RB seit seinem Drei-Millionen-Euro-Wechsel von Salzburg nach Leipzig Juni 2015. Es war zudem seine siebte Liga-Partie in dieser Saison zu Null und die 62 insgesamt für seinen Arbeitgeber. Das ist der Topwert in der Meisterschaft, was auch für seine Quote als Chancenkiller gilt. Gulacsi führt sie gemessen an der Anzahl der Partien (14) mit 72,7 Prozent an. Marvin Hitz toppt den Wert zwar mit 100 Prozent, hat aber auch nur zwei Partien für seinen Klub Borussia Dortmund zwischen den Pfosten gestanden.
Gulacsis Zehn-Millionen-Parade
Besser geht es aktuell kaum. Oder? Nagelsmann taxierte Gulacsis Wert für die Mannschaft nach dem VfB-Spiel als „sehr wichtig“. Das vor allem, weil der 30-Jährige der jungen Kabine die nötige Reife verleiht, sich anfangs in Leipzig hatte gegen Fabio Coltorti durchsetzen müssen, "er kennt also auch die Täler" im Leben, so Nagelsmann. Und, weil er nach Ansicht seines Trainers den nötigen Arbeitsethos aufbringt, um ständig an sich zu arbeiten und weiter zu entwickeln.
Dass er ein Künstler auf der Linie ist, weiß man schon lange. Zuletzt parierte er im letzten Gruppenspiel der Champions League gegen Manchester United beim Stand von 3:2 in der 94. Minute einen Querschläger seines Kollegen Nordi Mukiele, der RB das Achtelfinale gekostet hätte, wäre er drin gewesen. Zehn Millionen Euro war die Parade wert.
Mittlerweile spielt er aber auch seinen Part anders als früher. Den mit dem Fuß und einem guten Auge für die Aufbauspielsituation. Früher habe Gulacsi eher mit langen Hölzern operiert, "jetzt spielt er ganz anders mit“, sagte Nagelsmann, der den Ungarn noch lange nicht am Ende der Entwicklung sieht. „Klar, kann er manche Situationen noch anders lösen." Aber Petitessen. „Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit ihm.“