RB LeipzigKritik an Mintzlaff und Scholz: Das sagen die Fans von RB Leipzig zur Trennung von Jesse Marsch und der sportlichen Krise
Die Trennung von Trainer Jesse Marsch hat auch unter den Fans von RB Leipzig hohe Wellen geschlagen. Im Juli als Hoffnungs- und Sympathieträger aus Salzburg verpflichtet, musste der US-Amerikaner schon fünf Monate später seinen Hut nehmen. Nach zuletzt drei Bundesliga-Pleiten in Serie und erschreckend schwachen Auftritten.
Der 48-Jährige wird den Anhängern vor allem durch seine zwischenmenschlichen Stärken in Erinnerung bleiben. "Vom Charakter her ein von Grund auf positiver Mensch wie ich es selten erlebt habe und dem ich es gegönnt hätte, erfolgreich mit der Mannschaft zu sein", schreibt RB-Fan Kevin Hitzschke auf der Facebook-Seite des Klubs. "Allerdings haben sehr viele Automatismen nicht ineinander gegriffen. Eine über die letzten beiden Jahre relativ erfolgreiche Spielweise wurde unnötiger Weise komplett über den Haufen geworfen." Viele Spieler hätten in der Entwicklung eher einen Schritt zurück gemacht.
Marsch hat RB Leipzig in einer schwierigen Lage übernommen
Ina König verweist auf die schwierige Ausgangssituation, in der Marsch die Mannschaft übernommen hat. "Er hatte es aber auch nicht leicht in dieser absoluten Saison des Umbruchs", schrieb sie auf Facebook. "Irgendwie schade, als Typ fand ich ihn gut. Und die Tatsache, dass das Team mal so und mal so spielt, liegt doch auch nicht immer nur am Trainer, denke ich zumindest." Konstantin Niemann fand die Trennung "menschlich schade, aber sportlich absolut nachvollziehbar. Richtige Entscheidung."
Fans fordern bessere Entscheidungen von Mintzlaff und Scholz
Einige Fans legen das Augenmerk auf die Verantwortung der sportlichen Entscheidungsträger Oliver Mintzlaff und Florian Scholz. "Die Art und Weise des Marsch-Scheiterns ist letztlich in vielerlei Hinsicht schlichtes Versagen der (dysfunktionalen) Führungsstrukturen im sportlichen Bereich bei RB Leipzig", kritisiert der "Rotebrauseblogger" auf Twitter. In seinen Augen werden die Strukturen dysfunktional bleiben, "solange man sich da keine sportliche Kernkompetenz mit Entscheidunskompetenz an Bord holt, sondern weiter nur jemand gesucht wird, der am Ende Florian Scholz unterstellt ist aka an ihn 'berichtet'".
Twitter-User "Gerichshainer" fordert sogar Konsequenzen für die RB-Bosse, sollte die nächste Suche nach einem sportlichen Führungsgespann keinen Erfolg bringen. "Der nächste Schuss mit der Verpflichtung des Trainers und des Sportdirektors muss nun sitzen, sonst sind sie die nächsten, die gefeuert werden", schrieb er.
Summe der falschen Entscheidungen bei RB Leipzig "unfassbar"
Ähnlich sieht es User "RBoligei": "Eigentlich müsste O. Mintzlaff gleich die Segel mit streichen, denn er ist für die personelle Misere und sportliche Talfahrt hauptverantwortlich - veräußerte den Sportdirektor, den gesamten Trainerstab, Videoanalyst und viele Leistungsträger und Spieler in kurzer Zeit", kritisiert der RB-Fan.
Viele falsche Entscheidungen bemängelt auch Twitter-User "Justgroovy": "Ich schüttele wiederholt ungläubig meinen Kopf, weil ich es immer noch nicht begreifen kann, wie schnell man den Karren so absehbar an die Wand fahren konnte. Die Summe der falschen Entscheidungen und der Umgang mit diesen ist schon unfassbar."
Apropos falsche Entscheidungen. Ramona Olbrecht erinnerte daran, dass Spiele nicht nur vom Trainer allein verloren werden. "Es ist nicht immer nur der Trainer Schuld. Vielleicht auch mal als Mannschaft Pobacken zusammenkneifen und Fußball spielen." Die nächste Chance dazu gibt es schon am Dienstag (18.45 Uhr) in der Champions League gegen Manchester City. Spiel eins ohne Jesse Marsch.