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RB Leipzig"Man muss Opfer bringen": Haidara sehnt sich nach Familie

Von (RBlive/msc/dpa) 28.09.2020, 08:57
Amadou Haidara ärgert sich im Spiel, hier beim Auftakt gegen Mainz 05, wo er ein Tor für RB Leipzig erzielte.
Amadou Haidara ärgert sich im Spiel, hier beim Auftakt gegen Mainz 05, wo er ein Tor für RB Leipzig erzielte. imago/Laci Perenyi

Amadou Haidara ist bei RB Leipzig auf dem besten Wege, sich nach eineinhalb Jahren seinen Stammplatz zu erkämpfen. Im zweiten Spiel absolvierte er seine zweiten 90 Minuten unter Julian Nagelsmann. Gegenüber dem Kicker (Montag) erklärt er seine neue Situation.

Nagelsmann spricht viel mit Haidara

Dabei bekommt man das Gefühl, dass ihm besonders geholfen hat, ruhig zu bleiben und dem Trainer zu vertrauen. "Natürlich stellt man sich als Fußballer Fragen, wenn man nicht so viel spielt", so Haidara. Allerdings habe er die Entscheidungen seine Trainers "immer respektiert", vor allem, weil dieser viel mit ihm spreche. "Selbst als ich auf der Bank saß, haben wir uns oft unterhalten." Nagelsmann sei trotz seines geringen Alters sehr erfahren, dazu nah an der Mannschaft dran.

Schon zwei Mal 90 Minuten für RB Leipzig

Zuletzt hatte der RB-Coach betont, der 22-jährige Nationalspieler sei nicht der geborene Einwechselspieler. Weil Konrad Laimer ausfällt, hat er an Haidara aber Gefallen gefunden. So sieht es auch der Spieler. "Ich habe das Spiel des Trainers verstanden", sagt Haidara. Und jetzt sollen weitere Einsätze folgen. "Auf jeden Fall mehr als die 19 Ligapartien im Vorjahr. Und ich möchte Tore schießen." Dass er das kann, hatte er gleich im ersten Spiel gegen Mainz gezeigt.

Samassekou "wie ein großer Bruder"

"Wie alle jungen Afrikaner habe ich das Fußballspielen auf der Straße gelernt, barfuß natürlich", sagt Haidara über seine ersten Schritte. Zum Profifußball kam er über die Ausbildung an der Akademie in Bamako, von wo aus er den Sprung nach Österreich zum FC Liefering schaffte und über Red Bull Salzburg schließlich vor eineinhalb Jahren zu RB Leipzig. Seine Heimat Mali ist seitdem weit weg, deswegen hatte er schon in Salzburg eine Bezugsperson gebraucht und diese in Didier Samassekou gefunden, der heute bei Nagelsmanns Ex-Klub TSG Hoffenheim spielt. "Er ist wie ein großer Bruder für mich. Auch heute telefonieren wir nach wie vor jeden Tag", so Haidara. Wie er selbst kommt Samassekou aus Mali, das rund 4.000 Kilometer entfernt liegt. 

Haidara muss "Opfer bringen"

Zuletzt war der 22 Jahre alte Fußball-Profi vor einem Jahr dort, "mit Corona wurde alles anders", erzählt Haidara. "Die Familie fehlt mir, aber wir sprechen häufig per Video-Telefonie", sagte er. "Vielleicht kann ich meine Familie sehen, wenn ich zur Nationalmannschaft reise." Auch seinen Urlaub konnte Haidara, der Anfang 2019 von Red Bull Salzburg nach Sachsen in die Fußball-Bundesliga gewechselt war, in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie nicht wie sonst in Mali verbringen. "Ich will über Urlaube in Paris und Mykonos nicht klagen", sagt er. Es habe einfach keine Flüge in seine Heimat gegeben. "Aber das ist der Sport, mein Beruf. Das muss man akzeptieren und Opfer bringen", sagte Haidara, der zuletzt beim 3:1 gegen den FSV Mainz 05 ein Tor für die Leipziger erzielte und auch gegen Leverkusen zu den Besten gehörte.