„Fühle mich wohl in dem Setting” Wie RB Leipzig nach dem Aus von Max Eberl plant
Durch die plötzliche Freistellung von Max Eberl bei RB Leipzig hat Trainer Marco Rose eine Vertrauensperson im Verein verloren. Kurz nach der Trennung hatte Rose durchblicken lassen, dass er den Vorwurf der mangelnden Identifikation mit dem Klub und des fehlenden Bekenntnisses nicht vollumfänglich teilen mochte.
Wie also sieht der Coach die Trennung von seinem Freund und Kollegen drei Wochen nach dem Knall? Und wie gut ist RB Leipzig ohne Eberl und Sportkoordinator Felix Krüger aufgestellt?
Rose: „Max war ein unglaublich wichtiger Faktor für mich”
„Max war ein unglaublich wichtiger Faktor für mich. Ich war froh, dass er hier war. Wir haben das im Transfersommer beide gemeinsam hervorragend hinbekommen”, sagte Rose auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Darmstadt 98. „Und trotzdem hatten wir irgendwie das Gefühl, dass es für Max und den Verein am Ende die richtige Entscheidung war.”
Zwischen den Zeilen machte Rose jedoch noch einmal deutlich, dass ihm der Zeitpunkt vor dem Spiel gegen Bayern München und Manchester City nicht gepasst hatte. „Wann, wie, wo – das steht auf einem anderen Blatt”, sagte Rose über die plötzliche Trennung, die auch ihn selbst überrascht hatte.
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Doch Rose sieht Rasenballsport nach dem Abgang des Sport-CEOs, der mit so viel Machtfülle ausgestattet worden war, wie keiner seiner Vorgänger, keineswegs unterbesetzt. „Wir sind sehr gut aufgestellt, haben mit Florian Hopp und Johann Plenge Geschäftsführer, die schon lange im Verein sind und uns Struktur und Halt geben”, erklärte Rose.
RB: Rouven Schröder rückt in den Fokus und übernimmt Verantwortung
Zudem rückt Sportdirektor Rouven Schröder mehr in den Blickpunkt und in die Verantwortung. Darüberhinaus habe RB eine „top Scoutingabteilung und einen Trainer, der gern Verantwortung übernimmt”. Auch Mario Gomez, Technischer Direktor des internationalen Red-Bull-Teams, stehe beratend zur Seite.
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Und Ex-CEO Oliver Mintzlaff, seit dem Tod von Dietrich Mateschitz einer von drei Chefs bei Investor und Hauptsponsor Red Bull, sei auch noch relativ nah dran, „weil der Verein sein Baby ist”. Vorerst genug Kompetenz, um die Planungen weiter voranzutreiben. „Es ist alles am Laufen, es ist alles griffig. Ich fühle mich gut in dem Setting. Wir sind sehr anständig aufgestellt”, befand Rose.
RB Leipzig: Neubesetzungen nach Eberl-Trennung nicht ausgeschlossen
Das heißt jedoch nicht, dass die beiden vakanten Posten unbesetzt bleiben. Noch ist unklar, ob Eberl als Sport-Geschäftsführer ersetzt wird. Als wahrscheinlich gilt, dass es einen Nachfolger für Krüger geben wird, der Sportdirektor Schröder unterstützt.
Ach ja: Das Tischtuch zwischen Rose und Eberl ist nach dem Abgang keineswegs zerschnitten. „Ich habe noch Kontakt zu Max”, fügte Rose hinzu. Das Verhältnis zwischen beiden ist intakt. Man sieht sich schließlich wieder in der Branche. Eberl gilt als heißer Kandidat bei Bayern München oder dem FC Liverpool – beides Wunschklubs von ihm.