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RB LeipzigMillionenmiete von Uefa und DFB: Wie RB Leipzig von der Euro 2024 profitiert

Von Ullrich Kroemer 11.11.2021, 07:40

In diesen Tage ist eine Delegation der Euro 2024 GmbH, ein Joint Venture von DFB und Uefa, in Leipzig – einer von zehn Austragungsorten der Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Das Team um Turnierdirektor Philipp Lahm und Geschäftsführer Markus Stenger prüft derzeit die Voraussetzungen in den Stadien und in den Städten und gibt Stadionbetreibern und Kommunen umfangreiche Hausaufgaben mit.

Ein Pflichtenkatalog, der zum Großteil bereit im Juni 2024 abgearbeitet und in Frankfurt eingereicht werden muss, umfasst Themen wie Mobilität, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Sponsorenpräsenz, Rahmenprogramm und die Organisation des Fanfestes. Sportbürgermeister Heiko Rosenthal gab bekannt, dass die Kommune dafür insgesamt einen zweistelligen Millionenbetrag aufwenden werde. „Wir sind hier und an allen anderen Austragungsorten, um einen Austausch zu haben, was erwartet wird, was schon da ist und wo es Anpassungen geben wird”, sagte Lahm.

RB Leipzig kassiert siebenstellige Miete für die Spiele bei der Euro 2024

Für alle Themen, die das Stadion betreffen, ist Stadionbetreiber RB Leipzig beziehungsweise die Red Bull Arena Besitzgesellschaft als Stadionbesitzer zuständig, die gemeinsam einen Mietvertrag mit der Euro 2024 GmbH abgeschlossen haben. RB Leipzig kassiert also für die wohl vier bis fünf Spiele – das wird erst im April konkretisiert – nach detaillierten Schätzungen eins bis 1,5 Millionen Euro Miete. Das ist etwa in München genauso, wo die Allianz Arena München GmbH 100-prozentige Tochter der FC Bayern München AG ist. „Nach 2006 war das Bedürfnis groß, auch 2024 dabei zu sein und wir sind sehr stolz, es geschafft zu haben. Es ist ein starkes Team, das mit uns gemeinsam als Club die Organisation vorantreibt”, teilte Klubboss Oliver Mintzlaff mit. „Für 2024 hoffen wir als Ausrichter natürlich auf mehr als vier Spiele.” Mindestens ein Achtelfinale so wie 2006 sollte für Leipzig drin sein. Doch auch nach dem Umbau gehört RB mit Köln und Düsseldorf zu den kleineren Arenen der zehn Standorte.

Die Stadionmieten wurden nicht von jedem Stadionbesitzer individuell ausgehandelt, sondern zentral je nach Möglichkeiten, die das Stadion bietet. „Die Miete für jedes Stadion wurde gemäß Kapazität, Anzahl der Spiele, angebotener Serviceleistungen und Qualität des jeweiligen Stadions berechnet und ausgehandelt. Es wurde darauf geachtet, zu einer einheitlichen Taxierung über alle zehn Stadien zu gelangen”, teilte die Uefa mit. Rasenballsport hat nun ebenfalls diverse Arbeitsaufträge bekommen, unter anderem an Lösungen für die Medientribünen und Medienarbeitsbereiche zu arbeiten.

Kölmel unterzeichnete bereits Verpflichtungserklärung, die RB Leipzig übernahm

Neben dem Stadion werden die Teams, die in Leipzig zu Gast sind, auch den Trainingsplatz eins und die Möglichkeiten in der Akademie am Cottaweg nutzen. Das unterstützt der Klub mit Personal. Verantwortlich für die Euro bei RBL ist Operations-Direktor Ulrich Wolter, der bereits 2006 als damaliger DFB-Beauftragter die WM-Spiele in Leipzig mitorganisierte. Es geht den Leipzigern – der Stadt ebenso wie dem Bundesligisten – vor allem ums Renommee und den Wirtschaftsfaktor, wie 2006 Teil eines weltweiten Großereignisses zu sein und für den Standort zu werben. „In allen meinen Besuchen habe ich die Stadt als super interessant und schön kennengelernt”, sagte Lahm. „Mir geht es immer um Leute, und die sind hier gastfreundlich und das wollen wir auch bei der Europameisterschaft sein: Ein toller Gastgeber – organisatorisch perfekt, aber auch so, dass sich alle wohlfühlen.“

Übrigens: Dass RB das Stadion für die EM zur Verfügung stellen muss, war bereits Teil des Kaufvertrages, weil Vorbesitzer Michael Kölmel (ZSL) bereits 2016 eine Verpflichtungserklärung unterschrieben hatte, die RB durch den Kauf mit übernahm.

(RBlive/ukr)