RB LeipzigMit riskanten Dribblings und Serdar: RB Leipzigs Gegner Schalke sucht seine Hinrunden-Form
Schalke 04 steckt in seiner ersten Mini-Krise unter Trainer David Wagner, vor allem offensiv drückt der Schuh. Gegen RB Leipzig droht der nächste Rückschlag, die Erinnerung ans Hinspiel macht aber Hoffnung.
Anschluss verloren
Auf Schalke findet man die kleinen Freuden des Lebens derzeit außerhalb des Platzes. Ruhrpott-Rivale Borussia Dortmund präsentierte einen Internetanbieter als neuen Hauptsponsor, dessen Logo ausgerechnet aus den Farben Blau und Weiß besteht. Die Knappen nahmen die Steilvorlage auf und twitterten: „Falls dein Schalker Kumpel heute nicht erreichbar ist - er sucht vermutlich gerade einen neuen Mobilfunkanbieter...“
Schalke selbst sucht etwas ganz anderes: seine Form aus der Hinrunde. Seit vier Ligaspielen ist der Klub ohne Sieg, in dieser Zeit gelang nur ein einziges Tor gegen den Abstiegskandidaten SC Paderborn. Wegen der ersten Mini-Krise unter Trainer David Wagner haben die Schalker den Anschluss an die Champions-League-Plätze vorerst verloren.
Und jetzt kommt RB Leipzig. Die Sachsen strotzen nach dem Königsklassen-Sieg bei Tottenham Hotspur (1:0) vor Selbstvertrauen und peilen auf Schalke am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) ganz klar drei Punkte im Titelkampf an. „Es macht sehr viel Sinn, es nicht so zu machen wie Tottenham“, sagte Schalke-Trainer David Wagner. Man müsse gegen RB „jede Intensität und jedes Tempo mitgehen“.
Im Hinspiel hat das erstaunlich gut geklappt, die Königsblauen gewannen in Leipzig verdient 3:1. Auch deshalb zollt RB-Trainer Julian Nagelsmann dem Gegner großen Respekt: „Schalke spielt eine sehr stabile Saison, David Wagner leistet eine tolle Arbeit.“ Beeindruckt ist Nagelsmann vom frühen Pressing vor allem durch Benito Raman: „Der sprintet alles an, was bei drei nicht vom Feld geht. Das ist schon außergewöhnlich.“
Nicht denken, machen
Doch im Fußball geht es um Tore - und davon erzielt Schalke viel zu wenige. „Momentan fehlt uns vorn die Durchschlagskraft und die letzte Konsequenz“, gab Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf zu. Der enorm wichtige Nationalspieler Suat Serdar könnte nach Sprunggelenkproblemen in die Startelf zurückkehren. Doch das alleine wird das Problem kaum lösen. Die Qualität im Kader scheint für die ersten vier Plätze nicht gut genug, zumal die Verletzungssorgen anhalten. Deshalb rät Schöpf: „Nicht zu viel auf die Tabelle schauen und an die Champions League denken“.
Amine Harit war schon früh mit dem Ziel Königsklasse an die Öffentlichkeit gegangen. Seine Leistungen waren in den letzten Spielen bis auf den Pokal-Fight gegen Hertha BSC (3:2 n.V.) aber meilenweit weg von der Königsklasse. Auch deshalb hakt das Angriffsspiel der Schalker gewaltig. „Auch bei ihm ist es so, dass die Leichtigkeit ein bisschen abhandengekommen ist“, sagte Wagner.
Harit, im Hinspiel in Leipzig als Torschütze, Vorbereiter und Kreativkopf herausragend, will sein riskantes Spiel mit den vielen Dribblings trotzdem nicht umstellen. „Wenn ich drei, vier Gegner ausdribble und ein Tor schieße, beschwert sich niemand“, sagte der 22-Jährige, der sich von der Rückkehr seines Kumpels Serdar viel verspricht: „Suat hat eine tolle Technik, spielt präzise Pässe. Ich suche ihn ständig auf dem Platz.“