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RB LeipzigMitgliederversammlung bei RB Leipzig – Mintzlaff: „Werden europäisch spielen”

31.03.2017, 23:20
RB Leipzigs Vorstandsvorsitzender Oliver Mintzlaff
RB Leipzigs Vorstandsvorsitzender Oliver Mintzlaff imago

Die dritte ordentliche Mitgliederversammlung (MV) bei RB Leipzig dauerte gute eine halbe Stunde länger als geplant. Nach der knapp zweistündigen Veranstaltung bezog der Vereinsvorsitzende Oliver Mintzlaff auch gegenüber den Journalisten Stellung zum Geschäftsbericht, dem Millionen-Darlehen von Red Bull und Financial Fair Play und formulierte neue Ziele für den Bundesliga-Aufsteiger.

„Offene und transparente Mitgliederversammlung”

Mintzlaff teilte mit, dass der Gesamtverein inklusive aller Aktiven – darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche – derzeit 818 Mitglieder habe. Davon sind allerdings nach wie vor nur 17 ordentliche Mitglieder, die auch Stimmrecht besitzen, und knapp 400 Fördermitglieder, die bei der MV Rederecht haben und Fragen stellen, nicht aber abstimmen können. Anwesend waren bei der Versammlung am Freitagabend in der Red-Bull-Arena insgesamt 128 Mitglieder. „Wir haben eine sehr offene und transparente Mitgliederversammlung abgehalten, alle Fragen zugelassen”, sagte Mintzlaff.

Neben der Neuigkeit, dass der Klub auch seine erste Frauenmannschaft in die 1. Bundesliga führen will, äußerte sich Mintzlaff über den Jahresbericht von 2015, über den kürzlich die Mitteldeutsche Zeitung berichtet hatte. Demnach betrugen die Verbindlichkeiten der Spielbetriebs GmbH von RB Leipzig gegenüber Investor Red Bull Ende 2015 52,38 Millionen Euro.

„Wir zahlen das Darlehen an Red Bull zurück”

„Das ist nichts Außergewöhnliches. Wir haben von der Red Bull GmbH ein Darlehen in Anspruch genommen, das wird absolut fremdüblich verzinst”, sagte Mintzlaff. „Andere Vereine haben auch strategische Partner, die Darlehen zur Verfügung stellen.” Es gebe unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten, „daher ist das, was bei uns passiert ist, völlig normal”, so der Vereinsboss. Mintzlaff betonte: „Selbstverständlich zahlen wir dieses Darlehen zurück und tilgen unsere Verbindlichkeiten.” In welchem Zeitraum das geschehen wird, mochte der 41-Jährige nicht verraten.

„Werden europäisch spielen”

Auf die Uefa-Klublizenzierung und Financial Fair Play hätten die Schulden keinen Einfluss, so Mintzlaff. „Das eine ist Red Bull als Sponsor. Das hat nichts damit zu tun, dass wir ein Darlehen aufnehmen. Das hat nichts mit Financial Fair Play zu tun.”

Zum Hintergrund: Zusätzlich zu dem Darlehen trug Red Bull bereits in der 2. Liga im Geschäftsjahr 2015 mit geschätzten 40 bis 50 Millionen Euro Sponsoringgeldern zum Umsatz von RB Leipzig bei. „Für das, was Red Bull bezahlt hat, haben sie einen fairen Media-Gegenwert bekommen. Ich mache mir keine Sorgen, dass das nicht in einem mehr als fairen Gleichgewicht steht”, sagte Mintzlaff.

Der Rheinländer betonte erneut, dass für ihn nicht fraglich sei, dass RB Leipzig in der kommenden Saison an einem Uefa-Wettbewerb teilnehmen dürfte. Dabei formulierte Leipzigs Multifunktionär ganz nebenbei auch neue Ziele für den Tabellenzweiten der Bundesliga. „Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft es schaffen wird, dass wir unsere erste Bundesligasaison mit einem internationalen Startplatz beenden werden”, sagte er. „Ich sehe da keine Probleme auf uns zukommen. Wenn wir uns qualifizieren sollten, werden wir auch europäisch spielen.”

RB Leipzig will zur neuen Saison neue Sponsoren präsentieren

Dass die Nähe zwischen RB Leipzig und Red Bull Salzburg zu Komplikationen bei der Uefa-Linzenzierung führen könnte, wies Mintzlaff von sich. „In den vergangenen zwei Jahren hat ein Entflechtungsprozess stattgefunden. Mit dem Wissen, dass man irgendwann europäisch spielen wird, hat man sich dazu entschließen müssen, dass man beide Vereine unabhängig voneinander aufstellt. Ich sehe da keine Probleme auf uns zukommen.”

Zudem kündigte der Chefplaner bei Rasenballsport und Red-Bull-Fußballchef in Personalunion an, zur neuen Saison neue Sponsoren zu präsentieren. Dadurch soll der Klub unabhängiger vom österreichischen Getränkegiganten werden. „Wir wollen in unserem Verein Partner finden, die sich bei uns engagieren. Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg, die Einahmen deutlich zu steigern”, teilte Mintzlaff mit.