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RB Leipzig„Müssen marschieren wie die Bekloppten”: Nagelsmann fordert mehr Cleverness im Team von RB Leipzig

Von (RBlive/ukr) 03.12.2020, 13:01
Schoss drei Tore gegen RB: Irfan Can Kahveci.
Schoss drei Tore gegen RB: Irfan Can Kahveci. AP/dpa

Für die Fans gehörte RB Leipzigs 4:3 bei Basaksehir Istanbul zu den aufregendsten Spielen der Leipziger im Europapokal. Doch Trainer Julian Nagelsmann konnte sich nicht so richtig über das Torspektakel freuen. Wie bereits gegen Arminia Bielefeld leistete sich Rasenballsport gegen eine abgezockte, aber limitierte Mannschaft zu viele Fehler und ließ zu viele Chancen zu.

Mit einer zweifachen Zwei-Tore-Führung im Rücken dürfen die Messestädter niemals den Ausgleich kassieren. Da fehlte es an Kompaktheitm, den Gegner kommen zu lassen und dann das dritte Tor nachzulegen. Doch das geht RB derzeit ab. In Phasen, in denen die Gegner ihre Chance wittern, beschleicht RB eher Inaktivität, anstatt die Aktivität gezielt, aber geschickt zu erhöhen.

Auch eine Frage der Cleverness, betonte Nagelsmann. „Es muss eine klare Unterscheidung geben zwischen Verteidigen, um den Ball zu erobern, und Verteidigen, um ein Tor zu verhindern”, kritisierte er. Den Unterschied vermisste der Trainer etwa bei dem zu ungestümen Einsteigen von Ibrahima Konaté gegen Demba Ba vor dem Freistoß zum 3:3. „Da sind wir viel zu gierig, viel zu aggressiv, zu nah am Mann. Das sind keine Situationen, in denen du den Ball eroberst, sondern da geht es darum, kein Tor zu kriegen”, ärgerte sich Nagelsmann. „Diese Unterscheidung muss man lernen.”

Nagelsmann: „Der Erfinder des Fußballs hat das Tor in die Mitte gestellt”

Zudem bemängelte er das Verteidigungsverhalten in der eigenen Hälfte im Zentrum. Vor dem 2:3 sicherte das Team zu lange die Flügel ab und ließ den Dreifach-Torschützen Irfan Can Kahveci unbedrängt in die Mitte ziehen. „Der Erfinder des Fußballs hat das Tor in die Mitte gestellt, dann muss man die Mitte auch viel besser schließen”, sagte Nagelsmann.

Offensiv verlangte er vor dem Bundesliga-Spitzenspiel mehr Effektivität beim Torabschluss und Präzision beim letzten Pass. „Wir müssen ein Killergen entwickeln, das kann man sich aneigenen und trainieren. Wenn du eine Spitzenmannschaft sein willst, musst du so ein Spiel früher entscheiden”, forderte der 33-Jährige. „Wir müssen nach sechs Minuten 3:0 führen, da haben wir zu wenig aus der Überlegenheit gemacht.”

„Das hängt uns irgendwann nach”

Und auch in Situationen, in denen kein Tor wahrscheinlich ist, fordert Nagelsmann zumindest Torabschlüsse. „Du solltest in klaren Überzahlsituationen zum Abschluss kommen, um schnelle Umschaltmomente des Gegners zu vermeiden und Zeit zu gewinnen, wieder in eine klare Struktur zu kommen.”

Von der geforderten Kaltschnäuzigkeit, Spiele früh klar zu machen, ist RB gerade weit entfernt – egal, ob der Gegner Paris, Bielefeld oder Basaksehir heißt. RB macht es gerade immer spannend. „Wir müssen 93 Minuten marschieren wie die Bekloppten, das hängt uns im Laufe der Saison irgendwann nach”, warnte Nagelsmann.