Torhüterduell bei rb Nach Gulaci-Patzer gegen Bochum: Wie geht Rose mit seinen Keepern um?
Vor wenigen Wochen tauschte RB-Trainer Rose sein Personal im Tor. Doch auch die alte, neue Nummer eins, Peter Gulacsi, zeigt Schwächen. Gegen Bochum patzte er eklatant.
Bochum/Leipzig – Im Sommer bekommt RB Leipzig einen neuen Torhüter. Es ist Marten Vandevoordt aus Genk. Der 21-Jährige nimmt dann die Erfüllung seines Fünfjahresvertrags auf. Vielleicht kann er die Probleme im Tor der Sachsen lösen.
Gulacsi lässt Freistoß durchrutschen
Lange Zeit war die Besetzung der Rolle des Stammtorhüters kein Thema beim Bundesligisten vom Cottaweg. Es stand Janis Blaswich zwischen den Pfosten, die ehemalige Nummer zwei, die nach der Verletzung von Leipzigs Keeper Peter Gulacsi aus dessen Schatten trat. Im Herbst wurde er schließlich für die Nationalmannschaft nominiert, eine Belohnung für Paraden und Entwicklung.
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Mittlerweile ist Gulacsi wieder genesen und hat seinen Konkurrenten aus dem Tor verdrängt, weil Blaswich plötzlich Nerven zeigte und hier und da patzte. Doch auch der 33-Jährige ist gerade nicht die Königslösung, die er viele Jahre lang war.
Beim Spiel der Leipziger in Bochum, dem ersten Einsatz nach seiner kurzen Verletzungsunterbrechung, während Blaswich beim 1:2 voriges Wochenende in München im Tor stand, unterlief dem Ungarn der erste große Schnitzer seit seiner Rückkehr ins Tor Anfang Februar. Einen allenfalls mäßig gefährlichen Freistoß von Maximilian Wittek ließ er über seine Hände rutschen, das frühe 0:1 (7.).
„Pete ist Profi, Pete ist Torhüter”, sagte Trainer Marco Rose zu dem Blackout seiner Nummer eins. „Natürlich ärgert er sich”, fügte er hinzu und sagte anschließend: „Er ist ja nicht blöd und weiß, dass er den vielleicht hätte fangen können. Aber kein Vorwurf!”
Duell im RB-Tor: Ist Vandevoordt die Lösung?
Seine Kollegen machten den Patzer wett, rissen das Spiel herum und gewannen 4:1. Der selten schnelle Dreierpack binnen viereinhalb Minuten nach dem 1:1 durch Dani Olmo vor der Pause ist allerdings nichts Alltägliches. Gulacsis Aussetzer hätte unter Umständen auch Punkte im Fernduell um die Champions-League-Plätze kosten können.
Blaswich mitten in der Saison aus dem Tor zu nehmen und Gulacsi wieder hineinzustellen, hat das Problem zwischen den Pfosten nicht beseitigt, das sich Anfang des Jahres durch die wackeligen Auftritte Blaswichs und des gesamten Teams aufgetan hatten. Bereits im RB-Spiel gegen Augsburg (2:2) vor knapp vier Wochen hatte Gulacsi Unsicherheiten gezeigt. Beim ersten Augsburger Tor ließ er einen Schuss vor die Füße von Tietz abprallen, beim zweiten bekam er beim Versuch von Demirovic die Fäuste nicht hoch.
„Wir wissen um unsere Situation mit zwei tollen Torhütern”, sagte Rose zum Zweikampf im Tor, der seinen Anteil an der Verunsicherung beider Keeper zu haben scheint. „Auch Janis hat es in München wieder hervorragend gemacht”, sagte Rose, der einräumte, dass die „Situation manchmal nicht einfach zu moderieren” sei. Er glaube aber, „dass wir es ganz gut, ehrlich und offen, hinbekommen”. Vielleicht löst sich das Problem ja im Sommer auf.