Ossi-Hass-Gesänge und Flaschenwurf in Köln Roses Appell: „Darum haben wir die Mauer abgerissen”
Nach dem 5:1-Sieg von RB Leipzig in Köln war nicht nur der Sport Thema. Es gab auch Diskussionen um Fangesänge und einen Flaschenwurf. Und einen flammenden Appell.
Köln/Leipzig/dpa/sid/ukr – RB Leipzigs Trainer Marco Rose hat auf Hass-Gesänge gegen Ostdeutsche beim 5:1-Sieg beim 1. FC Köln mit einem emotionalen und eindringlichen Appell reagiert. „Die Leute, die das nicht so gut kennen da drüben bei uns, die sollen kommen”, sagte der in Leipzig noch zu DDR-Zeiten geborene Rose. „Es gibt da ganz viele coole Menschen. So wie hier. Es gibt ein paar Idioten. So wie hier. Also am Ende ist eigentlich alles sehr, sehr ähnlich. Darum haben wir irgendwann auch die Mauer abgerissen, auch in den Köpfen.” Genau die richtigen, einordnenden Worte nach den Anti-Ostdeutschland-Rufen.
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Im Endeffekt wolle er „nicht zu viel reininterpretieren” und vor allem „verbinden und nicht spalten. Deshalb ist es wichtig, dass wir versuchen, das einzuordnen”, so Rose. Es habe in einem emotionalen Spiel 5:1 gestanden, „und ganz viele Menschen da draußen haben die richtige Haltung und Einstellung. An denen sollten wir uns hochziehen, die sollten die anderen vielleicht auch ein bisschen korrigieren.”
Kölns Manager Keller: „Solche Gesänge gehen gar nicht”
Kölns Geschäftsführer Christian Keller fand deutliche Worte gegen die Gesänge. „Wir hatten heute auch noch einen Anti-Diskriminierungs-Spieltag. Umso mehr muss man sich fragen, was in dem ein oder anderen Kopf vorgeht”, sagte er. „Solche Gesänge gehen gar nicht. Es ist nur eine Minderheit. Aber es ist schade, dass es diese Minderheit gibt.”
Dass sich der Hass in der Kurve nicht nur speziell gegen RB Leipzig, sondern ganz Ostdeutschland richtet, ist eine neue Dimension.
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Leipzigs Torschütze Xavi Simons (15.) hatte sich mit seinem Jubel vor der Kölner Kurve zusätzlich den Zorn der Fans zugezogen, später flog bei einer Ecke aus dem FC-Block eine Glasflasche in Richtung des Niederländers.
Schnapsflasche landet knapp neben Xavi Simons
„Er läuft nach Toren immer zur Eckfahne. Der Ort war unglücklich. Aber er hatte überhaupt keine böse Absicht und wollte niemanden provozieren”, versicherte der RB-Coach. „Warum eine Glasflasche auf den Platz fliegt, ist die angebrachtere Frage”, ergänzte er mit Blick auf eine Szene bei einem RB-Eckball in der 42. Minute, als eine kleine gläserne Schnapsflasche knapp neben Simons landete. „Wenn er wen trifft, egal, ob einen im weißen oder blauen Trikot, dann tut es weh.” Keller kündigte derweil an, den Flaschenwerfer identifizieren zu wollen: „Ich hoffe, wir finden da irgendein Video.”
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Der 20 Jahre alte Xavi sei „ein junger Kerl mit viel Talent, der bei vielen Fans immer wieder für Ärger sorgt”, sagte Kollege David Raum: „Sie wollen ihn immer wieder provozieren, ihn ablenken. Ich habe ihn mir in der Halbzeit gepackt, der Trainer hat ihn sich gepackt. Wir haben gesagt, dass wir hinter ihm stehen. Und auch der Schiri hat es super gemacht und hat ihn immer wieder in Schutz genommen.”