RB LeipzigNagelsmann setzt auf „mutigen” Mvogo und „wertvollen” Schick
RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann muss angesichts der Verletzungsmisere bei Rasenballsport auf seine zweite Reihe setzen. Das betrifft auch die sensible Position im Tor. Beim SC Paderborn (Sa., 15.30 Uhr) wird nach der Schädelprellung bei Peter Gulacsi Yvon Mvogo sein erstes Bundesligaspiel in dieser Saison absolvieren. „Peter wäre seinem Empfinden nach schon in der Lage zu spielen, aber das ist ein zu großes Risiko für Folgeschäden”, sagte Nagelsmann. Also bekommt Ersatzmann Mvogo die Chance zu seinem vierten Ligaeinsatz im dritten Jahr bei RB.
Nagelsmann: „Mvogo muss keine 25 Weltklasse-Paraden zeigen”
Und der Chefcoach redete dem ohnehin furchtlosen Schweizer, der kürzlich noch ungeduldig seinen Unmut geäußert hatte, Mut zu. „Ich finde es gut, dass er mutig ist. Das erwarte ich auch von ihm. Aber ich erwarte auch eine gute, solide Leistung – ähnlich wie bei einem Innenverteidiger”, sagte Nagelsmann. Mvogo müsse „keine 25 Weltklasse-Paraden zeigen, aber er darf gern mal einen entscheidenden halten wie gegen Benfica und eine mutige Spieleröffnung haben.”
In der 84. Minute hatte der Keeper im Zurücklaufen gerade noch die Fingerspitzen an einen Distanzschuss von Raul de Tomas bekommen, der sonst wohl zumindest ans Gehäuse geknallt wäre. Nagelsmann lobte, wie Mvogo nach einem zu kurz geratenem Abschlag vor die Füße des Gegners seinen Fehler direkt wieder gut gemacht habe und eine Ecke „in vollem Gewusel herunterpflückte”. Ihm sei es „piepegal”, so der Trainer, „wenn man mal einen Fehler macht aufgrund zu großen Mutes. Am Ende des Tages wird Mut belohnt.”
Patrik Schick „wertvoll”, aber „im Anlaufen kein Yussuf Poulsen”
Mehr Zutrauen in seine Fähigkeiten zeigte auch erstmals Patrik Schick. „Wir haben gegen Benfica gesehen, wie wertvoll er ist”, sagte Nagelsmann. Der Tscheche sei nach seiner starken halben Stunde gegen Lissabon nun sogar eine Option für die Startelf, sagte der Fußballlehrer. Gerade, wenn Yussuf Poulsen erneut ausfallen sollte. „Das Anlaufen ist nicht sein größtes Steckenpferd”, gab Nagelsmann zu Bedenken. „Er ist agil und auch aggressiv, aber er ist kein Yussuf Poulsen.” Doch das sei gerade das Interessante, „dass wir zwei von der Körperlichkeit ähnliche, aber im Spielstil verschiedene Stürmer haben. Je nach Situation können wir reagieren.”