Preiserhöhung und Mindestnutzung Reaktion auf No-Show-Rate: RB führt Dauerkartenentzug ein
Wer seine Dauerkarte bei RB Leipzig behalten will, muss künftig mindestens zehn Spiele pro Saison besuchen. Sonst wird das Recht auf eine Verlängerung aberkannt. Doch auch am Ende dieser Saison kann das Saisonticket bereits entzogen werden.
Leipzig – Das Thema No-Show-Rate sorgt bei RB Leipzig seit längerem für Unmut. Gerade bei Spielen gegen unattraktivere Gegner aus den unteren Tabellenregionen bleiben regelmäßig Tausende Tickets – vor allem Dauerkarten – ungenutzt. Mit der an diesem Donnerstag verkündeten neuen Dauerkartenpolitik soll das Problem minimiert werden. Diese Strategie ist im Rahmen des Club-Fan-Dialogs mit den Anhängern abgestimmt und wurde den Fans in einer Videokonferenz am Donnerstagabend präsentiert.
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Neue Regel: RB entzieht Gelegenheitsbesucher die Dauerkarten
Neben einer Preissteigerung von durchschnittlich etwa 17 Euro pro Saison pro Dauerkarte, das entspricht im Mittel über alle Preiskategorien hinweg etwa einem Euro mehr pro Spiel, steht vor allem die neu eingeführte Mindestnutzung im Fokus.
Demnach müssen alle Dauerkarteninhaber der kommenden Saison mindestens zehn Bundesliga-Heimspiele pro Saison besuchen, sonst wird die Dauerkarte entzogen. Und auch nach Ablauf der aktuellen Spielzeit wird bereits denjenigen Anhängern das Saisonticket entzogen, wenn diese weniger als sechs Spiele besucht haben UND zudem die Ticketbörse bei weniger als der Hälfte der verpassten Spiele NICHT genutzt haben. Damit will RB auch die Akzeptanz der Ticketbörse weiter steigern und den Anreiz erhöhen, dass die Fans ihre Karten bei Nichterscheinen wenigstens anderen Supportern zur Verfügung stellen.
Neue Dauerkarten werden nicht vergeben
Aktuell liegt der Dauerkartenanteil bei 68 Prozent, 32.000 Plätzen. Diesen Anteil will RB senken. Zurückgegebene oder entzogene Dauerkarten werden nicht neu vergeben.
Im Schnitt werden aktuell bereits 4500 Karten über die Ticketbörse weiterverkauft. Diese soll rund um den Jahresstart 2025 auch direkt in den Ticketshop integriert sein und somit für Kaufinteressierte noch besser auffindbar und nutzbar.
RB zieht die Preise vor allem in Sektor D an
Die Preiserhöhung betrifft unter anderem den zweiten Fansektor D, wo die Preise nun auf PK6-Niveau angehoben wurden (von 350 auf 525 Euro). Auch deswegen, da dort die No-Show-Rate mit am höchsten ist. Wer allerdings in Sektor D dennoch seine Dauerkarte behält und mindestens 16 Spiele besucht, erhält nach der Saison 50 Prozent der Preiserhöhung als Rabatt für die neue Saison.
Die günstigsten Karten in Sektor B kosten für Vollzahler 240 Euro – 40 Euro mehr als in dieser Saison; die teuersten Jahreskarten in der Preiskategorie 1 kosten künftig 945 Euro. RB begründet die bis auf Ausnahmen eher moderate Preiserhöhung mit gestiegenen Spieltagskosten für Personal, Dienstleister und erhöhten ÖPNV-Anteil.