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RB LeipzigOhne Zahnverlust über die Grasnarbe: Unsere Gewinner und Verlierer der Hinrunde

Von (RBlive/mhe/ukr/msc) 03.01.2020, 07:05
Das sind die Gewinner und Verlierer der Hinrunde 2019/20 bei RB Leipzig.
Das sind die Gewinner und Verlierer der Hinrunde 2019/20 bei RB Leipzig. imago/Hartmut Bösener/Kirchner Media/Revierfoto

25 Pflichtpartien ist die Ära Julian Nagelsmann bei RB Leipzig jung. Zeit für ein erstes Zwischenfazit nach einer Hinrunde, die der neue Trainer und sein Personal auf Tabellenrang eins, dem Achtelfinale des DFB-Pokals und der Runde der letzten 16 Teams in der Champions League beendete. Welche Spieler sind die Gewinner des Trainerwechsels am Cottaweg und welchen ist er nicht so gut bekommen? Ein Überblick

Gewinner

Julian Nagelsmann: Der Trainer ist natürlich selbst Gewinner seiner ersten Monate bei RB: der Star im Ensemble schlechthin. Mit seinen taktischen Ideen und inhaltlichen Schwerpunkten, seiner Energie und Kommunikationsgabe übertraf der 32-Jährige in seinem ersten halben Jahr alle Erwartungen. Ein herbstmeisterlicher Einstand.

Dayot Upamecano: An guten Tagen so schnell und massig, dass er mit seiner Erfahrung im bereits dritten Bundesligajahr unbezwingbar ist. Der beweglichste Kleiderschrank der Bundesliga. Mit den durchschnittlich meisten Ballkontakten auch als Spieleröffner unverzichtbar.

Nordi Mukiele: Jubelt nach Toren mit weit aufgrissenem Mund wie der Anti-Filmheld Joker, spielt aber im Team seit dieser Saison eine Rolle als Stammkraft. Schon zwei Tore und zwei Assists.

Stefan Ilsanker: Hatte seinen ersten Einsatz erst Ende Oktober und war zuvor der große Verlierer. Legte sich aber mit so viel Verve in jeden Schuss, sogar als Diver über die Grasnarbe, dass er vom Notnagel zum Fels mutierte. Strahlte mit jeder Partie mehr Ruhe aus und glänzte so mit Übersicht, dass die Fans seinen Verbleib bei RB fordern.

Diver über der Grasnarbe: Stefan Ilsanker.
Diver über der Grasnarbe: Stefan Ilsanker.
Imago/Hartmut Bösener

Willi Orban: Verpasste als Kapitän bis zu seiner Meniskusverletzung Ende Oktober keine einzige Minute. Überraschte mit seinem Leistungssprung sogar Coach Julian Nagelsmann. Top-Zweikämpfer der Liga.

Konrad Laimer: Hat seine Rolle in Nagelsmanns System als Achter gefunden und avancierte zum Mentalitätsspieler schlechthin. Plötzlich torgefährlich und selbstbewusst - auf dem Feld ebenso wie in Interviews. Meisterte den größten Leistungssprung im Team.

Diego Demme: Ein Tor vom 1,70 Meter kleinen Sechser, bei dem er keinen Vorderzahn verliert? Im Leben nicht! So ging die sechste RB-Saison für den 28-Jährigen los – mal auf der Bank, mal in der Startelf. Und endete nach der Hinserie im Kapitänsamt, mit der beeindruckende Quote von null verpassten Ligaspielen – und: einem Tor. Ein feiner Fernschuss in der Champions League gegen Zenit St. Petersburg. Ganz ohne Zahnverlust.

Unfallfrei zu Tor Nummer 2: Diego Demme.
Unfallfrei zu Tor Nummer 2: Diego Demme.
Imago/ ITAR-TASS

Christopher Nkunku: Mon dieu! Erste Halbserie bei RB – und aus dem Stand Nagelsmanns Filialleiter der Reservebank. Schoss zum Ligaauftakt gegen Union sein erstes Tor, beim 1:1 gegen Leverkusen sein wichtigstes und ist auf dem Sprung, in den Kreis der Stammspieler zu wechseln. Trägt den mit Abstand schillerndsten Zopf der Liga.

Timo Werner: Hat sich unter Nagelsmann zum faulsten Topstürmer Europas entwickelt. Lungerte mit dieser Einstellung im spannendsten Duell der Hinserie zweimal hinter Dortmunds Abwehrreihe herum und hatte damit großen Anteil am späteren 3:3. Höhepunkt einer Halbserie, in der Werner seine alten Rekorde pulverisiert hat. Steht nach 25 Pflichtspielen bei 23 Toren und zehn Vorlagen.

Patrik Schick: War auf dem besten Weg, als Mogelpackung verbucht zu werden. Hatte aber nach elf Ligaspielen seine Sprunggelenkswehwechen im Griff und steigerte sich zur Top-Leihe: Schoss in den jüngsten fünf Spielen vier Tore.

Wehwechen im Griff: Patrik Schick
Wehwechen im Griff: Patrik Schick
Imago/Nordphoto

Verlierer

Yussuf Poulsen: Presst wie kein Zweiter bei RB! Nagelsmann hat das als Lob formuliert, für den Stürmer aber ist das eher ein ungutes Urteil. Kommt vor lauter Pressen nämlich nicht mehr in Abschlusspositionen bzw. auch nicht mehr in die Startelf. Hat nur drei Treffer erzielt und war  in neun von 17 Spielen von Beginn an dabei. Hatte vergangenen Saison zum gleichen Zeitpunkt acht Tore auf dem Konto, am Ende waren es 15.

Marcelo Saracchi: Schoss beim 3:0 gegen Bremen sein erstes Tor für RB im zweiten Jahr. Ein Fanal wurde daraus aber nicht. Der junge Uruguayer tut sich schwer mit Leipzigs Fußball. Darf deshalb gehen. Eine Leihe nach Istanbul zu Galatasaray bis 2021 steht im Raum.

Tut sich schwer am Cottaweg: Marcelo Saracchi
Tut sich schwer am Cottaweg: Marcelo Saracchi
Imago/Picture Point LE

Matheus Cunha: War Nagelsmanns Liebling, bevor die Saison begann. Der Brasilianer erwiderte die Gefühle mit Aussagen wie „Die Ideen des Trainers inspirieren mich“. Gut fünf Monate später ist die Liaison erkaltet. Cunha darf nach nur 13 Einsätzen und zwei Partien von Beginn an wechseln. Betis Sevilla (Spanien) und Brighton & Hove Albion (England) sind interessiert.