Nach Pokalsieg mit RB Leipzig Kevin Kampl über Anfeindungen: "Meine ganze Familie wurde aufs Übelste beleidigt"
Nach seiner provokanten Jubelgeste nach dem Gewinn des DFB-Pokals sah sich Kevin Kampl massiven Anfeindungen ausgesetzt. Der Profi von RB Leipzig hatte eine Dose "Red Bull" in den Pokal gekippt - das Foto der Szene hatte in den Sozialen Medien anschließend für viel Aufsehen gesorgt.
"Da wurde leider eine Grenze überschritten. Ich habe allein auf Instagram Tausende Nachrichten bekommen, die mit Fußball gar nichts mehr zu tun hatten", sagte der Mittelfeldspieler im ran-Gespräch: "In diesen Nachrichten wurde nicht nur ich, sondern auch meine ganze Familie, meine Kinder und meine Eltern aufs Übelste beleidigt. Das geht aus meiner Sicht wirklich zu weit."
Er selbst habe mit der Aktion gar nicht provozieren wollen: "Es war pure Freude und Emotion. Jeder, der den Pokal gewinnt, schüttet irgendwas da rein. Egal ob das dann am Ende Wodka, Whiskey oder Bier von irgendeinem Sponsor ist, was in der Bundesliga andauernd vorkommt."
Kevin Kampl: Deutsche Meisterschaft mit RB Leipzig ist kein Tabu-Thema
Generell kommt Kampl mit Anfeindungen in die Sozialen Medien aber gut zurecht. Nach seinem Red-Bull-Pokalfoto war das aber anders: "Nur wenn es gegen meine Kinder geht, die gerade einmal drei, vier Jahre alt sind, ist für mich eine Grenze überschritten. Da musste ich mich auch wirklich zusammenreißen, diesen Leuten nicht entsprechend zu antworten. Denn da waren dermaßen extreme Sachen dabei, die ich hier gar nicht wiederholen möchte."
Am Samstag will Kampl mit RB Leipzig nun den nächsten Titel holen. Im Supercup gegen Ex-Trainer Julian Nagelsmann und Meister Bayern München werde man am Samstag (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) „alles raushauen, Vollgas geben und versuchen, das Spiel zu gewinnen“, sagte 31-Jährige.
"Der FC Bayern hat natürlich eine richtig gute Mannschaft, aber wir spielen zu Hause vor den eigenen Fans und wissen, dass wir ihnen das Leben mit unserer eigenen Qualität schwer machen können. Genau das werden wir versuchen", sagte Kampl mit Blick auf das erste Pflichtspiel der Saison.
Bayern habe sich mit den bisherigen Transfers zwar „brutal verstärkt“, sagte Kampl: „Allerdings haben sie auch Robert Lewandowski verloren. Somit haben sie nicht mehr den klassischen Stürmer, der ihnen 40 Tore pro Saison garantiert.“ Doch Nagelsmann werde „schon einiges austüfteln. Er ist ja ein absoluter Taktikfuchs“.
Im eigenen, ausverkauften Stadion „gegen eine der besten Mannschaften der Welt“ zu spielen, sei „ein großer Anreiz und wir sind total heiß auf diese Partie“, betonte Kampl. Das Duell zwischen Meister und Pokalsieger sei „eines der größten Spiele, die es in Deutschland geben kann“.
Auch das Thema Meisterschaft ist für Kampl kein Tabu. "Es ist ein großes Ziel für jeden Spieler, das irgendwann mal zu schaffen. Es wäre doch auch schön, wenn es am Ende nicht immer der FC Bayern wird", sagte der Mittelfeldspieler. Er sei aber realistisch genug um zu sehen, wie stark sich der FC Bayern noch einmal verstärkt hat: "Aber wenn sich irgendwann mal eine Lücke auftun sollte, wollen wir diese gerne nutzen."