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  5. Anker im RB-Spiel: Willi Orban wusste selbst nicht, wie weit die Füße tragen

Der Anker ist zurück Orban wusste selbst nicht, wie weit die Füße tragen

Willi Orbans Präsenz im RB-Spiel war förmlich zu greifen: Der Kapitän führte RB Leipzig zum 2:0-Sieg gegen Union und verlieh dem verunsicherten Team wieder Stabilität. Dabei war unklar, wie lange Orban nach fünf Monaten Pause überhaupt durchhält.

Von Ullrich Kroemer 05.02.2024, 11:17
RB Leipzigs Mann mit der Zu-Null-Aura: Willi Orban.
RB Leipzigs Mann mit der Zu-Null-Aura: Willi Orban. (Foto: imago/Martin Stein)

Willi Orban ist nicht nur auf dem Platz ein Spieler, auf den RB Leipzig zählen kann, sondern auch in der Analyse danach. Nach Monaten der Schinderei in der Reha und des Herantastens an die Startelf kam der Kapitän nach Leipzigs 2:0 gegen Union Berlin und seinem Startelf-Comeback regelrecht freudig in die Mixed Zone zwischen Spielertunnel und Kabine. Doch, er habe selbst den Austausch mit den Journalisten vermisst, scherzte der 31-Jährige.

Vor den Mikrofonen ebenso wie bei seinem ersten Startelf-Einsatz seit September war Orban sofort wieder voll im Spiel. Es war förmlich zu greifen, wie er als Ankerpunkt im RB-Spiel Sicherheit ausstrahlte. Mit Willi, so wirkte es, kann der Leipziger Abwehr nicht viel passieren. „Es war wie gewohnt”, sagte er. „Ich habe überhaupt keine Unsicherheit auf dem Platz gespürt. Wir hatten eine gute Balance zwischen Drangphasen und Geduld in den nötigen Phasen”, analysierte er.

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Orban in der Pause: „Es ist noch was im Tank”

Dabei wusste er selbst vor Spielbeginn noch gar nicht, für wie viele Minuten seine Kraft nach fünf Monaten ohne Pflichtspiel reichen würde. Normalerweise werden Spieler bei RB nach einer solch langen Verletzung peu á peu aufgebaut: Nach den fünf Minuten in Stuttgart wären eigentlich zehn bis 15 gegen Union drangewesen. Doch nach dem Abschlusstraining war klar, dass Orban beginnen würde, „um die Dynamik des Spiels mitzubeeinflussen, den Jungs Stabilität und Sicherheit mitzugeben, auch viel zu kommunizieren”, verriet er.

Der Plan ging auf, Orban lieferte eine Klassepartie ab, gewann Zweikämpfe, hatte eine überragende Passquote und dirigierte seine Abwehr. „Klar habe ich gemerkt, dass ich noch nicht die Körner hatte wie vor der Verletzung. Ich wusste selbst nicht: Wird es eine Halbzeit, werden es 60 Minuten oder muss ich vielleicht doch 90 Minuten ran”, berichtete er. Doch Trainer Marco Rose und der Spielführer tauschten sich in der Kabine aus und Orban gab das Signal: „Es ist noch was im Tank.” Nach dem 2:0 konnte Orban beruhigt in der 70. Minute das Feld verlassen.

Orban: „Bin einfach ein Typ, der in sich ruht”

„Willi ist ein wichtiger Faktor. Er hat uns genau das gegeben, was wir uns von ihm versprochen haben: Stabilität gegen den Ball, Ruhe, Klarheit mit dem Ball und eine unglaubliche Präsenz bei Offensivstandards”, lobte Rose. Schließlich war es der Routinier, der das entscheidende Kopfballduell vor dem 1:0 gewann. Und beim 2:0 wäre Orban ebenfalls frei zur Stelle gewesen, wenn nicht Benjamin Sesko eingeköpft hätte.

Doch wie schafft es Orban eigentlich, diese Aura von Sicherheit und Selbstvertrauen zu entwickeln und dies auf seine Mitspieler auszustrahlen? Orbans Nebenmann Lukas Klostermann etwa spielte mit Orban ebenfalls deutlich sicherer. „Ich versuche einfach, mein Ding zu machen, den Jungs mit meiner Art und Weise, wie ich auf dem Platz agiere, Sicherheit zu geben, ohne dass ich viele laute Ansprachen halte”, erklärte der ungarische Nationalspieler. „Einfach, wie ich Fußball spiele, mit meinem Stellungsspiel und den Pässen. Ich kann das gar nicht so erklären, ich bin einfach ein Typ, der in sich ruht und das auch ausstrahlt. Das tut den Jungs gut”, so der Abwehrchef.

„Gier zu verteidigen wieder reinkriegen”

Der schwere Start ins Jahr samt Gegentore-Flut war für Orban als Zuschauer schwer zu ertragen. „Die letzte Phase war schwierig. Wenn du kurz davor bist, aber kannst der Mannschaft noch nicht helfen, das war nicht einfach”, bekannte er. „Jetzt ging es schnell in die Startelf, das ist auch für mich persönlich schön.”

Es ist ganz sicher kein Zufall, dass RB ohne Orban 14 Spiele hintereinander nicht zu Null gespielt hat. Nun gelang das zum ersten Mal seit dem 6:0 gegen Köln im Oktober wieder. „Dass wir mal wieder zu Null gespielt haben, ist wichtig für alle”, konstatierte Orban, „damit wir diese Gier zu verteidigen auch wieder reinkriegen.”

Das öffnete bereits den Blick auf das nächste Spiel beim FC Augsburg. „Jetzt müssen wir weiterarbeiten”, forderte der Spielführer. „Jetzt wollen wir versuchen, das Momentum zu kreieren, eine Serie zu starten und weiter oben dranzubleiben.” Spaß machen die Auftritte in der Mixed Zone schließlich nur nach Siegen.

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