RB-Profi verliert zwei Mal Benny Henrichs' ernüchterndes Nationalteam-Fazit: "Das ist einfach nicht gut genug"
Der Frust saß tief bei Deutschlands Nationalspielern nach der 0:2-Niederlage in Wien gegen Österreich. Das galt auch für Benjamin Henrichs, der beim unrühmlichen Jahresabschluss 2023 in der 53. Minute eingewechselt wurde. Seine Teamkollegen Janis Blaswich und David Raum kamen wie schon bei der Niederlage gegen die Türkei am Samstag nicht zum Einsatz.
"Wir sind sauer und frustriert", sagte der Verteidiger nach Abpfiff in Wien: "Wir haben in den beiden Länderspielen einfach schlecht gespielt. Das ist nicht unser Anspruch, wir haben viel Arbeit vor uns."
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Henrichs kritisierte die vielen Fehler und einfachen Ballverluste im deutschen Spiel, man haben einmal mehr "viel zu viele Torchancen zugelassen". Henrichs nüchternes Fazit: "Wir Spieler müssen uns selbst hinterfragen, weil wir auf dem Platz stehen. Das ist einfach nicht gut genug."
Mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr weiß Henrichs um die brisante Situation. "Wir haben jetzt vier Monate Zeit, uns in unseren Vereinen zu zeigen", sagte der 26-Jährige mit Blick auf die nächsten Länderspiele im März. Dann brauche man endlich wieder Ergebnisse mit dem Nationalteam.
Rudi Völler vermisst "deutsche Tugenden" im Nationalteam
Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat die deutschen Nationalspieler nach dem desolaten 0:2 in die Pflicht genommen. „Es geht vordergründig gar nicht um das nackte Ergebnis, aber die Art und Weise, das ist nicht schön, das können wir uns nicht gefallen lassen, und das muss auch besser werden“, sagte der Weltmeister von 1990 am Dienstagabend. „Ich weiß, das ist immer ein Begriff, ein Wort, das strapaziert wird, aber uns fehlen ein bisschen die deutschen Tugenden.“
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Bundestrainer Julian Nagelsmann werde bis zur kommenden Länderspielphase im März „seine Schlüsse“ aus der Niederlage ziehen, „auch, auf wen er am Ende dann setzt“. Die DFB-Auswahl müsse „die fünf bis zehn Prozent an Leidenschaft, an Dynamik, an Energie“ ins Spiel bekommen. „Sonst wird es schwierig“, sagte Völler.
Nagelsmann und dessen Taktik machte Völler für die Niederlagen am Dienstag und drei Tage zuvor in Berlin gegen die Türkei (2:3) nicht verantwortlich. „Es geht nicht darum, ob man mit einer Dreier- oder Viererkette spielt, oder ob Kai Havertz linker Verteidiger spielt, das ist nicht der Punkt. Der Punkt sind diese fünf oder zehn Prozent, die haben uns in beiden Spielen gefehlt. Daran müssen wir arbeiten“, sagte der Sportdirektor.
Es sei eine „generelle Frage, ich weiß nicht, ob das an den Spielertypen liegt“, ergänzte der 63-Jährige. „Da müssen wir dran arbeiten. Wir haben leider jetzt erst im März die zwei nächsten Länderspiele.“