RB-Einzelkritik gegen Bremen Nur ein Spielzug funktionierte
RB Leipzig leistet sich einen schwachen Heimabschied. Lichtblicke waren Mohamed Simakan und Torjäger Sesko, der zum sechsten Mal in Serie traf.
Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 1:1 (0:1) gegen Werder Bremen gesehen:
Peter Gulacsi: Hielt den Hausherren mit seiner Glanzparade in der Nachspielzeit gegen Stage das Remis fest (90.+3). Bekam sonst wenig von den Gegnern direkt aufs Tor, dafür von seinem Mitspieler Seiwald, bei dessen missglückter Kopfballabwehr in den Winkel Guacsi machtlos war. Zu Beginn ein unsicherer Ausflug aus dem Kasten, als Woltemade schneller war und Gulacsi zurückeilen musste (19.), danach vor Schmid zur Stelle (22.). Note: 2,5.
Lukas Klostermann: Speziell in der ersten Hälfte mit Ball viele Fehler und Ungenauigkeiten, auch in der zweiten Hälfte ohne Präzision in einigen Szenen. Man merkte ihm an, dass er seit Mitte Februar nicht mehr von Beginn an gespielt hatte und ihm Rhythmus fehlt. Defensiv zumeist ordentlich, aber teils auch überrascht von schnellen Bällen. Note: 4.
Willi Orban: Um Stabilität bemüht, aber in der Dreierkettenformation fehlte hie und da die Abstimmung. Hielt die Abwehr zusammen und hatte damit genug zu tun. Konnte sich nicht nach vorn mit einschalten. Note: 3.
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Castello Lukeba: Auch er hatte in der ersten Hälfte Probleme, sein Level zu finden. Erreichte einen langen Ball auf Schmid nicht, weil er sich verschätzte (22.). Selbst ihm, der eine so feine Technik hat, unterliefen Fehlpässe im Aufbau ins Aus. Sein gelungener Sololauf bis an den Sechzehner kurz vor der Pause war dann ein Signal. Gute Verteidigung bei Werder-Konter in der Schlussphase. Note: 3.
Simakan an allen gefährlichen Szenen beteiligt
Mohamed Simakan: Bester Leipziger. Alle gefährlichen Szenen liefen über ihn als hochgezogenen Rechtsverteidiger. Leitete die gefährlichste Szene in der ersten Hälfte ein: Passte nach Verlagerung auf Poulsen ins Zentrum, Openda setzt per Fallrückzieher nach (45.+3). Bereitete die Topchance für Baumgartner kurz nach Wiederanpfiff ebenso per Kopfball-Ablage vor wie Seskos 1:1. Hatte selbst auch zwei, drei Abschlussmöglichkeiten, kam aber nicht in freie Abschlusspositionen. Note: 2.
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Amadou Haidara: Hatte in der neuen Formation alle Mühe, das Mittelfeld dicht zu bekommen. Eifrig in den Zweikämpfen und um defensive Stabilität bemüht – mehr aber nicht. Seinen Distanzschuss hielt Zetterer sicher (60.). Note: 3.
Nicolas Seiwald: Hatte sich viel vorgenommen, avancierte aber zum Pechvogel der ersten Hälfte, als er zum Eigentor einköpfte. Insgesamt merkte man ihm die Unsicherheit zu Beginn an. Hat nicht das Selbstverständnis wie Schlager. Deutete aber an, dass er wichtig werden kann und Qualitäten wie Laimer hat. Zum Beispiel in einer Sturm- und Drangszene, als er den Ball vorbei am Gegenspieler legte und hat viel Platz vor sich hatte, aber Zetterer eher an den Ball kam. Licht und Schatten: Spielte nach Ecke eine Flanke ins Seitenaus und leistete sich Fehlpässe im Aufbau, leitet aber auch das 1:1 mit einer schönen Verlagerung auf Simakan ein. Note: 3,5.
Benjamin Henrichs: Stand sehr hoch auf der ungewohnten linken Seite, aber über Links lief nicht viel bei RB. Beim Flanken klare Nachteile gegenüber Raum, frühe Gelbe, als er zu spät gegen Bittencourt kam. Verstolperte zu viele Bälle in der ersten Hälfte. Keine Bewerbung fürs Nationalteam, um dort links auszuhelfen, wenn es mal brennen sollte. Note: 4.
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Fehlerhafte Offensive
Christoph Baumgartner: Agiert irgendwie gehemmt im RB-Trikot. Nur immer mal wieder blitzt seine Klasse auf, wie bei seinem schönen Solo durchs Mittelfeld (15.). Ließ sich insgesamt sich zu leicht abkochen, harmonierte nicht mit Poulsen. Hatte die bis dator beste Chance des Spiels, muss den Kopfball verwandeln (46.). Note: 3,5.
Yussuf Poulsen: Feiner Ball auf Openda in der Startphase und seine Chance kurz vor der Pause – mehr gelang Poulsen nicht. War überhaupt nicht im Spiel, vertändelte Bälle im Vorwärtsgang leichtfertig (18.) oder spielte zu riskant beziehungsweise fehlerhaft auf Openda & Co. Note: 4,5.
Lois Openda: Überhaupt kein Faktor in diesem Spiel. Nicht präsent bei den Anspielen der Kollegen, setzte seinen Körper gegen Friedl nicht so geschickt ein wie gewohnt. Spielte uninspirierte Hereingaben. Hatte keine nennenswerte Szene. Note: 4,5.
Einwechsler bringen Torgefahr und Struktur
Benjamin Sesko (46.): Brachte sofort Präsenz in den Strafraum, zunächst war keiner da, der seine Ablage verwerten konnte. Verwandelt dann Simakans Vorlage spritzig zum 1:1 – sein sechster Treffer hintereinander. Note: 2.
Eljif Elmas (65.): Zwang Zetterer mit der ersten Ballberührung zur Parade, platzierter Schuss aus halblinker Position. Gegen Ende ein Schlenzer übers Tor (85.). Deutete immerhin an, dass er gefährlich werden kann. Note: 3.
Kevin Kampl (65.): Brachte Ruhe und mehr Struktur ins Spiel, ließ sich auf die rechte Seite abkippen, schöne Hereingaben auf Simakan. Note: 3.*
* Wir bewerten nur Spieler, die bis zur 70. Minute eingewechselt wurden.