Einzelkritik und Noten gegen Freiburg Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter
Dank einer kollektiven Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte drehte RB das Spiel gegen Freiburg. Die Spieler in der Einzelkritik.
Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 3:1 (0:1) gegen den SC Freiburg gesehen:
Peter Gulacsi: Unglücklicher Nachmittag für den Stammkeeper. Machte sich zwar erst gegen den völlig freien Adamu groß und vereitelte so dessen Großchance mit (11.). Sah dann beim Gegentor aber nicht gut aus und konnte die kurze Ecke nicht schließen, Doan köpfte ihm ans Knie. Verletzte sich am Knöchel und musste zur Pause raus. Note: 3.
Lutsharel Geertruida: In der ersten Hälfte noch viel mit Defensivarbeit beschäftigt und lief manchmal auch hinterher, kam zu spät und war zu passiv wie bei Günters Distanzschuss (31.). In der zweiten Hälfte dann offensiver, weil RB mit Kampl aufbaute und Geertruida mehr Freiheiten nach vorn hatte. Viel aktiver als bisher, auch präziser. Erzielte sein erstes Tor mit Wucht (58.). Traut sich mehr zu, war präsenter und rückte auch mal ins Mittelfeld ein. Note: 2.
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Willi Orban: War in den Zweikämpfen in der ersten Hälfte nicht so überragend wie gewohnt. Ließ sich von Adamu auswackeln (11.) und verhinderte auch Grifos Flanke vor dem Tor nicht. Knipste dann aber im Stile eines Stürmers das 1:1, das die Initialzündung für die starke zweite Hälfte war. Defensiv dann stabil, aber auch nicht mehr gefordert. Note: 2,5.
Castello Lukeba: Ungewohnter Stockfehler zu Beginn, aus dem eine Ecke für Freiburg resultierte, man merkt, dass er in den letzten Wochen sehr viel gespielt hat. Nicht so auffällig diesmal, aber defensiv aber wieder eine Bank. Gewann alle Zweikämpfe. Note: 3.
Benjamin Henrichs: Schwache erste Hälfte des Nationalspielers: schlampige Hereingabe aus bester Situation auf Openda, anstatt Nusa zu bedienen (9.); machte den Ball beim Freiburger Konter wieder scharf, als Adamu knapp daneben zielte (11.).; konnte die Flanke nicht klären und ließ Doan zum 0:1 einköpfen. Rehabilitierte sich dann mit der Hereingabe auf Orban zum 1:1 und einer insgesamt aktiveren zweiten Hälfte. Note: 3,5.
Xavi-Vertreter übernahmen Verantwortung
Amadou Haidara: Begann mit einer tollen Verlagerung auf Henrichs, den er komplett freispielte. In der ersten Halbzeit manchmal zu überhastet, als er den Ball nach Eroberung sofort wieder in den Fuß des Gegners (33.) spielte. Leitete dann das 1:1 mit einem schönen direkten Steckpass auf Henrichs ein. Note: 2,5.
Kevin Kampl: Übernahm als Standardschütze in Abwesenheit von Xavi Verantwortung und trat gute Freistöße, einer davon führte dann in der zweiten Welle zum 1:1. Lenkte das Spiel im Aufbau mit und war äußerst stabil (Passquote: 97 Prozent). Note: 3.
Antonio Nusa: Versuchte, vor dem 0:1 mit zu verteidigen, konnte aber seinen Gegenspieler nicht stoppen. War auch in der schwachen ersten Hälfte offensiv punktuell gut, mal eine schöne Hereingabe, mal ein Pass in die Tiefe (24.). Hatte zu Beginn noch Probleme, körperlich dagegenzuhalten. Perfekter Pass auf Sesko, doch der vergab die hochprozentige Möglichkeit (36.). Gute Flanke auf Baumgartner kurz vor der Pause. Agierte in der zweiten Hälfte links auf dem Flügel und im zentralen Mittelfeld und rückte dann nach der Umstellung auf Dreierkette auf die Schiene. Ging gut mit der ohne Xavi gestiegenen Verantwortung um. Note: 3.
Christoph Baumgartner: Zu Beginn noch zu unpräzise bei Verlagerungen, war bemüht und wurde aktiver, spritzte in einen Kampl-Freistoß rein (13.) und hatte eine Kopfballchance nach Nusa-Flanke kurz vor der Pause. Zog dann richtig an, war beim 1:1 schon mit in der Box und verpasste nur um Zentimeter. Leitete dann mit einer Körpertäuschung das 2:1 ein, als er undwiderstehlich durchs Freiburgs Drittel pflügte und auf Openda passte. Eroberte auch vor dem 3:1 den Ball. Bewerbung für weitere Einsätze als Xavi-Ersatz. Note: 2,5.
Openda steigerte sich, Sesko nicht
Lois Openda: Zu Beginn etwas lasch, nutzte einen kapitalen Fehler von Atubolo nicht aus, weil er den Ball gar nicht traf. Stand im Abseits, als er von Sesko bedient wurde und lustlos übers Tor ballerte. Steigerte sich wie alle in den zweiten 45 Minuten. Bereitete das 2:1 mit Querpass auf Geertruida vor und erzielte das 3:1 selbst, als er sich körperlich stark und schnell gegen Rosenfelder durchsetzte und den 1,86-Meter-Mann abschüttelte. Note: 1,5.
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Benjamin Sesko: Ist gerade Mr. Chancentod bei RB. Vergab eine Topchance gegen Atubolo, als er herrlich von Nusa freigespielt wurde (36.). Auch zwei Kopfbälle waren leichte Beute für Atubolo. Plus: Gewann viele Zweikämpfe, aber musste zu Recht nach 65 Minuten raus. Note: 4.
Maarten Vandevoordt (45.): Kam völlig überraschend ins Spiel und war regelrecht euphorisch, zelebrierte jeder Aktion. Sichere erste Ballberührungen, gute Strafraumbeherrschung bei Ecken und Hereingaben wie der von Doan (85.). Starkes Debüt. Note: 2,5.
Arthur Vermeeeren (65.): War bemüht, aber nicht besonders auffällig. Kam aber bei der Grätsche gegen Doan zu spät und sah Gelb (88.). Note: 3,5.
André Silva (65.): Konnte sich endlich mal wieder zeigen und fand gut in die Partie. Gab die Vorlage zum 3:1 für Openda, und hatte noch eine gute Szene, als er zu eigensinnig und harmlos selbst abschloss, als abzuspielen (90.+1). Note: 2,5*.
*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.