Einzelkritik und Noten gegen Liverpool Nur Gulacsi glänzt gegen die Reds
Wenn der Torhüter der beste Mann ist, sagt das schon einiges über das Spiel zwischen RB und Liverpool aus. Einzelkritik und Noten.
Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 0:1 (0:1) gegen den FC Liverpool gesehen:
Peter Gulacsi: Beim Gegentor von seinen Vorderleuten im Stich gelassen, reagierte gar nicht erst auf den Kopfball von Salah. Danach zeigte er Glanzparaden in Serie gegen Nunez (32.) und von Dijk 37. gegen von Dijk. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte, als die Abwehr im Chaos versank und schon geschlagen war, hielt Gulacsi (49.). Ebenso wie kurz vor Schluss gegen Gakpo (89). Bester Leipziger gegen seinen Ex-Klub. Note: 1,5.
Lutsharel Geertruida: Kein überzeugender Auftritt der Zugangs. War mit dem flinken Gakpo überfordert, sah nach einer Grätsche von hinten gegen seinen Nationalmannschaftskollegen früh Gelb (23.). Ließ die Flanke vor dem 0:1 zu und zeigte kurz nach Wiederanpfiff beim Missverständnis mit Vermeeren ein desaströses Abwehrverhalten (49.). Kaum Impulse nach vorn (eine Flanke). Note: 4.
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Willi Orban: In der entscheidenden Szene gegen Nunez nicht am Mann, stand eigentlich gut, aber ließ Nunez im Rücken entwischen. Lieferte sich mit dem Uruguayer ein Privatduell, hatte Glück, dass er keinen Elfmeter verursachte. Danach stabiler, gewann die meisten Zweikämpfe, war umsichtig. Legte Openda in der Nachspielzeit eigentlich das 1:1 auf, doch der Belgier spielte quer (90.+1). Note: 3.
Castello Lukeba: Auch der Franzose handelte sich eine frühe Gelbe Karte ein, kam zu spät gegen Szoboszlai. War beim 0:1 gar nicht am Mann beim Kopfballduell gegen Salah und auch kurz darauf wieder zu spät in der Luft gegen Darwin (32.). Ungewohnte Unsicherheiten. Stabilisierte sich dann auf gewohntes Level. Note: 3,5.
Benjamin Henrichs: Vertrat David Raum auf der linken Seite ordentlich, aber verlor gerade in der ersten Hälfte zu viele Bälle. Musste den Pressingdruck beim Herausspielen auf der linken Seite aushalten, wo Liverpool ihn als Pressingopfer auserkoren hatte, um dann nach Ballgewinnen zu verlagern. Befreite sich dennoch immer mal und hatte Aktionen nach vorn. Steigerte sich in der zweiten Hälfte, wurde aktiver, durfte dann wieder auf seine angestammte rechte Seite und gab die tolle Vorlage zum zweiten Abseitstreffer von Openda (83.) Note: 3.
Haidara präsent, Vermeeren und Nusa zu grün
Amadou Haidara: In der Startphase mit feinem Fußball und tollen Schnittstellenpässen auf Openda (13.) und Sesko (14.). Zwei starke Abschlüsse von der Strafraumgrenze (14., 43.). Gegen den Ball auf der Höhe, zweikampfstark und passsicher. Note: 2,5.
Arthur Vermeeren: Nach gutem Spiel gegen Mainz auf dem Niveau noch überfordert. Spielte in der Anfangsphase ab, statt selbst zu schießen (5.), insgesamt zu mutlos mit wenig Impulsen. Desaströses Abwehrverhalten nach Wiederanpfiff, als er mit Geertruida Pingpong im Fünf-Meter-Raum spielte (49.). Note: 4,5.
Antonio Nusa: Begann als rechter Zehner mit einer starken Balleroberung zu Beginn. Insgesamt zu wenig Impulse und Entlastung für Xavi, zu selten ins Spiel eingebunden. Versuchte sich in Abwesenheit von David Raum in Flanken, wechselte am Ende wieder auf die linke Seite als Schienenspieler. Muss auf dem Niveau noch lernen. Note: 4.
Xavi Simons: Hatte viele gute Konterszenen, aber spielte fast alle zu ungenau aus. Die Präzision fehlte im Strafraum. Zu Beginn der zweiten Hälfte ein schöner Lauf, aber seine Hereingabe wurde abgegrätscht (51.). Wurde dann besser: Vorlage zur Topchance für Sesko (71.) und toller Schlenzer aus der Drehung (73.), als er sich durchwühlte und sich dabei verletzte. Musste in der 77. Minute mit Schmerzen raus. Note: 2,5.
Openda und Sesko nutzen die Chancen nicht
Lois Openda: Erzielte zwei wunderschöne Abseitstore (26., 83.), auch da fehlten ihm etwas die Geduld und eine Prise Glück. Guter Pass auf Xavi (51.) und gefährlichster Schuss (68.), als Konaté noch dazwischen war. Hat am Ende den Ausgleich auf dem Fuß nach Traumpass von Orban, muss schießen, anstatt abzuspielen. Der Linienrichter hob zwar die Fahne, aber es wäre wohl kein Abseits gewesen. Note: 3.
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Benjamin Sesko: Hatte drei gute Chancen, vergab die aber allesamt. Prüfte erst Kelleher mit einem Kopfball (7.), war dann bei einem Konter schneller am Ball als der LFC-Keeper, der in sein Tor zurückeilte, schlenzte aber sehenswert knapp neben den Kasten (19.). Vergab dann die beste Chance des Spiels (72.), als Xavi durchsteckte. Eine dieser drei Möglichkeiten muss rein. Note: 3,5.*
*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.