RB-Einzelkritik und Noten gegen Wolfsburg: Offenbarungseid in allen Mannschaftsteilen

Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim historisch schlechten 1:5 (0:3) gegen den VfL Wolfsburg gesehen:

Peter Gulacsi: Fünf Gegentore hatte der Routinier in der Bundesliga bisher nur einmal hinnehmen müssen, beim 2:5 gegen Hoffenheim 2018. Doch Anteil hatte er nur am 0:3, bei dem ihm der starke Amoura durch die Hosenträger schoss. Parierte danach gegen Baku (36.) sowie bei der Doppelchance von Amoura und Bakus Nachschüsschen (38.), als RB noch weitere Gegentore drohten. Note: 3,5.

Lutsharel Geertruida: Wurde als Führungsspieler eingekauft, aber agierte von Beginn verunsichert, leistete sich Stockfehler und Ballverluste und lief nur hinterher. Leitete mit seinem Ballverlust das 0:2 ein. Musste nach einer halben Stunde in die Innenverteidigung, weil Lukeba verletzt war und sonst kein Innenverteidiger mehr verfügbar ist, zeigte aber auch auf der zentralen Position haarsträubende Verluste und Aktionen, war an jedem Gegentor beteiligt. Note: 5,5.

Willi Orban: Ging in der ersten Viertelstunde mit unter, rückte etwa beim 0:1 aus der letzten Linie heraus und ließ Platz für Baku. Stemmte sich aber als einer der ganz wenigen gegen das Debakel, setzte eine eindrucksvolle Grätsche in der zweiten Hälfte und traf selbst im Trüffelschwein-Modus zum 1:4 (82.). Note: 3,5.

Castello Lukeba: Auch der so technisch starke und ballsicherer Verteidiger leistete sich leichte Stockfehler und kam gegen Wolfsburgs schnelle Offensive zu spät. Fand dann besser rein und gewann das Sprintduell an der Seitenlinie gegen Amoura, verletzte sich aber dabei und musste nach 30 Minuten raus. Note: –.

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Benjamin Henrichs: Ließ gleich zu Beginn eine frühe Flanke zu und kam beim 0:1 gegen Amoura zu spät und signalisierte: RB kommt wieder nicht in die Zweikämpfe. Auch beim 0:3 nicht energisch und konsequent. In der zweiten Hälfte bemüht, aber nach vorn wirkungslos. Note: 5.

Amadou Haidara: Er versuchte, kämpferisch dagegenzuhalten, aber kam bei allen entscheidenden Aktionen zu spät. Verhinderte das 0:1 in der Entstehung nicht und konnte auch Tiago Tomas vor dem 0:2 nicht stoppen. Ließ Amoura beim 0:3 gewähren, zu weit weg von seinen Gegenspielern und ein Schatten seiner selbst im Gegenpressing. Musste zur Pause raus. Note: 5.

Kevin Kampl: Fälschte den Ball beim 0:2 entscheidend ab und war dann beim 0:3 viel zu passiv. In der zweiten Hälfte um Kontrolle bemüht, aber ohne Impulse. Note: 4,5.

Antonio Nusa: Der 19-Jährige war in der Offensive der einzige, der sich zeigte, dribbelte und dem etwas gelang. Hatte immerhin zwei Abschlüsse. Note: 3,5.

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Christoph Baumgartner: Dem Österreicher gelingt aktuell gar nichts. Ist aktuell nicht in der Lage, das RB-Spiel aufzuziehen, leidet unter akuter Formschwäche und müsste eigentlich dringend auf die Bank, aber da ist keiner. Brachte kaum Bälle zu den Mitspielern und gewann so gut wie keine Zweikämpfe. Note: 5.

Lois Openda: Legte sich die Bälle zu weit vor, spielte Fehlpässe anstatt selbst zu schießen (29.), rannte sich in Duellen fest und trifft keine schlauen Entscheidungen mehr, was ihn zuvor so auszeichnete. Erzielte einen sehenswerten Abseitstreffer (70.) und lieferte mit seinem Kopfball an den Pfosten die Vorlage zum 1:4 (82.). Note: 4.

Benjamin Sesko: Hatte einen gefährlichen Kopfball, den er aber zu mittig setzte. Mehr war nicht. Lässt in schweren Situationen den Kopf hängen, kommt in keine Abschlusssituationen mehr. Note: 5.

Nicolas Seiwald (31.): Musste nach Lukebas Ausfall Rechtsverteidiger spielen, machte das nach kurzer Eingewöhnungszeit ganz anständig und versuchte, Biss ins Spiel zu bringen. Zu hektisch beim Umschalten. Guter Freistoß vor dem 1:4. Note: 3,5.

Arthur Vermeeren (46.): Kam für Haidara, aber auch nicht in die Zweikämpfe. Gehörte aber in der zweiten Hälfte noch zu den Besseren. Note: 4.

André Silva (69.): War besser im Spiel als Sesko und hatte eine gefährliche Schusschance, zielte aber drüber. Note: 4.*

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*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.