"hätten sich Rosenballerina nennen können" MDR-Podcast: Sachsens Ex-Fußballchef verteidigt Gründung von RB Leipzig
RB Leipzig ist das wohl umstrittenste Projekt im deutschen Fußball. Einer der Geburtshelfer des Clubs weist nun jegliche Kritik mit markigen Worten von sich.
Der frühere Fußball-Funktionär Klaus Reichenbach hat den bis heute kritisierten Einstieg des Unternehmens Red Bull in Leipzig verteidigt. "Bei dem Logo haben wir schon geschmunzelt. Aber scheißegal, das Ding wird jetzt durchgezogen: Die hätten sich auch Rosenballerina nennen können", sagte der 78-Jährige in dem MDR-Podcast "Rasenball: Red Bull und der moderne Fußball". "RB ist eben RB. Was sollten wir dagegen rechtlich machen?"
>>> Weiterlesen: MDR beschäftigt sich mit Gründung und Gegenwart von RB Leipzig
Reichenbach: "Traditionsfimmel kann mir am Arsch vorbeigehen"
Reichenbach war beim Einstieg des Konzerns 2009 Präsident des Sächsischen Fußball-Verbands. Der SFV gilt als Geburtshelfer von RB Leipzig. Dem Verband wird vorgeworfen, die Nähe des Unternehmens zum Club ignoriert zu haben. Reichenbach konterte, "aller Traditionsfimmel" könne ihm "am Arsch vorbeigehen. Ich sag's mal so deutlich."
>>> Weiterlesen: Kölmel über Investorensuche für RB - „Scheichs, Oligarchen – und Red Bull”
Neben den Überlegungen, hochklassigen Fußball in den Osten zu bringen, spielten auch rein praktische Gründe in den Verhandlungen mit dem Getränkeunternehmen eine Rolle. "Das kam mir natürlich sehr entgegen, weil in Leipzig ein wunderbares Stadion stand. Und das war mehr oder weniger eine Sportruine", sagte Reichenbach, der über 20 Jahre Präsident des SFV war und heute Rentner ist.
RB-Projekt nahm mit Verpflichtung von Ralf Rangnick Fahrt auf
Das Zentralstadion war für die WM 2006 neu gebaut worden, wurde dann jedoch meistens nur für Konzerte genutzt. 2017 kaufte der Club das Stadion für kolportierte 70 Millionen Euro. Zwei Jahre später begann der Umbau, durch den das Fassungsvermögen auf 47 069 Plätze erhöht wurde.
>>> Weiterlesen: Vereinsgründung von RB Leipzig - Wie das Red-Bull-Konstrukt Realität wurde
Durch die Übernahme des Spielrechts des SSV Markranstädt begann RB Leipzig 2009 in der fünftklassigen Oberliga. Richtig Fahrt nahm das Projekt aber erst 2012 mit der Verpflichtung von Ralf Rangnick und dem Aufstieg in die 3. Liga 2013 auf. Seit 2016 spielt Leipzig in der Bundesliga und qualifizierte sich in jeder Saison für den Europapokal. 2022 und 2023 folgten mit den Siegen im DFB-Pokal die ersten großen Titel.