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FehlerAnalyse nach dem Rückschlag „In der Kabine war jeder geschockt"

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 04.03.2023, 18:10
Die Leere nach dem Abpfiff: Marcel Halstenberg und Kevin Kampl in Dortmund.
Die Leere nach dem Abpfiff: Marcel Halstenberg und Kevin Kampl in Dortmund. (Foto: imago/Treese)

Die Botschaft war unmissverständlich. „Deutscher Meister wird nur der BVB”, schallte es nach dem 2:1-Erfolg von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig mit voller Wucht aus 25.000 Kehlen von der Südtribüne. In Dortmund träumen sie nun vom ersten Meistertitel seit 2012.

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RB Leipzig muss sich nach der Niederlage im Topspiel vorerst davon verabschieden. Sieben Punkte Rückstand auf den BVB und je nach Spielergebnis an diesem Abend vier bis sieben Zähler auf den FC Bayern sind ein Brett.

Rose: „Dürfen uns nicht in die Tasche lügen”

Dabei hatte RB so offen wie nie auch nach außen kommuniziert, diesmal da zu sein und die Chance zu ergreifen, wenn der FC Bayern schwächelt. Dass dieses Ziel nun frühzeitig in der Rückrunde außer Reichweite scheint, ist ein herber Dämpfer, den das Team erst einmal verdauen muss.

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„Das ist brutal ärgerlich. Ich war gerade in der Kabine, da ist jeder geschockt”, sagte Kevin Kampl nach der Partie in den Stadionkatakomben konsterniert. „Wenn du die zweite Hälfte betrachtest, darfst du hier nicht als Verlierer vom Platz gehen. Anstatt einen Punkt hinter ihnen zu sein, sind es nun sieben.”

Gerade für die älteren Spieler bei RB wie Kampl, Emil Forsberg und Marcel Halstenberg ist vielleicht die letzte Chance dahin, ihre große Zeit bei RB mit einem Meistertitel zu krönen.

„Wir gucken uns das jetzt erstmal von weiter hinten an”, sagte Trainer Marco Rose realistisch und gefasst über das Meisterrennen. „Sieben Punkte – das ist schon ein Stück. Wir müssen die Form der zweiten Hälfte konservieren, weiter an uns glauben, aber uns auch nicht in die Tasche lügen und die Fehler der ersten Hälfte ansprechen”, betonte der Coach.

Rose: „Das muss ich den Jungs schon ankreiden”

Nach dem guten Start ärgerte sich Rose, dass seine Spieler vermeidbare Fehler gegen bekannte Muster der Dortmunder gemacht haben. „Wir hatten 20 Minuten, in denen genau die Dinge passiert sind, die wir vorher besprochen haben”, kritisierte der Coach bei DAZN.

„Das muss ich den Jungs schon ankreiden. Einmal machen wir die Mitte auf, schließen den Sechser-Raum des Gegners nicht, lassen eine Verlagerung zu. Vor dem Elfmeter verteidigen wir die Tiefe nicht.” Und beim 2:0 war Emre Can nach einer Ecke im Rückraum völlig blank. Ein solches Tor kassierte RB fast identisch bei der Pleite gegen Union Berlin durch Janik Haberer. „Das Thema Rückraum haben wir in der Rückrunde schon ein paar Mal diskutiert”, mahnte Rose.

Es fällt den Leipzigern seit dem Restart auf die Füße, dass sie in den ersten Hälften nicht zu 100 Prozent bereit sind, und erst zu ihrer vollen Klasse finden, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Das war gegen Bayern München und ManCity genauso.

Nur mit dem Unterschied, dass es in Dortmund ein Tor zu viel war, dass es aufzuholen galt. „Das sind zwei Gesichter, das ist in der Rückrunde schon ein paar Mal passiert. Eine Halbzeit top, eine Halbzeit nicht so wie die andere”, sagte Kampl selbstkritisch. „Dann kassierst du Gegentore, die du nicht kassieren musst. Uns hätte es gutgetan, hier in Führung zu gehen, das hätte einiges leichter gemacht.”

Schlechte Chancenverwertung, schlechte Einsatzstatistiken gegen BVB

Ärgerlich ist, dass Leipzig spielerisch dazu in der Lage ist, auch die besten Teams zu dominieren, wie die zweiten Hälften in Dortmund, gegen ManCity und die Bayern zeigen, aber sich punktuell von den Topgegnern überrumpeln lässt und in diesen Phase Spiele zu einfach herschenkt. Dazu fehlt gerade ein Topscorer, wie es Nkunku vor seiner Verletzung war, der sicher trifft. Mehr als doppelt so viele Torschüsse als der BVB gab RB ab (17), darunter hundertprozentige Chancen. Doch gerade braucht Leipzig zu viele Anläufe für einen Treffer.

Auffällig: Gerade bei dem intensiven Spiel in Dortmund hatte RB unter den Spielen des Jahres die schlechteste Zweikampfquote (40 Prozent) und ist am wenigsten Kilometer gelaufen (114). „Zur Wahrheit gehört auch, dass Dortmund allein in der ersten Hälfte vier Kilometer mehr gelaufen ist als wir”, kritisierte Rose.

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