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„die Art des Vorgehens stört uns” Fanärger wegen massiver Preiserhöhung in Sektor D – Online-Petition gestartet

Wegen einer neuen Preiskategorisierung in der Red-Bull-Arena müssen Fans im zweiten Fanblock Sektor D bis zu 200 Euro mehr bezahlen. Auch Kindertickets wurden massiv teurer. In der Fanszene regt sich Unmut.

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 10.04.2024, 10:56
Viele freie Plätze: Sektor D beim vergangenen Heimspiel gegen Mainz 05.
Viele freie Plätze: Sektor D beim vergangenen Heimspiel gegen Mainz 05. (Foto: imago/Picture Point LE)

Leipzig – Jörn Kalbitz und seine Fußballgruppe sind „verärgert”, wie der Theaterdramaturg erzählt. Gemeinsam mit fünf Freunden hat der 49-Jährige Dauerkarten bei RB Leipzig. „Ich gehe vor allem ins Stadion, um das Erlebnis mit meinen Leuten zu genießen”, sagt er. Seit der Rückrunde der Aufstiegssaison 2015/16 sitzen Kalbitz & Co. in Sektor D, dem zweiten Fanblock, der auch als Familienblock bekannt ist, in der dritten Reihe. Beste Lage, nahe der Eckfahne.

Nun hat allerdings der Klub die Preise für die kommende Saison vor allem in diesem Block massiv angezogen. In dieser Spielzeit kostete ein Saisonticket für Vollzahler für den Bereich hinter dem Tor 331 bis 353 Euro, für Mitglieder offizieller Fanclubs etwa 100 Euro weniger. Künftig kosten dieselben Plätze 525 Euro für Erwachsene, also knapp 200 Euro mehr als zuvor. Die Eintrittskarten für Kinder in diesem Bereich wurden gar um 131 Prozent auf 235 Euro erhöht. Eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern unter 14 zahlt nicht mehr 888 Euro wie bisher, sondern 1520 Euro. Wer zu mindestens 16 Heimspielen kommt, erhält immerhin 50 Prozent der Preiserhöhung am Saisonende für die nächste Dauerkarte gutgeschrieben.

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RB Leipzig: Preisanstieg als Kollektivstrafe wegen der No-Show-Rate?

RB begründet die Preisoffensive gerade in diesem Sektor damit, dass die sogenannte No-Show-Rate dort am größten war, wo die Tickets sehr günstig beziehungsweise am teuersten sind. Zu viele Fans leisteten sich die preiswerte Dauerkarte, ließen diese dann aber bei vielen Spielen verfallen. Durch eine drastische Preiserhöhung will der Klub mehr Bewusstsein für den Wert der Karte schaffen. Zudem wurde eine Mindestnutzung von zehn Spielen pro Saison eingeführt, sonst werden die Dauerkarten entzogen.

Kalbitz sagt, er könne dieses Motiv grundsätzlich nachvollziehen. Doch für ihn und seine Freunde, deren Platz nie leer blieb, fühle sich der Preisanstieg wie eine Kollektivstrafe an. „Es ist die Art des Vorgehens, die uns stört. Zum einen will RB Leipzig Fans, die regelmäßig kommen, doch für die wird es nun einfach nur teurer”, sagt er. „Ich finde es seltsam, dass RB genau die Leute vor den Kopf stößt.”

RB-Fan und Theaterdramaturg: Jörn Kalbitz.
RB-Fan und Theaterdramaturg: Jörn Kalbitz.
(Foto: TDJW Leipzig)

RB-Fans: 1500 Unterschriften gegen Preiserhöhung

Kalbitz ist mit seinem Unmut nicht allein. Bei change.org gibt es eine Petition gegen die Preiserhöhung in Sektor D. Über 1550 digitale Unterschriften sind in den vergangenen Tagen bereits eingegangen. Kalbitz und seine Freunde prüfen nun einen Umzug in einen günstigeren Oberrang, doch derzeit ist unklar, ob die Fangruppe dort überhaupt gemeinsam sitzen kann.

Übrigens: Auch der Fanverband ist unzufrieden mit der Preisgestaltung in Sektor D. „Solange wie in der strukturschwachen Region Mitteldeutschland den Leuten weniger im Portemonnaie bleibt, können wir uns vielleicht sportlich mit Spitzenmannschaften messen, sollten dies jedoch nicht bei den Einnahmen am Stadiongänger versuchen”, heißt es auf der Webseite des Dachverbandes aller RB-Fans. Und: „Fußball für alle – nicht (mehr) bei RB?” Zwar war im Rahmen des Club-Fan-Dialogs auch ein Vertreter des Fanverbandes in den Prozess der Preiserhöhung eingebunden, habe sich jedoch mit seiner Postion nicht durchsetzen können.

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