RB mit Ball Zu ängstlich und unerfahren „Vertrauen ins eigene Spiel verloren”
Same old story: RB Leipzig fehlt gegen so abgezockte Gegner wie Atlético Reife und Erfahrung. Das räumten nach der Auftaktniederlage auch Trainer und Spieler ein.
Madrid – Der Plan von RB Leipzigs Trainer Marco Rose, gleich mit fünf U21-Spielern in der Startelf bei Atlético Madrid (1:2) bestehen zu wollen, war mutig. Ein Signal an seine jungen Spieler, dass der Trainer an sie glaubt und gegen Atleticos Dreierkette mit der 4-2-2-2-Formation beherzt nach vorn spielen lassen wollte. Das ging in der Startphase gut auf, als Atlético überrascht davon war, dass Leipzig nicht wie erwartet mit einer Fünferkette begann.
Doch Knackpunkt dieses Spiels war es, dass die Zehner Xavi Simons und Antonio Nusa von Beginn an nicht ins Spiel kamen. Während auf der Gegenseite Antoine Griezmann und Rodrigo de Paul die Fäden zogen, wurden die jungen RB-Spielmacher immer unsicherer. Ständig flipperten die gerade eroberten Bälle wieder weg. „Es ist schade, dass wir mit dem Ball nicht sorgfältig genug und zu ängstlich waren, das ist das Entscheidende”, kritisierte der zur zweiten Hälfte eingewechselte Christoph Baumgartner.
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Zehner standen zu hoch, Offensivstabilisator fehlt
Der Österreicher beobachtete: „Wir standen mit den Zehnern in der ersten Hälfte zu hoch, oft in der letzten Linie, da haben wir uns von den Verteidigern gut wegdecken lassen.” In der zweiten Hälfte ließ sich Baumgartner dann tiefer fallen und das RB-Spiel wurde etwas klarer.
Es ist also Leipzigs altes Dauerthema: Der Weg mit vielen jungen Spielern auf Schlüsselpositionen ist spannend, reicht aber gerade zu Beginn der Zusammenarbeit nicht für ganz große Würfe. Aktuell ist die junge Offensive in solchen Spielen noch überfordert, wenn ein etablierter Offensiv-Stabilisator wie Dani Olmo wegbricht. „Man kann da nicht alle Spiele über einen Kamm scheren, ich würde das nicht verallgemeinern, aber heute war Atlético die reifere Mannschaft. Daraus müssen wir lernen”, sagte Baumgartner.
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Rose „maximal überzeugt” vom Leipziger Weg
Und Rose analysierte: „Nach dem frühen Führungstor haben wir ein, zwei leichte Fehler gemacht, die dazu geführt haben, dass unsere junge Mannschaft an Vertrauen ins eigene Spiel verloren hat. Wir haben es nicht geschafft, gute Spieleröffnungsszenen in Tempo Richtung gegnerisches Tor umzumünzen. Das hat uns ganz klar gefehlt.”
Roses Schluss lautet also: „Wir müssen daran arbeiten, dass wir nicht das Vertrauen in unser Spiel verlieren, weil die Räume, die wir vorher besprochen haben, auch aufgegangen sind.” Die Leipziger Identität, sich Zeit für die Entwicklung dieser Spieler zu nehmen, verteidigte Rose trotz des Rückschlags. „Wir sind maximal überzeugt, das ist unser Weg. Wir sind froh, dass die Jungs da sind. Wir werden sie immer wieder bringen und sie pushen”, so der Coach.
Paradebeispiel Castello Lukeba
Übrigens: Der einzige junge Spieler, der voll auf dem Platz war, komplett überzeugte und wunderbar abgezockt agierte, war Innenverteidiger Castello Lukeba, der nach einem Lehrjahr bei RB das nächste Level erreicht hat. Ein Musterbeispiel für die Offensivkollegen. „Nur über Erfahrung kannst du hier in engen Situationen noch mehr an dich glauben, noch mutiger sein”, erklärte Rose. „Diese Erfahrung müssen wir ihnen geben. Jetzt merkt man, dass der Junge auf absolutem Topniveau performt, sehr erwachsen ist.” Niederlagen gegen so einen erfahrenen Gegner wie Atlético sind damit gerade zu Saisonbeginn weiter eingepreist.