Die RB-Profis in der einzelkritik Mit Kampf und Klasse
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 3:1 (1:0) gegen Roter Stern Belgrad gesehen:
Janis Blaswich: Musste zum ersten Mal sein Können zeigen, als er gegen Ivanic und Djigas Kopfball gleich doppelt parierte (23.). Strahlte auch sonst Souveränität und Sicherheit aus. Falls er sich nicht verletzt, ist an Blaswich als Nummer eins nicht zu rütteln. Note: 2,5.
Benjamin Henrichs: Hinten einsatzfreudig, rettete mehrfach bei Kontern. Nach vorn lief wenig über seine Seite. Note: 3,5.
Mohamed Simakan: Simakan macht einfach Spaß in der aktuellen Form. Räumt als Abwehrchef zunächst in den Innenverteidigung alles ab und darf dann, wenn das Spiel offener wird, auf Rechtaußen wechseln. Beide Rollen erfüllt er mit so viel Hingabe und Engagement, dass man ihn am liebsten klonen würde, damit er beides gleichzeitig spielen würde. Hatte auch mal einen Fehlpass dabei, aber zeigte unter ein tolles, wichtiges Tackling gegen Lucic (65.) und gewann vorn das erste Kopfballduell vor Olmos 3:1. Note: 2.
Castello Lukeba: War anfangs schläfrig gegen Ivanic, als er nicht richtig herausrückt. Danach sehr rustikal beim vermeintlichen Elfmeter, der aber zu Recht zurückgenommen wurde, weil Lukeba zuerst den Ball spielt und erst dann den Gegner abräumte. War in der ersten Hälfte noch bisweilen unsicher im eigenen Sechzehner, ließ sich den Ball von einem Gegner hinter ihm klauen. Steigert sich in der zweiten Hälfte, verhinderte mehrfach Großchancen durch seine Zweikampfstärke (80 Prozent). Note: 3.
David Raum: Stärkstes Spiel des vor Kraft strotzenden Linksverteidigers. In der ersten Hälfte liefen alle gefährlichen Angriffe über ihn. Flankte elf Mal im Spiel, drei Bälle kamen an. Zog beim 1:0 kompromisslos und mit Überzeugung ab und erzielte sein erstes CL-Tor. Übernimmt bei Standards Verantwortung. Auch defensiv verbessert. In der zweiten Hälfte weniger präsent. Note: 2.
Xaver Schlager: Gute Kontrolle, kluge Pässe, Zug nach vorn. Er strahlt Sicherheit aus und ist derzeit immens wichtig als Leipzigs Taktgeber. Mitte der ersten Hälfte vielleicht einen Tick zu offensiv, als sich zu große Lücken im Mittelfeld auftaten. Note: 2,5.
Kevin Kampl: Stabiles Spiel des Routiniers, der den Spielaufbau wieder besser im Griff hatte als in Darmstadt. Hatte lediglich bei der Restverteidigung nach Ecken etc. Probleme mit den schnelleren und wuchtigeren Gegenspielern. Hätte mit einem schönen Schlenzer fast das 3:0 geschossen, aber der Keeper hielt. Fälschte kurz darauf beim 1:2 unglücklich ab. Note: 3,5.
Xavi Simons: Offiziell wurde zwar David Raum zum Man of the Match gekürt, aber eigentlich war Xavi der Mann des Spiels. Bereitete das 1:0 durch einen tollen, perfekt gespielten Pass auf Raum vorm 1:0 (13.). Musste dann ordentlich was einstecken, blutete nach einem Zusammenprall mit der Schulter eines Gegenspielers wegen einer Platzwunde an der Lippe, erzielte dann aber das 2:0 ansatzlos aus dem Fußgelenk – ein Weltklasse-Tor! Hatte noch weitere Großchancen. Note: 1,5.
Emil Forsberg: Begann griffig und aktiver als sonst. Mit einem Beinschuss (13.) leitete er das 1:0 von der rechten Seite aus ein. Glänzte kurz darauf mit einer Hackenablage auf Poulsen (16.). Verpasste dann eine Hereingabe von Raum, in die er nur noch hätte reinzurutschen brauchen. Wirkte dann etwas müde und musste nach einer Stunde vom Platz. Note: 3.
Lois Openda: Schwaches Spiel des Darmstadt-Matchwinners. War von Beginn an nicht gut im Spiel, nach Raum-Flanke überrascht vom Patzer des Gegenspielers, als ihm der Ball wenige Meter vor dem leeren Tor komplett über den Schlappen rutscht und weit drüber geht (7.). Vertändelte Poulsens schöne Vorlage nach einer Viertelstunde. Konnte sich körperlich nicht behaupten. Beste Szene: Schnickt mit Raum aus, wer den Freistoß schießen darf und schlenzt hervorragend aufs Tor. Glazer muss sich strecken. Note: 4.
Yussuf Poulsen: Phasenweise gutes Spiel des Dänen, der auch mal technisch stark Konter einleitete und selbst stark abzog, nachdem Forsberg mit dem Absatz abgelegt hatte, Glazer aber hielt (16.). Insgesamt konnte Poulsen seine Qualitäten aber nicht so einbringen wie gewohnt. Note: 3.
Christoph Baumgartner (58.): Wie bereits in Darmstadt sofort aktiv im Spiel, hatte zunächst zwei abgeblockte Schüsse und dann zwei Großchancen zum 3:1 per Kopf (73., 81.). Der dritte Kopfball an die Latte wird zum Assist für Olmos 3:1. Defensiv fleißig, kann aber den Schuss der zum 1:2 führte, nicht verhindern. Note: 2,5.
Lukas Klostermann (58.): Erfüllte seinen Part robust und sicher. Sah nur schlecht aus im Eins gegen Eins gegen Bukari, als der eingewechselte Ghanaer Klostermann einen Knoten in die Beine spielte und daraus das 1:2 entstand. Note: 3.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.