Rose wirbt um „Respekt” der Fans „Hilft nicht, wenn schon vor der Pause erste Pfiffe kommen”
Zuletzt hatte es bei RB Leipzig gellende Pfiffe im Stadion gegeben. Trainer Marco Rose warb nun vor dem Duell gegen den BVB um mehr Toleranz der Fans für Schwächephasen des Teams.

Leipzig – Bei RB Leipzig ebenso wie bei Borussia Dortmund waren bei den vergangenen Heimspielen gellende Pfiffe zu hören gewesen. Viele RB-Fans pfiffen bei der Heimspiel-Niederlage gegen Mainz 05 im Laufe der zweiten Hälfte, als Mainz Powerplay spielte und sogar auf 1:3 hätte erhöhen können. Die BVB-Anhänger bestraften ihr Team nach dem 0:1 gegen Augsburg mit einem Pfeifkonzert, wie es lange nicht in Dortmund zu hören war.
Vor dem Krisenduell zwischen beiden Teams an diesem Samstag in Leipzig nun (18.30 Uhr) hat Trainer Marco Rose bei den RB-Anhängern um mehr Einigkeit und Zusammenhalt geworben. „Wir gehören alle zusammen”, sagte er am Freitag. Natürlich weiß Rose, dass die Pfiffe nicht von Sektor B ausgingen, wo die treuen Hardcore-Fans stehen. „So ein Stadion ist sehr bunt besetzt”, so Rose, viele würden maximal unterstützen, aber es gebe eben auch ein paar „Bundestrainer, die grundsätzlich alles bisschen besser können”.
Rose: „Wichtig, dass wir das Stadion hinter uns haben”
Rose stellte klar, dass das Signal zunächst von der Mannschaft ausgehen müsse, um sich Unterstützung zu verdienen. Zu oft hatten in dieser Saison leblose Auftritte nicht nur für ein Phlegma auf dem Rasen, sondern auch auf den Rängen gesorgt. Das RB-Publikum ist guten Fußball gewohnt und kommt deswegen ins Stadion, wenn der nicht zu sehen ist, macht sich schnell Unzufriedenheit breit. „Wenn wir gut performen und den Fans zeigen, was wir vorhaben und Energie ausstrahlen, dann kommt das Stadion von ganz allein”, hat Rose beobachtet.
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Doch der Trainer warb auch aktiv um mehr Support in Schwächephasen. „Wenn wir dann mal Spiele haben wie gegen Mainz 05, in denen wir starten wie die Feuerwehr, in Führung gehen und in einer englischen Woche Energie verlieren, ist es wichtig, dass wir das Stadion hinter uns haben”, erklärte der Trainer. „Die Jungs wollen ja, das hat man ja gesehen, aber dann hilft es nicht, wenn vielleicht schon vor der Pause die ersten Pfiffe kommen.”
Kampl: „Fans müssen irgendwann sehen, dass wir sie extrem brauchen”
Der 48-jährige gebürtige Leipziger wünscht sich eine „Synergie, Verständnis auf beiden Seiten für das, was wir gemeinsam vorhaben. Voller Respekt füreinander und mit ganz viel Energie.”
Nach der Pleite gegen Mainz hatte auch Routinier Kevin Kampl gesagt: „Die Fans müssen irgendwann auch mal sehen, dass wir sie extrem brauchen, gerade in so einer schwierigen Phase.” In der Krise müssten alle zusammenhalten. „Wir haben jetzt einige schwere Spiele vor der Brust. Da müssen wir einfach alle zusammenstehen – die Mannschaft, die Fans, alle miteinander. Und dann bin ich mir sicher, dass wir die Champions League erreichen können. Aber das geht auch immer nur zusammen.”