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Trainingslagerfazit RB zum Saisonstart: On fire unterm Wasserfall

Von Martin Henkel Aktualisiert: 30.07.2023, 10:19
"Leipzig on fire" unterm Wasserfall: der Kader von RB im Trainingslager
"Leipzig on fire" unterm Wasserfall: der Kader von RB im Trainingslager (rb leipzig/motivio)

RB Leipzig hat sein Trainingslager in Südtirol mit einem Mini-Turnier in Innsbruck gestern beendet. Die Sachsen testeten in Innsbruck gegen Werder Bremen und den englischen Zweitligisten Ipswich Town. Die Partie gegen die Briten endete 0:1, die gegen den deutschen Konkurrenten 0:0.

Leipzig und seine Tests: Aussagekraft begrenzt

Testspiele sind zum Testen da. Diese unerschütterliche Wahrheit wurde auch schon nach dem 1:2 gegen Udinese Calcio am Dienstag von RB-Nationalspieler Benjamin Henrichs ins Feld geführt. Ergo: Ihre Aussagekraft für die Verfassung des Kaders zum Saisonstart ist begrenzt.

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Gleichwohl hat das Trainingscamp in Bruneck einige Erkenntnisse freigelegt, die dem Pokalsieger mindestens eines attestieren: Die Stimmung ist meisterlich.

Dazu trug auch die Vertragsverlängerung von Trainer Marco Rose bei, der seinen alten Vertrag bis 2024 durch einen neuen Vertrag bis 2025 ersetzte – natürlich mit besseren Bezügen.

RB im neuen Jahr: Keiner weiß es

Darüber hinaus aber geht der Vorsaisondritte als eine Art Black-Box-Kandidat in die neue Spielzeit, was allein dem Umstand geschuldet ist, dass RB mit Christopher Nkunku, Dominik Szoboszlai und Konrad Laimer drei Stammspieler verloren hat und dafür acht neue Spieler an Land zog, die zu integrieren die größte Aufgabe für Rose in den nächsten Wochen und Monaten ist. Was dabei herauskommen wird - keiner weiß es.

Teamgeist unterm Wasserfall
Geht es nach dem Vergnügen, dass der Coach und seine Spieler in den Südtiroler Bergen aneinander hatten, ist RB allerdings reif für einen Angriff auf die Tabellenspitze, wie ihn nach dem Pokalsieg auf dem Rathausvorplatz Routinier Kevin Kampl in die Menge ausrief. Bei acht Gesangseinlagen der Neuen am Teamabend, beim Wasserball oder einer Rafting-Tour wurde der Kollektivgeist beschworen, der sich Bahn brach unter einem Wasserfall auf der „Rienz“. Während das Wasser hinter ihnen hinabschoss, sang das Personal mit Inbrunst: „Leipzig’s on fire!“.

RB-Coach Rose: Jungs haben gute Connection

Alle Integration ist schwer
'Ob der teuerste Einkauf der Club-Geschichte, Loïs Openda (38 Millionen Euro Ablöse), oder Instagram-Star Xavi Simons (fünf Millionen Follower), sämtliche neuen Spieler beschworen die gute Laune im Team. Die vornehmlich jungen Zukäufe (Openda, Nicolas Seiwald, Christoph Baumgartner, El-Chadaille Bitshiabu), und Leihspieler (Simons, Fabio Carvalho) verwandeln den RB-Kader wieder in einen Jungbrunnen wie zu Beginn des Bundesliga-Abenteuers mit dem Aufstieg 2016.

Der Altersschnitt liegt bei 24,5 Jahren. Die Integration neuer Spieler sei grundsätzlich schwer, resümierte Rose, doch er habe den Eindruck, dass Alt und Neu „sehr gut miteinander auskommen. Die Jungs haben bereits eine gute Connection.“

Kommen und Gehen
Das Trainingslager verlief weitgehend gerüchtefrei. Rose und sein Kader konnten also in Ruhe arbeiten. Zwar gab es zu Beginn noch Fragen, ob Verteidiger Josko Gvardiol bis zum Trainingslagerende aushält, doch Interessent Manchester City scheint noch nicht bereit, die von RB geforderten 100 Millionen Euro für den Kroaten auszugeben. Wie zu hören ist, wollen die Sachsen keinen Cent von ihrer Forderung abweichen.

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Der Grund: Gvardiol hat Vertrag bis 2027, das Loch in der Kasse wurde durch den Szoboszlai-Verkauf (70 Millionen Euro) unerwartet gestopft und kommenden Sommer erst greift eine Ausstiegsklausel für den 21-Jährigen. Sie liegt über 110 Millionen Euro. Ansonsten wurde weitgehend geräuschlos Alexander Sörloth für zehn Millionen Euro an den FC Villarreal verkauft. Lediglich bei Ilaix Moriba und Hugo Novoa ist noch unklar, wohin sie veräußert oder verliehen werden.

RB Leipzig: Seiwald muss sich anstellen

Gerangel um die Startplätze
Rose testete in den drei Partien durch, was ihm an Spielern zur Verfügung stand. Wer sich als Startelfspieler herauskristallisiert, war also nur schwer auszumachen. Diese elf aber dürften nach den Trainingslagereindrücken die besten Karten haben.

Im Tor: Janis Blaswich; der Vorsaisonstammkeeper ist aktuell ohne Konkurrenz, da die vormalige Nummer eins, Peter Gulacsi, nach seinem Kreuzbandriss noch immer nicht einsatzbereit ist. Abwehr: Benjamin Henrichs, Willi Orban, Josko Gvardiol, David Raum. Defensives Mittelfeld: Amadou Haidara, Xaver Schlager, wahlweise Kevin Kampl; Zugang Nicolas Seiwald wird sich noch anstellen müssen. Offensives Mittelfeld: Dani Olmo, Christoph Baumgartner. Sturm: Loïs Openda, Timo Werner. Dass Rose auch Zugang Benjamin Sesko auf dem Zettel hat, wird Tagesform- und Gegner-abhängig sein. Der Slowene hinterließ bei seinen Einsätzen einen exzellenten Eindruck.

Roses unbestechliches Fazit zum Ende des Trainingslagers: "Ich war ja in meinem Leben auch schon in ein paar Trainingslagern, aber das in Bruneck toppt in jeder Hinsicht alles.“"