RB LeipzigRussische Fans ziehen blank – Criscito widmet Tor verstorbenem Profi
Ein paar wenige Grad über Null hatte es gestern Abend in der Red Bull Arena. Dazu regnete es immer mal, was vor allem in den unteren Reihen des Stadions unangenehm ist. Doch die russischen Anhänger von Zenit St. Petersburg störte das beim Auswärtsspiel bei RB Leipzig wenig.
Fans von Zenit St. Petersburg haben es obenrum gern luftig
Denn in der Schlussphase der Partie entkleidete sich ein nicht unwesentlicher Teil der rund 600 Mann starken Reisegruppe zumindest oberhalb der Gürtellinie und feierte bei unangenehmen Temperaturen sich und den Verein.
Dass man in St. Petersburg blank zieht, ist dabei offenbar nicht ungewöhnlich. Schon zuletzt beim Europa-League-Heimspiel gegen Celtic Glasgow hatte ein Teil des Fanblocks den freien Oberkörper präsentiert. Das Stadion in St. Petersburg ist allerdings überdacht und im Gegensatz zum russischen Winter außerhalb des Stadions frostfrei.
Grund zur Freude hatten die Anhänger von Zenit St. Petersburg dann auch noch sportlich, als Domenico Criscito per direkt verwandeltem Freistoß kurz vor Schluss zum insgesamt glücklichen 1:2-Anschlusstreffer einnetzte.
Domenico Criscito widmet seinen Treffer Davide Astori
Für den Torschützen hatte der Treffer eine besondere Bedeutung. Denn das Tor widmete er Davide Astori. Der Profi vom AC Florenz war am Wochenende an Herzversagen in seinem Hotelzimmer während des Schlafs verstorben. Er war mit seiner Mannschaft auf Reisen, um ein Auswärtsspiel in Udine zu absolvieren. Wegen des Todesfalls wurde vor der Partie zwischen RB Leipzig und Zenit St. Petersburg eine Schweigeminute durchgeführt.
Zenit-Kapitän Domenico Criscito erklärte nach dem Spiel, dass sein Freistoßtor Davide Astori gewidmet sei. „Davide war ein Freund und ein Kollege in der Nationalmannschaft. Er war eine besondere Person. Ich möchte glauben, dass er mir die Hand reichte, als ich den Freistoß schoss“, zitiert Football Italia den Außenverteidiger.
Roberto Mancini glaubt an offenes Rennen mit RB Leipzig
Ein besonderer Moment war der Freistoßtreffer zum 2:1-Endstand auch für Zenit-Trainer Roberto Mancini. Dafür hatte er allerdings rein sportliche Gründe. „Ich möchte Criscito ein Kompliment machen für sein tolles Tor. Er hat die Frage offengehalten, welche Mannschaft weiterkommt“, erklärte Mancini nach der Partie.