RB auf Champions-League-Kurs Sportdirektor Schröder: „Dann geht die Telefonkette los”
RB Leipzig ist nach dem Sieg gegen Dortmund so gut wie sicher für die Champions League qualifiziert. Sportdirektor Rouven Schröder äußerte sich nach der Partie ausführlich zu den Auswirkungen auf die Planungen.
Leipzig – Die Champions League ist das größte Pfund, das RB Leipzig hat, um neue Spieler anzulocken und aktuelle zu halten. Mit nun fünf Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund ist Sportdirektor Rouven Schröder nicht mehr weit davon entfernt, in konkrete Gespräche gehen zu können.
Herr Schröder, was bedeutet dieser Sieg samt Vorentscheidung im Rennen um die Champions League gegen den BVB für RB Leipzig?
Rouven Schröder: Wenn wir von außen hören, dass wir eine durchwachsene Saison spielen würden, ist das für uns ein unglaublicher Ansporn, weiter durchzuziehen. Auch in Phasen, in denen es nicht so lief, sind wir ruhig geblieben. In der Außendarstellung ist der Erfolg für uns elementar wichtig. Wir wollen auch in der nächsten Saison eine gute Mannschaft haben, viele Spieler, die auch an uns interessiert sind, freuen sich, bald bei uns zu kicken. Das ist eine gute Werbung gewesen.
Was bedeutet die Champions-League-Qualifikation für Ihren Job? Ist das wie ein Startsignal, um in finale Gespräche gehen zu können?
Ab dem Zeitpunkt, an dem wir die Champions League sicher haben, geht die Telefonkette los. Jeder einzelne durchdenkt, wie er seine Zukunft sieht und wie seine Vertragssituation ist. Aber uns hat immer die gewisse Ruhe, die Abstimmung und Kommunikation ausgezeichnet. Jeder weiß, woran er ist. Mit der Qualifikation, die wir hoffentlich schaffen, wissen wir, welches Budget kommt, welchen Kader wir brauchen und wer bei uns den nächsten Schritt machen könnte.
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Schröder über Xavi: „Einen solchen Leihspieler gibt es nicht nochmal”
Wie planen Sie bezüglich möglicher Abgänge?
Man muss schon damit rechnen, dass jeder zuschaut, wenn wir so spielen und unsere Spieler das Interesse anderer Vereine wecken. Das wollen wir ja auch, Spieler, die hierher kommen, wissen ja, dass sie hier eine perfekte Plattform haben und ganz oben angreifen können. Wir sind bestmöglich darauf vorbereitet, aber jeder weiß, was er an RB Leipzig hat. Das gibt man so schnell auch nicht auf.
Hatten Sie schon einmal einen Leihspieler, der mit dem Herzen so sehr bei dem Klub ist wie Xavi Simons?
Einen solchen Leihspieler gibt es nicht nochmal. Dass ein Spieler, der ohne Option ausgeliehen ist, so eine hohe Identifikation mitbringt, gibts normalerweise gar nicht. Er ist so gut und intrinsisch motiviert – das habe ich in der Form noch nicht gesehen. Mit seiner Leidenschaft und Spielfreude steckt er alle an.
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Wie sind die Rückmeldungen bezüglich einer Vertragsverlängerung von Benjamin Henrichs?
Für Benny ist es ein wichtiger Vertrag, er ist jetzt in einem mittleren Alter, spielt Champions League, die Euro steht vor der Tür. Da spielen viele Dinge mit rein. Das will wohlüberlegt sein. Der eine entscheidet sich schnell, der andere braucht bisschen länger. Aber irgendwann brauchen wir bis Sommer natürlich eine Entscheidung. Es tut gut, das sehr ruhig intern zu besprechen.
„Das wird ein spannender Sommer werden”
Peter Gulacsi hat ein tolles Spiel gemacht. Haben Sie das Nicht-zu-verkaufen-Schild schon vorbereitet?
Wir haben keine Verkaufsstopps oder bereiten sonstige Schilder vor. Wir bleiben bei uns, schauen uns das nach der Saison an. Das wird ein spannender Sommer werden, die Euro steht vor der Tür. Wir müssen uns nicht verstecken.
Der Vertrag von Marco Rose läuft 2025 aus. Wie planen Sie da?
Da sind wir ganz entspannt. Vergangenes Jahr haben wir im Trainingslager verlängert. Da haben wir ein ganz, ganz gutes Miteinander. Wir vertrauen uns da. Das ist das Wichtigste im Fußball.
Das Gespräch wurde direkt nach dem 4:1 gegen den BVB in der Mixed Zone aufgezeichnet.