Tedesco nach dem Hand-Aussetzer von Gvardiol „Josko braucht keinen Trainer, der ihn aufbaut”
Bei RB Leipzigs Abwehr-Toptalent Josko Gvardiol und seinem Hand-Aussetzer gegen Real Sociedad ist es ein wenig wie nach einem Autounfall oder einem schweren Sturz beim Skifahren: am besten sofort weitermachen.
Deswegen wollte RB Leipzigs Trainer Domenico Tedesco den Patzer, als der Kroate einen Eckball wie ein Keeper einfach mit den Fingerspitzen klärte, gar nicht weiter thematisieren. Vor dem Bundesligaspiel gegen Hertha am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) sagte der Chefcoach, dass es für eine solche Aktion keine Erklärung brauche: „Diese Dinge können passieren.”
Tedesco über Gvardiol: „Mental stark genug”
Der am Donnerstag geknickte, sonst so überragend starke Youngster habe auch keinen besonderen Zuspruch nötig. „Josko braucht keinen Trainer, der ihn aufbaut, er ist mental stark genug, obwohl er erst 20 ist, das dürfen wir nicht vergessen”, meinte Tedesco. „Sowas macht keiner mit Absicht, alles gut.”
Gegen die Hertha wird der nach dem Ausfall von Angeliño einzige verbliebene reine Linksfuß im Kader wieder gesetzt sein. Entweder auf seiner Standardposition als linker Halbverteidiger oder sogar als Linksverteidiger, um den spanischen Kollegen zu ersetzen.
Bis auf den Fauxpas und die nervöse Anfangsphase absolvierte Gvardiol gegen Real Sociedad ein starkes Spiel, wie die Matchdaten zeigen (siehe Tweet oben), war er auch gegen die Spanier in diversen Kategorien der beste Leipziger. Wenn Routinier Orban zurückkehrt, bekommt auch Gvardiol wieder mehr Sicherheit.
Falls nötig, kann Gvardiol die Situation auch mit dem neuen Teampsychologen Peter Schneider besprechen, der Ende Januar aus Augsburg kam. Im ausführlichen Interview mit der MZ/RBlive hatte Gvardiol auf die Frage geantwortet, woher sein unerschütterliches Selbstvertrauen stamme: „Ich habe auch schon darüber nachgedacht, aber ich weiß es nicht. Ich bin einfach so. Ich habe mich bisher nie mit mentalem Training befasst. Natürlich beschäftigen mich auch Dinge – auch auf dem Platz.” Lachend hatte der Youngster aus Zagreb hintergeschoben: „Wenn mich zum Beispiel jemand wütend macht, ist das nicht gut – weder für unser Team, noch für das gegnerische.”