Überraschung im DFB-Pokal Kantersieg gegen Erstligist: RB-Frauen erreichen Halbfinale
Es waren noch keine 45 Minuten gespielt, da hatte sich die Angelegenheit zwischen den Frauen von RB Leipzig und denen der SGS Essen bereits erledigt. 4:0 führten die Sächsinnen, als Schiedsrichterin Fabienne Michel die Partie zwischen dem Zweitligisten und den Gästen aus der 1. Liga in die Pause schickte. Eine Halbzeit später stand es 6:1.
RB gegen Essen: kein Klassenunterschied
Der Kantersieg schickt die Sächsinnen erstmals in ihrer Club-Geschichte ins DFB-Pokal-Halbfinale, in dem sie als einziges Team die 2. Liga vertreten. Die Unterhaus-Kolleginnen aus Jena verloren ihre Partie gegen Freiburg 0:4.
Für Leipzig geht damit eine ohnehin schon beeindruckende Saison in derselben Qualität weiter. In der 2. Liga sind die Frauen des Bundesligisten aus der Messestadt Erste, und auch im Pokal sind sie im Aufzug nach oben unterwegs, nachdem sie eine Runde davor bereits den Erstligadritten Eintracht Frankfurt mit 2:1 aus dem Wettbewerb geworfen hatten. Auch die Frauen aus Essen waren auf dem Papier eigentlich überlegen, sie sind Siebte des Oberhauses.
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Vom Klassenunterschied war von der ersten Minute an nichts zu spüren. Vor 1300 Zuschauern im ausverkauften RB-Mini-Stadion am Cottaweg, unter Flutlicht und eingehüllt in Fangesang und Bratwurstdampf, nahm die Demontage der Ruhrpottfrauen schon nach neun Minuten ihren Lauf. Einen Konter, ausgelöst durch einen Fehlpass der SGS, veredelte Stürmerin Vanessa Fudalla zum 1:0.
RB Leipzig: Lea Mauly trifft zum Endstand
Danach klingelte es in schöner Regelmäßigkeit drei weitere Male im Tor der SGS-Frauen, die bis zum Pausenpfiff ganze zwei Mal einigermaßen gefährlich vors RB-Tor kamen, zwei Mal durch Freistöße, die entweder am Kasten von Johanna Herzog vorbeisegelten oder gegen ihre Handschuhe (16, 27.).
In der 12. Minute schoss Medina Desic nach Vorlage von Fudalla das 2:0, in der 20. Minute erhöhte Gianna Rackow auf 3:0. Ihr Tor wird einen festen Platz im Rückblick auf diese Spielzeit haben: Sie traf mit einer Bogenlampe aus 35 Metern.
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Knapp eine Viertelstunde später machte Johanna Kaiser mit dem Kopf nach einem Freistoß von Rackow den Deckel auf die Partie (37.), die in der 2. Hälfte zwar kurz nochmal spannend wurde, als Essens Ramona Maier die Aufbäumbemühungen der Gäste mit dem 1:4 belohnte (52.).
Doch es war nur ein kleiner Ruck. In der 78. Minute grätschte Fudalla in eine scharfe Hereingabe von Fatma Sakar und stellte den alten Abstand her. Vier Minuten vor dem Ende traf die eingewechselte Lea Mauly zum Endstand.