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RB LeipzigÜbersetzer auf Zeit bei RB Leipzigs Sprachenwirrwarr

Von (dpa) 21.07.2017, 15:30
Viele Sprachen 2017/18 in Seefeld bei RB Leipzig.
Viele Sprachen 2017/18 in Seefeld bei RB Leipzig. imago/Picture Point LE

Mit den internationalen Neuzugängen bekommen die kleinen Sprachcommunities Zuwachs. Der Gefahr von Grüppchenbildung und Missverständnissen begegnen Marvin Compper, Raquel Rosa und Babacar N’Diaye nur kurzfrisitig als Übersetzer.

Sprachwirrwarr auf dem Trainingsplatz in Seefeld

Auf dem beschaulichen Trainingsplatz von RB Leipzig in Seefeld geht es schon zwei Monate vor dem Debüt in der Champions League international zu. Französisch hier, portugiesisch oder englisch dort. Wenn Coach Ralph Hasenhüttl seine Mannschaft verbal auf die kommenden Aufgaben einstimmt, sind einige im Team auf Übersetzungshilfe angewiesen. So wie Neuzugang Bruma, gekommen von Galatasaray Istanbul: „Für mich ist es nichts Neues. In der Türkei war es auch so, dass die meisten türkisch gesprochen haben.“

Dolmetschen ist kein Dauerzustand

Es ist aber auch nicht ideal. „Wir legen bei uns im Verein sehr großen Wert darauf, dass die Spieler schnell die deutsche Sprache lernen“, sagte Hasenhüttl vor Monaten einmal. Das schließe nicht aus, dass man dem einen oder anderen auch in seiner Muttersprache wichtige Hinweise vermitteln würde, weil er sie dann am besten verstehe.

Französisch als Zweitsprache bei RB Leipzig

Zu dem einen oder anderen kamen im 22 Jahre alten Portugiesen Bruma nun Ibrahima Konaté (18 Jahre) und Jean-Kévin Augustin (20) hinzu. Zwei Franzosen, die sich im Kader vor allem mit dem im Winter gekommenen Dayot Upamecano (Frankreich/18) und im vergangenen Sommer geholten Naby Keïta (Guinea/22) verständigen können. Bruma spricht die gleiche Sprache wie Bernardo (22), der Brasilianer kam vor einem Jahr zu RB.

Wie auch Oliver Burke, (20), gebürtiger Schotte. „Als ich neu war, dachte ich nur: Wo soll ich jetzt anfangen?! Bitte, kann mir jemand helfen!“, sagte er jüngst in einem Interview der Mitteldeutschen Zeitung. Mittlerweile verstehe er im Training die meisten Dinge. „Das ist schon ein großer Vorteil“, sagte er und lachte.

Babacar N’Diaye erklärt, Neuzugänge Konate und Augustin sowie Raquel Rosa und Oliver Burke hören zu.
Babacar N’Diaye erklärt, Neuzugänge Konate und Augustin sowie Raquel Rosa und Oliver Burke hören zu.
imago/Picture Point LE

Für die, die nichts oder (zu) wenig verstehen, wenn Hasenhüttl redet, gibt es Raquel Rosa. Ralf Rangnick holte die polyglotte Brasilianerin einst von 1899 Hoffenheim nach Leipzig. Im Trainingsanzug steht auch sie mit auf dem Platz in Seefeld. Für Augustin und Konaté übersetzt auf dem Trainingsrasen der neue Teammanager Babacar N’Diaye, ein 43 Jahre alter Senegalese, der einst unter dem Trainer Ralf Rangnick bei Hannover 96 spielte.

Marvin Compper als Integrationsfigur

Mittelfristig sollten die Spieler natürlich auch in der Lage sein, deutsch zu sprechen und entsprechend deutsch lernen, heißt es vom Verein. Kurzfristig muss es halt anders funktionieren. Schnelle Ansagen auf dem Platz kann auch Marvin Compper an die frankophone Delegation der Leipziger weitergeben. Bei der Vertragsverlängerung des 32-Jährige bis Mitte 2019 hatte RB-Sportdirektor Rangnick betont: „Durch seine Erfahrung und Sprachbegabung ist er ein wichtiger Integrationsfaktor für neue Spieler.“