RB LeipzigUntergepflügt von den Ereignissen: RB Leipzigs Spieler in der Einzelkritik
Dayot Upamecano schwächt seine Kollegen, Nordi Mukiele schickt seine Kopie aufs Feld und Konrad Laimer läuft viel - aber für nichts. Die Noten der RB-Spieler nach dem 1:1 (1:0) gegen den SC Paderborn:
Peter Gulacsi: War bis zur Nachspielzeit unauffällig, weil er nicht allzuviel zu tun hatte. Entweder zielten die Paderborner schlecht oder die Vorderleute des Ungarn verhinderten seinen Einsatz. In der Nachspielzeit aber ließ er bei schlechter Sicht einen Freistoß von Marlon Ritter prallen. Christian Strohdiek vor die Füße, der den Ball zum 1:1 einschob. Note: 3.
Nordi Mukiele: Es bleibt dabei: Der echte Nordi Mukiele ist stiften gegangen. Seine Kopie kann ihn nur leidlich ersetzen. War bemüht, hatte zwei schöne Klärungsaktionen und visierte einmal mit einem Flugkopfball das 2:0 an, aber darüber hinaus spielte er zahlreiche fahrige Pässe und konnte kaum Druck über die Außen aufbauen. Note: 3,5
Lukas Klostermann: In der Innenverteidigung ist "Klosti" weniger auffällig, als auf der rechten Außenbahn. Er macht sein Ding. Solide. Ohne große Schnitzer. So auch gegen Paderborn. Dass der SCP trotz numerischer Überlegenheit kaum Torchancen kreierte, lag auch an ihm Note: 3.
Dayot Upamecano: Erstes Foul in der 16. Minute. Zweites grobes Foul in der 42., was ihm Schiedsrichter Deniz Aytekin noch durchgehen ließ. Das anschließende Ballwegschlagen nicht. Platzverweis, der zweite im RB-Dress - und ein Bärendienst für seine Kollegen. Note: 4.
Angeliño: Bekam den Vorzug vor Halstenberg, der seine Gelb-Rot-Sperre in Köln zuvor eigentlich abgesessen hatte. Ist ohne jeden Zweifel eine Belebung für das Spiel von RB. Machte auch gegen den SCP gut Druck über die linke Seite und hatte zwei, drei schöne Einzelaktionen. Nur sechs Fehlpässe im ganzen Spiel: Allerdings: Mit 38 Prozent ist seine Zweikampfquote stark ausbaufähig. Note: 2,5.
Tyler Adams: Weil Marcel Sabitzer wegen einer schmerzenden Wade passen musst und Konrad Laimer nach Aussage des Trainers eine Verschnaufpause brauchte, dufte der US-Amerikaner mal wieder auf der Sechs ran. Seiner Lieblingsposition. War im Spiel gegen den Ball eine Wucht, mit ihm eher flau. Ist (noch) kein Spielelenker. Note: 2,5
Kevin Kampl: Wurde bei seiner Rückkehr in die Startelf von den Ereignissen untergepflügt. Bis zu Upamecanos Platzverweis war er bemüht, das RB-Spiel zu strukturieren. Aber Paderborn presste gut und stopfte die Räume zu. Ab dem Platzverweis hatte er nur noch defensive Aufgaben und musste sich nach drei Wochen Pause die Lunge aus dem Leib rennen, um am Ende mit einem mickrigen Punkt nach Hause zu gehen. Kein schönes Comeback Note: 2,5.
Dani Olmo: Drittes Spiel en suite von Beginn an. Der Spanier zeigt immer mehr, was in seinem rechten Fuß steckt. Schöner Pass auf Werner in der 3. Minute, den der wanderwillige Stürmer aber nicht verwerten konnte. Musste beim Nach-Verteidigen und Gegenpressen aber immer mal in Position geschrien werden. Note: 3.
Christopher Nkunku: Zuletzt ein blendender Auftritt gegen Köln. Gegen Paderborn eher matt. Vermutlich ist der junge Franzose überspielt. Hatte kaum zündende Ideen und wenige Dribblings in die gefährliche Zone. Hatte nur 23 Ballkontakte, lief 6,5 Kilometer und durfte in der 58. Minute unter die Dusche. Note: 3.
Timo Werner: Chelsea im Kopf? Das war die große Frage vor der Partie. Anhand seines Engagements auf dem Platz: nein. Nach vergebenen Chancen: vielleicht doch. Versiebte zwei Riesenchancen (67., 89.), zwei weitere, die er mit leichten Gedanken vermutlich reingemacht hätte und ließ weitere zwei Mal Konterchancen mit einem schlampigen Zuspiel auf Kollegen ungenutzt liegen. Legte aber Schick das 1:0 auf. Immerhin. Note: 3.
Patrik Schick: Schoss das 1:0, hatte noch eine weitere Chance auf einen zweiten Treffer (33.), vielmehr kam nicht vom Tschechen. Wie viele seiner Kollegen ließ er es nach der Führung etwas ruhiger angehen und musste nach dem Platzverweis in der Kabine das Feld für Halstenberg räumen Note: 3.
Marcel Halstenberg: Ersetzte Schick, um in der Abwehr die Lücke zu stopfen, die Upamecanos Platzverweis gerissen hatte. War in einer Dreierkette 45 Minuten lang dauerbeschäftigt. Dass Paderborn nicht viele Bälle bis zu Gulacsi durchbekam, lag auch am Nationalspieler. Note: 2,5.
Amadou Haidara: Kam für Nkunku und hätte einen gediegenen Auftritt in der Nachspielzeit krönen müssen. Hatte nach dem Ausgleichstreffer das Siegtor vor dem Fuß - und bugsierte den Ball aus vier Metern über die Querlatte. Ein Kunststück. Note: 3.
Konrad Laimer: Sollte eigentlich gar nicht spielen, wie sein Trainer nach dem 1:1 verriet. Der Team-Dauerkämpfer ist platt. Aber Nagelsmann wollte das 1:0 unbedingt sichern, also musste der Österreicher für Olmo aufs Feld. Er biss, kratzte, kämpfte, lief Löcher zu, nach hinten und vorn. Um am Ende mitansehen zu müssen, wie Paderborn ausglich. Bitter! Note: 2,5
Benotung nur von Spielern, die vor der 70. Minute auf dem Feld standen. (RBlive/mhe)