RB LeipzigVirtuelle Stadionwurst und Quarantäne-Tagebuch: Bundesliga-Klubs nutzen Spielpause kreativ

Der Fußball steht still, die Stadien sind leer. Doch in den sozialen Medien sind die Klubs der ersten und zweiten Liga dennoch aktiv. Die Bandbreite reicht vom virtuellem Besuch eines Stadionimbis' über Hannovers Quarantäne-14-Tage-Buch bis hin zu einer kuriosen Stellenanzeige.
TAGEBUCH: Beim Zweitligisten Hannover 96 ist die gesamte Mannschaft nach zwei bestätigten Corona-Fällen daheim. In einem 14-Tage-Buch berichten 96-Profis nun, wie es ihnen in der Quarantäne geht - sie beantworten immer dieselben fünf Fragen. Als Erster berichtete Kapitän Marvin Bakalorz, wie er den Alltag verbringt. „Welches Buch, welche Serie oder welchen Film kannst Du empfehlen?” Bakalorz schaut gerade die Serie Blacklist. Aber weil selbst die nicht für die nächsten zwei Wochen ausreicht, ist er auf der Suche und fordert die Fans auf: „Und jeder, der das jetzt liest: Bitte Ideen zu mir!”
STELLENANZEIGE: Zweitligist SV Sandhausen zeigte noch am Freitag, dass das normale Leben auch in Zeiten des Coronavirus weitergeht und verbreitete via Twitter das folgende Stellenangebot: „Der #SVS sucht zur Verstärkung seines Teams zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Mitarbeiter Haustechnik (m/w/d). Bewerbt Euch noch bis zum 10. April 2020.” Fraglich aber, ob zu diesem Punkt im Hardtwaldstadion schon wieder Fußball gespielt wird.
VIER GEWINNT: Bayer Leverkusen und der englische Zweitligist Hull City lieferten sich über Twitter ein virtuelles Duell des beliebten Vier-Gewinnt-Spiels, das die Engländer gewannen. Leverkusen bemängelte die „Verbindungen im Aufbau” des Spiels.
BVB vs. Schalke im Liveticker
LIVETICKER: Beim FC Schalke 04 wurde am Samstag trotz der Absage pünktlich ab 15.30 Uhr vom Derby bei Borussia Dortmund getwittert. Dabei wiederholten die Gelsenkirchener unter dem Hashtag #JahrhundertderbyRelive eins zu eins den Twitter-Verlauf vom legendären Spiel im November 2017, als die Königsblauen beim BVB zur Pause schier aussichtslos 0:4 zurücklagen und am Ende noch ein 4:4 holten. Zudem twitterten sie mit Bezug auf das Autokennzeichen von Gelsenkirchen: „Zugegeben: Keine vollwertige, dennoch eine recht GEile Alternative, wenn das #Revierderby schon ausfällt” - und verwiesen auf ein Video mit den zehn schönsten Derby-Toren gegen den Erzrivalen aus Dortmund. Dazu können im Vereins-TV kostenfreie Aufzeichnungen alter Duelle mit dem BVB angesehen werden.
Ähnlich machte es Drittligist MSV Duisburg, der von der Partie zwischen dem TSV 1860 München pünktlich ab dem imaginären Anpfiff twitterte - aus dem Homeoffice, wie es extra hieß.
VIRTUELLE STADIONVERPFLEGUNG: Union Berlin eröffnete einen virtuellen Imbiss für die Fans, mit dem die Anhänger ihren Verein unterstützen können. „Gönnt Euch hier eine virtuelle Stadionwurst, genießt ein virtuelles Bier und unterstützt mit Eurer Spende unseren Verein”, heißt es auf der Union-Homepage: „Trinken wir darauf, dass wir uns bald wieder alle gesund in unserem Wohnzimmer wiedersehen.”
WITZIG: Mit Selbstironie glänzt der VfL Bochum: „Okay, auch unsere App muss sich noch an diese neue Situation gewöhnen”, twitterte der Zweitligist. Automatisiert waren die Fans des VfL nach der ausgefallenen Partie gegen den 1. FC Heidenheim gefragt worden: „Und? Heute im Stadion gewesen? Dann teile uns deine Meinung in unserer kurzen Umfrage mit!”
HÖHEPUNKTE: Auch RB Leipzig und Eintracht Frankfurt ließen sportliche Höhepunkte wieder via Twitter aufleben. In Leipzig sind es die Treffer von Marcel Sabitzer im Champions-League-Achtelfinale gegen Tottenham Hotspur, die Eintracht blickt noch einmal auf den 1:0-Sieg in der Europa League bei Inter Mailand aus dem März vergangenen Jahres zurück.