„Völlig überzogen” Welche Schiedsrichter-Entscheidungen Rose in Bern ärgerten
Marco Rose kann bekanntlich große Emotionalität entwickeln, wenn seine Mannschaft durch Schiedsrichterentscheidungen benachteiligt wird. Doch die strittigste Szene beim 3:1-Auswärtssieg von RB Leipzig bei den Young Boys Bern regte den Leipziger Trainer gar nicht so sehr auf. Xavi Simons war im Strafraum nach einem Kontakt mit Berns Keeper Anthony Racioppi gefallen.
Doch der albanische Referee Enea Jorgji entschied sich nach Ansicht der Videobilder gegen einen Elfmeter. Die Frage dabei ist, ob Xavi Racioppis Fuß traf oder der Keeper dem Offensivass das Bein stellte. Dass es keinen Penalty gab, wie die Schweizer sagen, ist eine durchaus vertretbare Entscheidung, denn nicht jeder Kontakt ist gleichzeitig auch ein Elfmeter.
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Schlager: „Wenn er es sich nicht angeschaut hätte, wäre ich sauer gewesen”
Das spiegelten auch die reflektierten Aussagen des späteren Torschützen Xaver Schlager und Coach Rose wider. „Er hat es sich in Ruhe angeschaut und dann ist es okay. Wenn er es sich nicht angeschaut hätte, wäre ich sauer gewesen, aber so müssen wir das akzeptieren”, sagte Schlager.
Rose hatte auf der Bank zwar die zwei Hinweise seiner Co-Trainer erhalten, dass Simons zwar getroffen worden, er aber „vielleicht ein bisschen spät gefallen“ sei. „Wenn ich die Szene noch einmal selbst gesehen habe, kann ich dazu was sagen”, so Rose ruhig.
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Rose: „Karten für eigentlich nichts bekommen”
Vielmehr brachten den Fußballlehrer die vier Gelben Karten auf, die RB wegen drohender Sperren nach zwei Gelben Karten angesichts der angespannten Personalsituation noch teuer zu stehen kommen könnten. „Was mich mehr ärgert, sind die völlig überzogenen Gelben Karten, die wir für eigentlich nichts bekommen haben. Das ist schade”, sagte Rose.
Erst wurde Kevin Kampl wegen Meckerns verwarnt, dann Xavi Simons, weil er dem Schiri ironisch applaudiert hatte. Weil Emil Forsberg das Spielfeld zu langsam verließ, sah er ebenfalls Gelb wegen Zeitspiels. Und kurz vor Schluss hielt Mohamed Simakan seinen Gegenspieler am Trikot fest. Zum Teil hätten es sicher mündliche Verwarnungen auch getan, doch die Leipziger Spieler hätten sich die bestraften Aktionen auch sparen können. Abgesehen davon hatte der Unparteiische die Partie jedoch vor hitziger Kulisse generell gut im Griff.