Mintzlaff-Nachfolger Wege aus der Krise: RB sucht neuen Klubchef
RB Leipzig hat zwar drei Geschäftsführer, will aber einen weiteren finden, der sich an die Spitze des Trios setzt, zu dem auch Sportchef Marcel Schäfer gehört. Gleichzeitig wird das Team um Red Bulls Global-Sportchef Jürgen Klopp immer aktiver.

Leipzig/hen – RB Leipzig sucht einen neuen Chef. Bzw. Oliver Mintzlaff sucht einen neuen Chef, und zwar seinen Nachfolger. Nicht, dass der Red-Bull-Klub zu wenige davon hätte. Allein die Vereins- und Klubführung liegt in der Hand dreier Geschäftsführer.
Neuer RB-Boss soll Laden in die Hand nehmen
Bei RB sind das Johann Plenge (Chief Business Officer, Vereinsvoritzender), Florian Hopp (Chief Finance Officer) und Marcel Schäfer (Geschäftsführer Sport). Darunter sind sechs weitere Chief Operator angesiedelt, darüber agiert der Aufsichtsrat, dem Oliver Mintzlaff vorsteht. Der wiederum war früher mal der Big Boss bei RB und ist mittlerweile CEO Corporate Projects & New Investments bei Red Bull.
Lesen Sie hier: neuer Kandidat für RB-Trainerposten?
Das, was Mintzlaff mal war, soll nun jemand anderes machen. Nämlich den Laden in den Griff nehmen und wieder in die Spur bringen. Das berichtet die Sportbild und deckt sich mit Informationen von RBlive. Dieser CEO soll den anderen drei übergeordnet werden und sich nur und allein um die Belange des Klubs kümmern.
Hatte Rose zu viel Prokura?
Die Rückkehr zur spitzen Hierarchie ist offenbar ein Ergebnis der Klubentwicklung in den vergangenen Jahren. Nach dem Mintzlaff-Wechsel zu Red Bull gaben sich die Sportgeschäftsführer die Klinken in die Hand, die COs waren wenig präsent, Mintzlaff – mittlerweile im Aufsichtsrat – umso mehr, aber der Mann hat extrem viel zu tun. Und die Trainer, allen voran Marco Rose, erweckten den Eindruck, dass sie mehr Prokura hätten, als sinnvoll erscheint. Was in Freiburg wunderbar funktioniert, tut es bei RB zwangsläufig nicht.
Lesen Sie hier: Ex-RB-Trainer Röhl will in die Bundesliga zurück
Ein neuer, starker Mann soll deshalb die Krise im Team und im Klub beenden helfen. In der vergangenen Saison spielte der A-Kader die schlechteste Saison der Vereinsgeschichte und verpasste erstmals das internationale Geschäft. Hinter den Kulissen wird deshalb aufgeräumt, umgebaut und geschaut, wo man sich neu aufstellen muss.
Gespräche liegen auf Eis
Das gilt wohl auch für die Scoutingabteilung, wie es heißt, und das Jürgen Klopp-Team mit dem früheren Top-Trainer himself, Mario Gomez, den zwei Assistenztrainern Zsolt Löw und Peter Krawietz, Klopp-Berater Marc Kosicke und Assistentin Danielle McNally. Ein weiterer Mitarbeiter wird gerade gesucht.
Dieses Team greift immer gestalterischer in den Umbruch ein. Es war wohl Jürgen Klopp und nicht Marcel Schäfer, der in diesem Zuge den früheren Bremer-Trainer Ole Werner als neuen Coach vorgeschlagen hat. Der aber ist gerade schwerer zu bekommen, als womöglich ein neuer Super-CEO. Während bei Werner die Verhandlungen über eine Ablöse (Werner hat noch Vertrag mit Bremen bis 2026) auf Eis liegen, laufen bereits Gespräche mit Kandidaten, die Mintzlaff ersetzen wollen.