XXL-Umbruch Leipziger Altstars vor dem Aus: Das ist der Stand bei Gulacsi, Kampl und Co.
RB Leipzig erlebt den dritten Umbruch in drei Jahren. Dieses Mal sollen vor allem altgedienten Profis wie Kevin Kampl, Lukas Klostermann oder Peter Gulacsi den Red-Bull-Klub verlassen. Ihr Verkauf gestaltet sich aber aus den unterschiedlichsten Gründen als schwierig. Ein Überblick:

Leipzig/hen - Amadou Haidara ist auf dem Sprung. Der RB-Profi wird mit einem Wechsel zum französischen Aufsteiger Paris FC in Verbindung gebracht. Wie hoch die Ablöse sein wird, ist unklar. Haidara hat nur noch ein Jahr Vertrag, sein Marktwert liegt bei 16 Millionen Euro. Bestimmt aber wird sich eine Summe finden, die passt. Immerhin hält RB-Besitzer Red Bull seit vergangenem Jahr zehn Prozent am Klub aus der französischen Hauptstadt.
3,6 Millionen für Haidara
Haidara zählt zu einer Handvoll Spieler, die RB in diesem Sommer unbedingt verkaufen möchte. Dazu gehören vor allem altgediente Kader, deren Gehälter zwar im Einklang mit ihren Verdiensten stehen, aber nicht mehr mit ihren Zukunftsaussichten. Haidara etwa verdiente dem Vernehmen nach 3,6 Millionen Euro im Jahr.
Zu dieser Gruppe zählen Lukas Klostermann (29), Kevin Kampl (34), Timo Werner (29) und Peter Gulacsi (35), die entweder kurz vor dem Aufstieg 2016 oder kurz danach zum Klub stießen und dessen Entwicklung vom Zweitligavetreter zum deutschen Vizemeister, Champions-League-Halbfinalisten und zweifachen Pokalsieger geprägt haben. Aus dieser Riege wird einzig der 2015er-RB-Zugang Willi Orban für den Neuaufbau gebraucht, er soll als Abwehrchef fungieren.
Werner besteht auf Topgehalt
Erst einen aus der Riege konnte RB veräußern. Es ist RB-Ikone Yussuf Poulsen, der für 1,5 Millionen Euro zum Aufsteiger Hamburger SV gewechselt ist und dafür wohl auf einen Teil seiner vier Millionen Euro Jahresgehalt verzichtet hat; oder RB gleicht ein bisschen was davon aus. Bei den anderen wird es ungleich schwieriger.
Das ist der aktuelle Stand bei den anderen Altvorderen:
Timo Werner: Der von seiner Tottenham-Leihe zurückgekehrte Stürmer hat noch ein Jahr Vertrag und verdient um die zehn Millionen Euro im Jahr. Ein Wechsel nach New York zum Bruderklub Red Bulls gestaltet sich deshalb schwierig, weil der ehemalige Nationalspieler nicht auf sein Gehalt verzichten will, obwohl er seit ein paar Jahren schon nicht mehr auf Topnivau spielt.
Kevin Kampl: Darf den Klub verlassen – sofern es denn einen Abnehmer gibt. Der Routinier bekommt 4,5 Millionen Euro Gehalt und hat noch Vertrag bis 2026. Wahrscheinlich nimmt der 34-Jährige das eine Jahr in Leipzig noch mit, auch wenn Ole Werner ihn nicht mehr einsetzt – und hört dann auf.
Klostermann mit Rentenvertrag
Peter Gulacsi: Angeblich ist das Duell um die Nummer eins in der kommenden Saison offen. Doch längst ist klar, dass der verdiente Ungar nach neuneinhalb Jahren als Stammkeeper nur Chancen auf die Reservistenrolle hat, denn die Zukunft gehört Maarten Vandevoordt. Zwar will sich Ole Werner erst vor dem Pokalspiel in Sandhausen in zwei Wochen entscheiden, kaum vorstellbar aber, dass der talentierte Belgier eine weitere Saison auf der Reservebank verbringt. Aktuelle Angebote gibt es für Gulacsi nicht. Dass er bleibt, dafür spricht, dass Janis Blaswich wohl zu Bayer Leverkusen geht. Damit gibt es nur noch drei Keeper bei RB.
Lukas Klostermann: Dem Abgangskandidaten hat der Klub erst vergangenes Jahr den Vertrag bis 2029 verlängert. Der Abwehrspieler bekommt ca. 5,5 Millionen Euro im Jahr. Es dürfte sich kein Klub in Deutschland, Europa (oder Saudi-Arabien) finden, der bereit ist, auch nur die Hälfte für den mittlerweile verletzungsanfälligen Spieler zu zahlen. Er wird wohl als bestbezahlter Reservist der Liga Leipzig treu bleiben.