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"Brain Drain" nach München Spieler, Trainer, Funktionäre: Mit diesen Transfers schwächten die Bayern RB

Mit neun Personalentscheidungen holte sich der deutsche Rekordmeister Fachwissen, Expertise und sportliches Talent von RB und aus dem Red-Bull-Universum, um den Gegner zu schwächen. Und um ein bisschen seines Fußballs in den eigenen Stil zu integrieren.

Aktualisiert: 01.05.2025, 19:34
Gingen von RB zu den Bayern: Marcel Sabitzer und Trainer Julian Nagelsmann
Gingen von RB zu den Bayern: Marcel Sabitzer und Trainer Julian Nagelsmann Foto: Imago/Ulmer Pressebildagentur

Leipzig/hen – Wenn es am Samstag zum Spiel des FC Bayern (Tabellenführer) bei RB Leipzig (Tabellenfünfter) kommt, dann ist das keine Partie, wie jeder andere. Über viele Spielzeiten hinweg hat der Emporkömmling aus dem Hause Red Bull versucht, dem Platzhirsch des deutschen Fußballs die Position streitig zu machen.

Know How abgeschöpft

Wie immer in der jüngeren Vergangenheit, reagierte der Rekordmeister mit einer Schwächung des Gegners, indem er dessen Personal an die Säbener Straße holt. Nicht nur, um den Gegner zu schwächen, sondern auch, um dessen Wissen und Können für das eigene Fortkommen zu nutzen.

Der sogenannte Brain Drain, als das Abschöpfen von Know How, fiel im Fall von RB Leipzig besonders heftig – und vor allem einseitig – aus. Lediglich ein Nachwuchsspieler, Robert Ramsak, ging den umgekehrten Weg, also von München in die sächsische Messestadt. Acht Spieler, Trainer und Funktionäre folgte hingegen in umgekehrter Richtung dem Lockruf nach Bayern.

Von RB zu den Bayern: drei Trainer auf einmal

Danny Röhl: Der aktuelle Trainer des englischen Zweitligist Sheffield Wednesday, der als großes Talent gilt, war der erste RB-Angestellte, der zu den Bayern ging. Allerdings noch über den Umweg Southampton, wohin er Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl gefolgt war. 2019 ließ sich der gebürtige Sachse (Zwickau) von Hansi Flick (derzeit Barcelona-Trainer) auf die Bayern-Bank als Co-Trainer locken. Röhl blieb bis 2021, folgte Flick dann zur deutschen Nationalmannschaft.

Lesen Sie hier: Kehrt Röhl zu den Bayern zurück?

Dayot Upamecano: Der Franzose war der erste RB-Spieler, der direkt zum Branchenkrösus wechselt. Joshua Kimmich, der 2015 nach München wechselte, war zuvor vom VfB Stuttgart per Klausel zurückgekauft worden, nachdem er zwei Jahre für RB gespielt hatte. Upamecano ging 2021 für 42,5 Millionen Euro zu den Bayern.

Julian Nagelsmann, Xaver Zembrod, Dino Toppmöller: Der Sommer 2021 war besonders hart für RB, denn die Bayern lockten nicht nur den bulligen Verteidiger Upemacano zu sich, sondern auch Julian Nagelsmann. Der Jungstar der Übungsleiter-Branche ging trotz Vertrages zu den Bayern und brachte seine Leipziger Co-Trainer Dino Toppmöller und Xaver Zembrod mit. Später stieß auch der RB-Teampsychologe Maximilian Pelka dazu. Immerhin, RB ließ sich den vorzeitigen Wechsel mit 20 Millionen Euro plus bezahlen. Nach Nagelsmanns Entlassung 2023 trennten sich die Bayern auch von den anderen Mitgliedern seines Stabes.

Laimer: RB-Fußball durch und durch

Marcel Sabitzer: Nachdem Nagelsmann und sein Staff Leipzig verlassen hatten und der bereits im Winter festgezurrte Upamecano-Wechsel durch war, wurde auch Team-Kapitän Marcel Sabitzer schwach. Er erlag den sybillinischen Versprechungen seines Trainers Nagelsmann und wechselte noch auf den letzten Drücker nach München. Der Österreicher war dem Transfer nicht gewachsen, mittlerweile spielt er bei Borussia Dortmund.

Konrad Laimer: Der Österreicher verkörperte wie wenige den RB-Fußball: viel Dynamik, viel Wille und eine große Lust auf Ballräuberei. Die Bayern, die auch gern ein bisschen RB-Fußball spielen wollten, brauchte Laimer für diesen Fußball. Sie holten ihn 2023 ablösefrei vom Red-Bull-Konkurrenten. Vor allem für RB ein herber Verlust.

Lesen Sie hier: So hat sich Laimer bei den Bayern entwickelt

Max Eberl: Anders als bei Nagelsmann ging der FC Bayern beim ehemaligen Bayern-Profi Eberl behutsamer vor. Man ließ den RB-Sportchef seine Angelegenheiten in Leipzig selber beenden, bevor man ihn im März 2024 als Sportgeschäftsführer verpflichtete. Nachdem der Wunsch hinterlassen war, ihn "heimzuholen", ließ Eberl seine Beziehung zu RB verfallen, sodass ihn Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff schließlich vor die Tür setzte. Der offizielle Grund war "fehlendes Commitment", letztendlich aber ging es im Eberls Flirt mit dem Rekordmeister.

Christoph Freund: Vielleicht war RB bereits so zur Ader gelassen, dass die Bayern im erweiterten Red-Bull-Kosmos Ausschau hielten nach einer weiteren Fachkraft beim Einkaufen und Entwickeln von Talenten. Sie bekamen den Sportchef aus Salzburg in den Fokus, der Talente wie Upamecano, Laimer oder Top-Stürmer Erling Haaland entdeckt hatte. Freund ließ sich September 2023 locken und gilt als Eberls rechte Hand.