Leipzig in Bremen Reife Naturgewalt: So bewertet Löw seinen ehemaligen RB-Schützling Oliver Burke
Im Duell zwischen RB Leipzig und Werder Bremen kommt es zum Wiedersehen von Leipzigs Chefcoach Zsolt Löw und Werder-Stürmer Oliver Burke. Beide waren 2016/2017 gemeinsam beim Red-Bull-Klub. So sieht Löw seinen früheren Schützling heute.

Leipzig – Natürlich erinnert sich Zsolt Löw an Oliver Burke. Löw, Trainer bei RB, und Burke, Stürmer bei Werder Bremen, waren in der Saison 2016/2017 zusammen in Leipzig. Der eine als Assistenzübungsleiter, der andere als „Naturgewalt“. Beide sehen sich am Samstag wieder (15.30 Uhr).
Kapitel RB nach einem Jahr beendet
Worüber sie sprechen werden, wäre einen Lauschangriff wert, denn Löws Geschichte in der ersten Spielzeit des Rasenballsportklubs in Liga eins endete mit der Vizemeisterschaft. Für Burke zwar ebenfalls, doch damit war das Kapitel RB für den Schotten nach nur einem Jahr auch schon wieder beendet.
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Von der Naturgewalt, als die ihn Sommer 2016 Ex-RB-Sportchef Ralf Rangnick bezeichnet hatte, ist im kollektiven RB-Gedächtnis nicht viel mehr übrig geblieben, als eine Einschätzung seines damaligen Trainers Ralph Hasenhüttl. Der hatte beim Schotten festgestellt, dessen "Festplatte" sei "leer", wenn es um das Verständnis für den RB-typischen Fußball ginge. Mit anderen Worten: Burke war fürs Gegenpressing nicht zu gebrauchen.
RB-Trainer warnt: "Oli ist in toller Form"
Es ist erstaunlich, dass genau das ihn 2022 zu Werder Bremen geführt hat: nämlich die schnellen Beine und ein Grundverständnis für Überfallfußball, den Bremens Trainer Ole Werner gern spielen lässt. An der Weser war er deshalb gerade in den vergangenen Wochen in aller Munde. Drei seiner insgesamt sechs Saisontore schoss der 28-Jährige in diesem Frühjahr für den SVW: zwei beim 2:0 gegen Frankfurt und eines beim 2:1 gegen Stuttgart. Löw warnt: „Oli ist super gefährlich, extrem schnell und in toller Form. Wir müssen verhindern, dass er im Spiel gegen uns seine Momente bekommt.“
Für Burke sind drei Treffer in zwei Partien am Stück gewaltige Zahlen. Normal sind andere: ein Tor in 26 Spielen für RB, ein Tor in 32 Spielen für den spanischen Klub Alaves, ein Tor in 24 Spielen für den englischen Verein West Bromwich Albion. Und eben acht in 45 Partien für Bremen.
Oliver Burke: ablösefrei zu Union
Dass der schnelle Angreifer nach ruhelosen Wanderjahren mit sieben Klubs in sieben Jahren bei Werder verlängert, schien deshalb zuletzt nur eine Frage der Zeit. „Man sieht, dass er sich in Bremen wohlfühlt und reifer geworden ist“, schätzte Löw gestern ein, vielleicht noch in Unkenntnis der nächsten Station, die schon feststeht. Von der Weser geht’s in diesem Sommer an die Spree: Burke wechselt ablösefrei zu Union Berlin.
Eine Querverbindung zu RB reißt damit vorerst ab. Als der naturgewaltige Schotte in Leipzig war, spielten die „Eisenbahner“ noch in der 2. Liga.