Leipzig/Cottbus/hen – "Ich habe immer Spaß", sagte David Raum am Dienstagabend auf dem Weg in die Kabine nach dem RB-Pokalspiel bei Energie Cottbus. Eine 4:1 (3:0), mit dem der Kapitän, sein Trainer, seine Kollegen und der Klub RB Leipzig ins Achtelfinale einzogen. Spiele wie die beim Drittligaspitzenreiter machen dem früheren Zweitligaprofi von Greuther Fürth aber besonders Laune. Der RB-Kapitän liebt es hemdsärmelig, herbstlich, wenn es rauh zugeht und trotzdem respektvoll.

Die Partie in der Lausitz war so ein Spiel, präzisierte der 26-Jährige in einem längeren Mediengespräch nach der Partie, die freilich überschattet war von dem Tod eines Leipziger Fans, der beim Einlass zum Stadion zusammengebrochen war und später im Krankenhaus verstarb.

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RBlive: David Raum, trotz des tragischen Todes eines Fans, wie haben Sie die Partie auf dem Platz erlebt?
David Raum: Mit der Truppe macht es im Moment richtig Spaß. Wir haben ein geiles Team. Selbst wenn wir einen ganzen Tag in Cottbus im Hotel verbringen, ist die Stimmung gut. Wir freuen wir uns aufs Spiel, kommen beflügelt vom 6:0 gegen Augsburg hierher, dann geht es hier genauso weiter. Baumi (Christoph Baumgartner, Anm. Red.) knipst im Moment. Jeder kam zum Zug, hinten heraus konnten ein bisschen durchwechseln und die jungen Wilden kamen zum Zug. Im Moment macht es einfach richtig Spaß.

Wie schwer war es trotz des klaren Ergebnisses, in Cottbus zu spielen?
Es gibt keine einfachen Spiele. Hier in Cottbus, Abendspiel, Flutlichtspiel, solche Fans im Rücken, die Spieler sind voll motiviert – das spielst du nicht einfach so runter. In der Halbzeit haben wir dann erfahren, dass ein Fan verstorben ist. Das war nicht so einfach zu verarbeiten, da rückt der Fußball in den Hintergrund. Unser Beileid geht an die Familie, und Respekt an die Cottbus-Fans, dass sie nach der Pause ihren Support kurz mit eingestellt haben.

Welche Gründe gibt es für den guten Lauf, den das Team gerade hat?
Es klappt einfach vieles. Im Moment springen die Bälle nicht vom Pfosten raus, sondern rein. Im Moment treffen wir die Schädel im Sechzehner, im Moment treffen unsere Stürmer alle, unsere Flügelspieler haben Lust auf Eins-gegen-Eins-Duelle. Es läuft und wir spielen uns gerade in einen kleinen Rausch.

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Wie groß ist der Anteil, dass sie keine englischen Wochen haben wie die anderen Topklubs der Bundesliga?
Keine Ahnung. Es ist aber kein Glück, dass es gerade so gut läuft, sondern harte Arbeit. Wir haben ein gutes Klima, wir trainieren gut, die, die hinten dran sind, pushen gut, die Stammspieler geben alles, genauso sollte es sein. Ich bin stolz aufs Team.

Ihr Teamkollege Christoph Baumgartner sagt, die Stimmung im Team wäre die beste, seit er 2023 zu RB gekommen ist. Teilen Sie seine Meinung?
Das ist so. Baumi ist diese Saison im Mannschaftsrat, übernimmt Verantwortung, ich habe auch meinen Anteil dran. Mit Willi Orban, mit Castello Lukeba, mit Xaver Schlager, mit Benjamin Henrichs, der trotz seiner Verletzung viel da ist, haben wir die Kabine und eine geile Truppe geformt. Es läuft gefühlt immer Musik, Castello hat immer die Box an. Wir kommunizieren viel, auch manchmal nur mit Händen und Füßen. Es macht einfach riesig Spaß. Wir haben lange Trainingswochen und verbringen also viel Zeit miteinander.

Welche Gründe gibt es noch?
Die Trainingsqualität stimmt, der Trainer stellt uns immer hervorragend ein. Jeder versteht sich mit jedem, wir sind ehrlich miteinander, jeder gönnt jedem alles. Ich lege da als Kapitän sehr, sehr viel Wert darauf, dass ich zu jedem eine gute Kommunikation habe. Jeder kann sich öffnen, kann zu mir kommen, kann quatschen. Und die Spieler, die vielleicht gerade hinten dran stehen, die versuche ich extra mal in den Arm zu nehmen.

Das Gespräch wurde im Beisein anderer Medien geführt.