Kaderumbruch, Teil 5 Sesko zu den Bayern, Werner zu Forsberg? Diese Pläne hat RB mit seinen Stürmern
RB Leipzig baut an einem neuen Kader für die kommenden Spielzeiten. Gleich sechs Verträge laufen 2026 aus, Routiniers wie Péter Gulácsi und Kevin Kampl gehen wohl in ihre letzte Spielzeit und manche Profis halten den Erwartungen nicht stand. RBlive gibt einen Überblick. Teil fünf: der Angriff

Leipzig – RB-Trainer Marco Rose hat neulich einen weiteren Hinweis darauf gegeben, dass RB Leipzig nach dem Ende dieser Saison den Kader umbauen wird. Anlass gibt vor allem die aktuelle Spielzeit, in der Roses Personal den Erwartungen hinterherläuft. In der Meisterschaft liegt das Red-Bull-Team drei Punkte hinter einem Champions-League-Platz, in der Königsklasse setzte es in acht Spielen sieben Niederlagen.
RBlive gibt einen Überblick über die einzelnen Mannschaftsteile, die Rose, Sportchef Marcel Schäfer und das Team um Red-Bull-Fußballchef Jürgen Klopp in den Blick nehmen. Teil fünf beschäftigt sich mit den Stürmern.
Openda trotz Trefferflaute gesetzt
Benjamin Sesko (21, Vertrag bis 2029): Bei dieser Laufzeit ist ein Verkauf im Sommer eigentlich ausgeschlossen. Umso mehr, als dass der Slowene am verlässlichsten trifft; schon 17 Mal in dieser Saison in 36 Pflichtspielen. Doch sollte RB die Champions League verpassen, müssen mindestens zwei Leistungsträger gehen, um den Verlust an Einnahmen auszugleichen, und Sesko ist neben Lukeba die heißeste RB-Aktie auf dem Spielermarkt.
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70 bis 80 Millionen Euro könnte ein Verkauf einbringen. Arsenal London hat bereits vergangenes Jahr Interesse bekundet. Jetzt sollen auch die Bayern an Sesko interessiert sein, denn der Rekordmeister bastelt an einer Zukunft nach Harry Kane. Die Krux an einem Transfer: RB bräuchte Ersatz, denn Rose spielt – anders als die Bayern – am liebsten mit zwei Stürmern. Gerüchten zufolge soll der Mainzer Jonathan Burkardt ein Kandidat sein.
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Lois Openda (25, Vertrag bis 2028): Der Zweite im Angriffsverbund ist der Belgier, der vergangene Saison aus dem Stand für RB 28 Tore erzielte und sieben Treffer auflegte. In dieser Spielzeit steht die Bilanz bei zwölf Toren und zehn Vorlagen. Ein Einbruch nicht nur bei den Zahlen, sondern auch bei den Auftritten des sprintstarken Stürmers. Nicht nur haben sich die Gegner auf ihn eingestellt, er wirkt auch nicht ganz bei der Sache. Ein Verkauf steht dennoch nicht im Raum. Ganz im Gegenteil, Openda ist trotz seiner Trefferflaute fest für die kommende Spielzeit eingeplant.
Gehört Gomis die Zukunft?
Yussuf Poulsen (30, Vertrag bis 2026): Die Saison des Dänen ist eine zum Vergessen. Er ist lediglich Ersatz für Sesko und Openda, und er war oft verletzt. Bis dato hat er an 22 Spielen teilgenommen, drei Tore hat er erzielt. Poulsen ist der dienstälteste Spieler im Kader, seit 2013 im Klub. Ein Abschied im Sommer wird deshalb immer wahrscheinlicher. Vor allem dann, wenn der Publikumsliebling selbst nochmal etwas anderes erleben will. Steine wird ihm RB bei seinen Verdiensten wohl keine in den Weg legen.
Tidiam Gomis (18, Vertrag bis 2029): Der junge Franzose kam im Winter vom französischen Zweitligist SM Caen, bei dem er nicht mal Stammspieler war. RB aber sieht großes Potenzial in dem Teenager, welches er in seinen Kurzeinsätzen bereits angedeutet hat. Entwickelt er sich auf diesem Niveau weiter, kann er den RB-Sturm in den kommenden Jahren prägen.
Werner und Forsberg in New York vereint?
Andre Silva (29, Vertrag bis 2026): Der Portugiese ist der teuerste Transferflop in der jungen RB-Geschichte. Aktuell ist er an Werder Bremen ausgeliehen. Für die Hanseaten hat er in sieben Spielen genau einmal getroffen. Zu wenig, um Werder von einem Kauf zu überzeugen. Im Sommer heißt es also, zurück zu RB, um das letzte Vertragsjahr noch irgendwie über die Runden zu bringen. Als er 2021 nach Leipzig kam, lag sein Marktwert bei 45 Millionen Euro. Vier Jahre später sind es noch fünf Millionen.
Timo Werner (29, Vertrag bis 2026): Man glaubt es kaum, aber der RB-Rekordtorschütze (113 Treffer) ist immer noch Spieler des Red-Bull-Klubs. Zurzeit ist er an Tottenham Hotspur ausgeliehen, der Premier-League-Vertreter will die zehn Millionen Euro billige Kaufoption aber nicht ziehen. Drei Tore in 41 Spielen hat er für den englischen Traditionsverein erzielt. Ob das einen anderen Verein von einem Transfer überzeugt, ist fraglich. Bei RB jedenfalls hat der Topverdiener keine Zukunft. Im Raum steht deshalb ein Wechsel in die MLS zu den New York Red Bulls. Für den US-amerikanischen RB-Ableger spielt Werners früherer Vorlagengeber Emil Forsberg. Vielleicht gibt es ja noch ein Happy End.