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  5. RB-Kader auf dem Prüfstand: Diese Perspektive haben Xavi Simons & Co.

Kaderumbruch Teil vier: Diese Perspektiven haben Xavi & Co im offensiven RB-Mittelfeld

RB Leipzig baut mithilfe von Jürgen Klopp an einem neuen Kader für die kommenden Spielzeiten. Gleich sechs Verträge laufen 2026 aus, Routiniers wie Péter Gulácsi und Kevin Kampl gehen wohl in ihre letzte Spielzeit und manche Profis halten den Erwartungen nicht stand. RBlive gibt einen Überblick. Teil vier: das offensive Mittelfeld.

Von Ullrich Kroemer 24.03.2025, 16:13
Xavi kämpft mit den Gegnern und mit sich, Christoph Baumgartner steht auf dem Prüfstand.
Xavi kämpft mit den Gegnern und mit sich, Christoph Baumgartner steht auf dem Prüfstand. (Foto: imago/motivio)

Leipzig – RB-Trainer Marco Rose hat neulich einen weiteren Hinweis darauf gegeben, dass RB Leipzig nach dem Ende dieser Saison den Kader umbauen wird. Anlass gibt vor allem die aktuelle Spielzeit, in der Roses Personal den Erwartungen hinterherläuft. In der Meisterschaft liegt der Red-Bull-Kader drei Punkte hinter einem Champions-League-Platz, in der Königsklasse setzte es in acht Spielen sieben Niederlagen.

RBlive gibt einen Überblick über die einzelnen Mannschaftsteile, die Rose, Sportchef Marcel Schäfer und das Team um Red-Bull-Fußballchef Jürgen Klopp in den Blick nehmen. Teil vier beschäftigt sich mit dem offensiven Mittelfeld.

Lesen Sie hier: Kadercheck, Teil zwei – Rüstet RB in der Abwehr nach?

Baumgartner muss liefern, Nusa ist unverkäuflich

Christoph Baumgartner (25, Vertrag bis 2028): Die öffentliche Ansage von Trainer Marco Rose war unmissverständlich. "Es ist seine zweite Saison hier, mit dem Ziel, sich in die erste Elf zu spielen. Da kämpfen wir. Da kämpft er und ich mit ihm", sagte Rose Mitte März. "Baumi muss sich unseren Ambitionen dann auch anpassen und sich weiterentwickeln." Dass der Österreicher willens ist, steht außer Frage. Der gut erzogene und höchst sympathische Offensivspieler macht sich selbst am meisten Druck, sucht aber seine Bestimmung und perfekte Rolle bei RB noch.

Jüngst agierte er als Aushilfs-"Achter" etwas tiefer als gewohnt – ein durchaus gelungenes Experiment. Fakt ist: Er muss liefern, wenn er eine Zukunft in Leipzig haben will. Dazu gehören auch mehr Tore und Vorlagen als die fünf Saisontore in allen drei Wettbewerben und zwei Vorlagen bisher. "Baumi" steht also auf dem Prüfstand, wird wohl eine weitere Saison bekommen, muss aber Ende dieser Saison und spätestens in der kommenden Spielzeit liefern.

Antonio Nusa (19, Vertrag bis 2029): Der junge Norweger gehört zu den wenigen Gewinnern in dieser Saison. War auf Anhieb da, als RB ihn brauchte – auch auf der für ihn ungewohnten Position auf der linken Schiene –, und ist der beste Zugang der Saison. Technisch macht ihm keiner etwas vor, nun arbeitet er noch an Konstanz und Präsenz. Ist zentraler Baustein der RB-Offensive der Zukunft, sein Status: unverkäuflich.

Lesen Sie hier: Kadercheck, Teil eins: Wann macht Gulacsi Platz für Vandevoordt?

Pechvogel und Eigengewächs – zwei unbeschriebene Blätter bei RB

Assan Ouédraogo (18, Vertrag bis 2029): Der Youngster ist der Pechvogel der Saison. Stand insgesamt nur 70 Minuten auf dem Platz und verletzte sich nach langwieriger Knieverletzung gleich wieder am Oberschenkel. Ist in der kommenden Saison wie ein Zugang, muss aber erst beweisen, dass er auch körperlich den hohen Ansprüchen bei RB gewachsen ist. Ist ein noch völlig unbeschriebenes Blatt, kann nur besser werden.

Lesen Sie hier: Kevin Kampl über Saison, Alter und Zukunft

Viggo Gebel (17, langfristig bei RB, genaue Vertragslaufzeit unbekannt, noch kein Profivertrag, da minderjährig): Ein paar Minuten Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League hat Viggo Gebel schonmal auf der Habenseite. Das nimmt ihm keiner mehr, davon kann er später mal seinen Kindern erzählen. Doch es sollen natürlich noch viele Einsätze hinzukommen. Ob das bei RB gelingt, ist schwer absehbar. Ein Wunderkind ist Gebel sicher nicht, zuletzt war er wieder mehr in der U19 zu finden und arbeitet an den normalen Themen in dem Alter: Konstanz und Motivation in jedem Training. Wird auch die kommende Saison Gelegenheiten bekommen, um sich weiter an den Profikader heranzuarbeiten, ehe er sicher nach Ablauf der U19-Zeit verliehen wird. Doch bis dahin hat er noch jede Menge Zeit, Trainer Marco Rose – ein ausgewiesener Fan des Schkeuditzer Jungen – weiter zu überzeugen.

Xavis Rucksack voll Verantwortung

Xavi Simons (21, Vertrag bis 2027): Durchlebt nach dem kometenhaften Aufstieg in der vergangenen Saison gerade ein schweres zweites Jahr bei RBL. Hatte nach der Europameisterschaft keine gute Vorbereitung, trug danach schwer an der Verantwortung als alleiniger Topstar im offensiven Mittelfeld und Aushängeschild des Klubs. Danach warf ihn seine erste längere Verletzung aus der Bahn, samt Persönlichkeitsveränderung. Kämpft auf und abseits des Platzes nicht nur mit den Gegnern, sondern auch mit sich selbst. Leistete sich kürzlich einen arroganten Auftritt samt dazu passendem Jubel und muss an seiner bisweilen negativen Ausstrahlung auf dem Platz arbeiten.

Trotz der festen Verpflichtung im Winter ist er nicht unverkäuflich. "Wir haben ein großes Invest getätigt, um ihn hierzubehalten, und sind natürlich bestrebt, nicht immer nur zu verkaufen, sondern Spieler über einen längeren Zeitraum hier zu behalten" hatte Sportchef Marcel Schäfer im Interview mit MZ und RBlive gesagt. "Aber wir haben auf der anderen Seite auch eine Verpflichtung gegenüber dem Klub, wirtschaftlich zu handeln."

Heißt: Sollte ein Topklub 80 Millionen Euro aufwärts auf den Tisch legen, wäre RB verhandlungsbereit. Doch aktuell ist nicht absehbar, dass ein Verein in diesem Sommer die Summe für den kriselnden Jungstar hinlegt. Ein Verbleib bis 2026 ist daher aktuell wahrscheinlicher als ein Abgang. Sollte der Niederländer wider Erwarten wechseln, bräuchte RB hochkarätigen Ersatz, weil diesmal anders als einst bei Christopher Nkunku, den Dani Olmo und Dominik Szoboszlai ersetzten, kein Nachfolger herangezogen wurde.

Lesen Sie hier: Kadercheck, Teil 3: Kampf um den Schlüsselspieler, Neuaufbau auf der Sechs – Das defensive Mittelfeld

Eljif Elmas (20, Vertrag bis 2029): Hat in Turin plötzlich die Freude am Fußball und die Lust am Toreschießen wiederentdeckt. War in Leipzig nur ein Schatten seiner selbst, laut Trainer Marco Rose auch körperlich nicht in der Lage mitzuhalten. Eine Rückkehr in den RB-Kader ist nicht denkbar. Für ihn wird ein neuer Zehner verpflichtet werden, denn RB ist auf der Spielmacher-Position zu dünn aufgestellt.